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Morituri - Die Todgeweihten

Titel: Morituri - Die Todgeweihten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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nicht sicher, wie diese aussehen sollte – er dachte an eine Art loser Föderation mit denjenigen Mitgliedern des Parlaments an der Spitze, die sich nicht vom Privatkabinett hatten korrumpieren lassen, des weiteren von Vertretern aus abtrünnigen Systemen oder Galaxien sowie anderen noch nicht näher bekannten Entscheidungsträgern. Den Vorsitz dieser Föderation könnten womöglich die unbestechlichen Manabi übernehmen.
     
    Womöglich. Mahoney beharrte jedoch stets darauf, erst einmal »den Hasen zu fangen.« Meist endete die Unterhaltung an dieser Stelle. Nur die wenigsten wollten etwas über den näheren Ablauf erfahren, wie es dazu kommen könnte, dass das Privatkabinett »plötzlich machtlos dastand.« Da sie den kaltblütigen Geheimdienstchef, der da vor ihnen stand, gut genug kannten, hatten sie eine ungefähre Vorstellung davon, dass es sich um drastischere Mittel als Hausarrest handeln dürfte.
    Sobald – besser gesagt, falls – das Privatkabinett abgeschafft war, sollte die Regierung, die an seine Stelle trat, unter zwei eindeutigen Voraussetzungen operieren. Punkt eins: das weitere Abgleiten des Imperiums ins Chaos verhindern. Punkt zwei: das AM 2 ausfindig machen.
    Mahoney nahm sich fest vor, dass die Notstandsregierung eines auf keinen Fall sein sollte: von Militärs dominiert. Bei näherer Überlegung fand er zwar nicht, dass Ian Mahoney einen besonders schlechten König abgeben würde, auch keiner seiner langjährigen Freunde. Doch genau aus diesem Grunde sollte das Militär sich nicht in die Angelegenheiten der neuen Regierung mischen; nicht, wenn nicht einmal er gegen ein zwar leises, doch deutlich wahrnehmbares Nagen der Machtgier an seiner Seele gewappnet war.
    Das alles verlangte jedoch Zeit. Nicht nur, weil das Ersuchen um etwas, das trotz allem nichts anderes war als Hochverrat, äußerst sorgfältig behandelt werden musste, sondern auch wegen der unglaublichen Schichten von Bürokratie zwischen einem Regenten und seinem Volk. Mahoney war stets auf seine eigene schlanke und effektive Kommandostruktur stolz gewesen. Jeder, der unter ihm gedient hatte, hatte grundsätzlich direkten Zugang zum Boss. Inzwischen, nachdem er Stunden und Tage in Vorzimmern zugebracht hatte, bevor ein alter Freund überhaupt bemerkte, dass er da draußen auf ihn wartete, fragte er sich, ob seine eigene Organisation damals wirklich so schlank und effektiv gewesen war.
    Je mehr Zeit verging, desto größer wurde die Gefahr; auch Mahoneys Fehlschläge häuften sich. Er versuchte, niemandem einen Vorwurf daraus zu machen, dass er nicht an der Operation teilnehmen wollte. Da gab es diejenigen, die meinten, das Militär solle sich aus der Politik heraushalten. Andere wiederum hielten die Probleme für vorübergehend und hofften, dass sich das Kabinett besserte und dass der gegenwärtige Zustand lediglich das unvermeidliche Chaos einer Nachkriegszeit sei, die obendrein vom Tod des Imperators überschattet wurde. Wieder andere fanden, dass das Kabinett unter den gegebenen Umständen seine Aufgabe nicht einmal schlecht machte. Einige waren vom Kabinett selbst auf ihre Posten geschoben worden. Und es gab auch solche, wie Mahoney entgegen seines eigenen professionellen Soldatentums murrend zugeben musste, die einfach moralisch oder körperlich feige waren.
    Außer Sten und Kilgour hatte Mahoney niemandem etwas von seinem unerschütterlichen Glauben an die Rückkehr des Imperators erzählt. Ihr Plan klang auch ohne psychotische Untertöne reichlich verrückt.
    Am Ende hatte er an die tausend Individuen, auf die er sich seiner Meinung nach verlassen konnte, auf seiner Liste. Jetzt war ihre letzte und für die meisten von ihnen einzige Chance gekommen, sich zu abschließenden Planungen zusammenzutun.
    Ein solches Treffen war ein schreckliches Risiko, doch Mahoney wusste, dass er seinen Kollegen beweisen musste, dass es außer kodierten Funksprüchen und einem gefährlichen alten Mann tatsächlich so etwas wie eine Verschwörung gab. Er hoffte das Risiko einer Entdeckung zu reduzieren, indem er das Treffen nicht nur vor aller Augen, sondern auch direkt vor der Höhle des Löwen organisierte. Es fand im Klisura-System statt, das durch und durch vom Militär geprägt war. Sten hatte vor vielen Jahren auf der Hauptwelt dieses Systems die Grundausbildung der Garde absolviert.
    Einige Jahrhunderte zuvor war ein kleinerer dieser Planeten als Austragungsort für Kriegsspiele ausgesucht worden. Kriegsspiele ohne Soldaten und ohne

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