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Morland 02 - Die Blume des Bösen

Titel: Morland 02 - Die Blume des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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nicht stimmte.
    »Warum sind die Wachen so nervös?«, fragte er leise. Tatsächlich hatten die Soldaten ihre Gewehre nicht geschultert, sondern hielten sie im Anschlag. Immer wieder schaute der befehlshabende Offizier auf die Uhr, als plötzlich drei Dampflastwagen zischend und schnaufend um die Ecke bogen.
    Sie stoppten auf der Höhe des Kontrollpostens. Planen wurden hochgeschlagen und der Offizier pfiff auf den Fingern. Mit einem lauten Quietschen wurde das Tor geöffnet und Lennart konnte einen Blick in den Innenhof des Waisenhauses werfen. Was er sah, ließ sein Herz förmlich stillstehen. Wie viele Kinder dort in Zweierreihen abmarschbereit standen, konnte er nicht genau erkennen. Aber es waren eine Menge. Vermutlich sogar alle.
    »Sie bringen sie weg!«, rief Lennart. Er wollte auf die Straße laufen, aber Halldor hielt ihn im letzten Moment zurück.
    »Verdammt, bist du verrückt?«
    »Sie bringen meine Kinder weg!«, wiederholte Lennart verzweifelt.
    »Und du wirst nichts dagegen tun können!« Halldor zerrte ihn hinter die Hausecke zurück.
    Ein Mann, der wie die Karikatur eines Ziegenbocks aussah, erschien und unterhielt sich mit dem Offizier, der ihm ein Papier überreichte. Dann winkte er die erste Gruppe von Kindern heran.
    Plötzlich kam ein Wagen herangebraust und blieb mit quietschenden Bremsen vor dem Kontrollpunkt stehen. Hinter ihm hielt ein Mannschaftswagen der Polizei. Drei Männer stiegen aus dem Personenwagen: Elverum, Persson und Holmqvist. Noch nie in seinem Leben war Lennart so froh gewesen, die beiden Inspektoren zu sehen, die ihm während seiner Zeit im Dezernat für Kapitalverbrechen das Leben so schwer gemacht hatten. Sie wiesen sich vor dem Offizier aus und begannen eine heftige Diskussion mit ihm
    zu führen. Der Soldat schüttelte erst langsam, dann immer energischer den Kopf. Elverum ließ sich davon nicht beeindrucken. Während Persson und Holmqvist weiter auf den Mann einredeten, lief Elverum in den Hof des Waisenhauses. Kurze Zeit später kam er mit zwei Kindern wieder heraus! Maura und Melina! Ihre Haare waren kurz geschnitten und sie steckten in einer viel zu großen dunkelgrauen Anstaltsuniform.
    Tränen liefen über Lennarts Gesicht. Am liebsten wäre er losgelaufen, um seine Kinder endlich wieder in die Arme zu schließen.
    »Das geht schief«, sagte Halldor auf einmal.
    Zwei Soldaten stellten sich Elverum in den Weg, der erneut seinen Ausweis zückte, was die beiden aber nicht zu beeindrucken schien. Da tat Elverum etwas Ungeheuerliches: Er zog seine Pistole. Die Soldaten entsicherten ihre Gewehre. Als Holmqvist und Persson sahen, dass Elverum bedrängt wurde, zogen auch sie ihre Waffen.
    Nun stiegen auch die Polizisten aus ihrem Mannschaftswagen. Es war ihnen anzusehen, dass sie nicht so recht wussten, wie sie sich in dieser Situation verhalten sollten. Und plötzlich standen sie sich einander gegenüber, Polizei und Armee. Ein Offizier stellte sich Elverum in den Weg. Die beiden Männer schrien sich an, und obwohl das Gebrüll recht laut war, konnte Lennart nicht verstehen, was sie riefen.
    Dann ging alles sehr schnell.
    Ein Schuss fiel!
    Lennart konnte nicht sehen, wer ihn abgefeuert hatte, aber
    der Offizier brach plötzlich zusammen. Die beiden Kinder wurden von den Soldaten gepackt und zu Boden gerissen. Elverum rannte los und die Soldaten legten auf ihn an. Bevor sie abdrücken konnten, schossen Holmqvist und Persson. Jeder ging jetzt in Deckung. Holmqvist wurde in den Rücken getroffen und blieb reglos am Boden liegen. Persson lief hinter Elverum her, während sich Polizei und Armee ein heftiges Feuergefecht lieferten. Die Kinder im Waisenhaus kreischten laut auf. Der Ziegenbock suchte das Weite, wurde aber von einem Querschläger getroffen und sank, sich die Brust haltend, zu Boden.
    Lennart sprang aus seiner Deckung hervor und schrie aus Leibeskräften die Namen seiner Töchter, die jetzt zu den anderen Kindern in den Lastwagen gehoben wurden. Sie wehrten sich nicht. Elverum riss seine Waffe hoch, zielte auf Halldor und drückte ab. Der Wargebruder duckte weg, bevor ihn eine zweite Kugel treffen konnte.
    »Sie schaffen meine Kinder fort!«, schrie Lennart.
    Erst jetzt bemerkte Elverum seinen ehemaligen Chefinspektor. Dieser kurze Moment der Ablenkung reichte aus. Halldor sprang auf und schlug Elverum die Waffe aus der Hand. Er packte Lennart am Arm und zerrte ihn in das Automobil. »Wir haben hier nichts mehr verloren!«
    Elverum und Persson schauten sich kurz

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