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Morland 02 - Die Blume des Bösen

Titel: Morland 02 - Die Blume des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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Bier.«
    »Sehr gutes sogar«, sagte Lukasson und spannte den Hahn eines Gewehres, das er auf den Kapitän gerichtet hatte.
    Mersbeck wäre beinahe von seinem Sitz gefallen. Seine Gedanken überschlugen sich. Wo kam der Mann her? Wie hatte er aus dem Nichts heraus erscheinen können? War das eine Falle des Kollektivs? Hatte Begarell ihn hereingelegt? Aber das ergab keinen Sinn! Augenblicklich verlangsamte er die Zeit und wollte sich auf den Mann stürzen, der den Kapitän bedrohte, als ihn etwas an der Seite erwischte und ihn aus der verlangsamten Zeit heraus zu Boden riss. Benommen öffnete Mersbeck die Augen und sah in zwei Gesichter, von denen er eines erkannte.
    »Ich weiß, wer du bist«, rief er. »Du bist Hakon, der Gist mit den telepathischen Fähigkeiten.«
    »Wie schön, dass Sie sich an mich erinnern!«, sagte Hakon lächelnd. Er umklammerte noch immer die Hand des anderen Jungen. War der vielleicht auch ein Gist? Und hatten sie womöglich ihre Kräfte miteinander vereint?
    »Ich habe deine Schwester geheilt, hast du das schon vergessen?«
    »Aber dafür hat das Kollektiv meine Familie verhaftet und in ein Lager gesperrt«, schrie Hakon ihn an. »Und da Sie selbst ein Mitglied dieser Vereinigung von Eskatay sind, glaube ich kaum, dass ich Ihnen etwas schuldig bin!«
    Mersbeck wollte aufstehen, aber eine Hand drückte ihn wieder in seinen Sitz. Er drehte sich um. Zwei Männer standen hinter ihm. Erneut brach er wieder aus dem Zeitfluss aus, aber die Jungen blieben ihm auf den Fersen. Irgendwie konnte Hakon ihn sehen und dem anderen Jungen Befehle geben, wohin er zu springen hatte. Das hatte Mersbeck noch nie erlebt!
    »Hören Sie auf, mir mit Ihrem Gewehr im Gesicht herumzufuchteln«, fuhr Sönders den Mann an, der noch immer seine Waffe auf den Kapitän gerichtet hatte. »Wenn der Schuss losgeht, werden wir alle sterben.«
    »Sie sollten auf ihn hören«, sagte Mersbeck. »Wasserstoff ist ein höchst explosives Gas.«
    Aber der Mann zuckte nicht einmal. »Ich weiß, was ich tue«, sagte er. »Und wenn Ihr Kapitän nicht die Finger von diesem Hebel lässt, drücke ich ab; es ist mir gleichgültig, ob wir alle draufgehen! Dieses Schiff steht jetzt unter unserem Kommando!«
    Mersbeck schreckte hoch. »Was tun Sie da, Sönders ?«Sönders sah ihn verwundert an. »Sie kennen Strashoks Befehl. Ich sorge dafür, dass diese Terroristen unsere Fracht nicht in die Finger bekommen!«
    »Sönders! Nein!«
    Doch es war zu spät. Sönders legte den Hebel um. Es gab einen Ruck und das Luftschiff machte einen Satz in die Höhe.
    Mersbeck sprang auf und lief zum Fenster. Er hatte die Schmerzen in seinen Füßen vollkommen vergessen.
    »Sie Narr!«, schrie er mit sich überschlagender Stimme. »Sie gottverdammter Narr!«
    »Was ist geschehen?«, fragte Hakon und war mit einem Satz bei Mersbeck.
    »Er hat die Ladeklappe geöffnet!«
    Hakon konnte gerade noch sehen, wie die sich teilweise öffnenden Kisten aus dem Blickfeld verschwanden.
    »Was war darin?«, schrie Hakon. Er packte Mersbeck und schüttelte ihn. »Los, Mann! Reden Sie!«
    »Blumen«, sagte Mersbeck mit tonloser Stimme. »zweihundert Stück. Und sie regnen gerade auf Morvangar nieder.«
     
    ***
     
    Tess fuhr schweißgebadet in ihrem Bett hoch. Ihr Herz raste wie wild. Es dauerte einen Moment, bis sie verstand, wo sie sich befand.
    »Nora!«, rief sie und sprang auf. Mit nackten Füßen rannte sie aus ihrem Zimmer hinüber zur Kammer der altenFrau und riss die Tür auf. Atemlos blieb sie im Rahmen stehen, die Klinke in der Hand.
    Nora lag in ihrem Bett und atmete mit tiefen, gleichmäßigen Zügen. Erleichtert schloss Tess die Augen. Sie lebte noch. Vorsichtig ging sie zu ihr hinüber und berührte sie an der Schulter.
    »Nora?«, fragte sie leise, aber sie erhielt keine Antwort. »Nora, wach auf!«
    Nichts geschah.
    Tess rüttelte an ihrem Arm. Keine Reaktion. Sie riss und zerrte so heftig an der alten Frau, dass diese beinahe aus dem Bett fiel.
    Verzweifelt setzte sich Tess auf den Boden und heulte wie ein Kind, das den wichtigsten Menschen in seinem Leben verloren hatte. Aber Nora war nicht tot! Sie schlief. Sie wachte nur nicht mehr auf!
    Dieses verdammte Grand Hotel ! Es hielt Nora fest! Sie ergriff die Hand der Frau, die über den Bettrand hing, und drückte sie fest. Dann ließ sie los. Nora mochte nur schlafen, doch wenn Tess nicht einen Weg fand, wie sie ihr etwas zu trinken oder essen geben konnte, würde die alte Frau tatsächlich sterben. Aber wer

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