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Morland 02 - Die Blume des Bösen

Titel: Morland 02 - Die Blume des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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Gesicht.
    »Nehmen Sie Platz«, sagte Henriksson und winkte die Bedienung zu sich heran. »Noch ein Bier für den Herrn.«
    Der Fallensteller, der den neuen Gast wohl kannte, bedachte den Mann mit einem bösen Blick und zog wieder ab.
    »Ich wusste gar nicht, dass Morvangar ein Flugfeld hat«, sagte Henriksson.
    »Aber lange schon! Vor zwei Jahren wurde sogar der Hangar ausgebaut.« Das Bier wurde vor ihm auf den Tisch gestellt. Er hob das Glas, prostete in die Runde und trank. Dann wischte er sich den Mund ab. »Wir sind eine wichtige Versorgungsbasis der Wissenschaftsstation beim Jätterygg.«
    »Wissen Sie, wie der Name des Luftschiffes lautet?«, fragte Lukasson.
    »Sicher. Es ist die Unverwundbar. «
    Plötzlich waren alle am Tisch still. »Ist zufälligerweise ein Jan Mersbeck an Bord?«, fragte Lukasson.
    Der Mann hob überrascht die Augenbrauen. »Ja. Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe mal für ihn gearbeitet«, sagte Lukasson in harmlosem Plauderton. »Ist aber schon lange her. Er wird sich nicht mehr an mich erinnern.«
    Der Mann zuckte die Achseln. »Na, jedenfalls ist er ein seltsamer Vogel. Er und sein Kapitän wollen die Nacht in ihrem Luftschiff verbringen.«
    »Wann werden sie ihre Reise fortsetzen?«, fragte York. »Nicht vor Sonnenaufgang. Und das auch nur, wenn sich das Wetter bessert.«
    »Dein Essen ist fertig, Ingmar«, rief einer der Köche und stellte zwei Henkelmänner auf den Tresen.
    Der Mann stand auf. »Einen schönen Aufenthalt wünsche ich Ihnen noch. Und danke für das Bier!«
    Hakon sah in die Gesichter der anderen, die genau wie er lächelten. Ihr Aufenthalt in Morvangar würde kurz sein. Doch zuerst mussten sie Lukasson in ein kleines Geheimnis einweihen.
     
    ***
     
    Mersbeck hatte in dieser Nacht kaum geschlafen. Das lag zum einen an den schmalen Bänken, auf denen sie gelegen hatten, zum anderen aber auch an diesem unsäglichen Elchsteak, das von der Größe einer überfahrenen Katze gewesen war. Es hatte, nebenbei bemerkt, auch genauso geschmeckt. Die ganze Nacht hatte sein Magen versucht, den Klumpen Fleisch zu verdauen.
    Der Sturm war glücklicherweise weitergezogen. Durch die offenen Hangartore fiel goldenes Sonnenlicht.
    Kapitän Sönders war schon aufgestanden und hatte das Luftschiff auf Schäden untersucht, doch die Unverwundbar schien ihrem Namen alle Ehre zu machen.
    »Wie spät ist es?«, fragte Mersbeck und streckte sich.
    »Kurz nach fünf«, sagte der Kapitän. »Ich habe Dyrvig angewiesen, die Ballasttanks zu füllen und den Gasdruck zu erhöhen.«
    »Wann können wir aufbrechen?«
    »In zehn Minuten«, sagte Sönders.
    Der Leiter des Flugfeldes steckte seinen Kopf durch die Tür. »Frühstück?«
    Mersbeck hob abwehrend die Hände. »Danke, aber ich bin immer noch satt von gestern Abend.«
    »Ich wusste, dass es Ihnen schmecken würde«, sagte Dyrvig, als jemand nach ihm rief. Er rollte theatralisch mit den Augen. »Wenn man sich nicht selbst um alles kümmert. Ich bin gleich wieder bei Ihnen.« Er kletterte die Treppe wieder hinunter.
    »Ein seltsamer Vogel«, sagte Mersbeck zu Sönders. »Ich frage mich ...« Er stockte. Für einen kurzen Moment schien es ihm als ob die Welt aus sich zwei überlagernden Bildern bestände. Dann war es wieder vorbei.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte Sönders besorgt.
    »Ja, kein Problem«, stotterte Mersbeck. »Es ist nur ... nein, es ist wirklich alles in Ordnung.« Aber war es das wirklich? Irgendetwas war gerade geschehen, doch er hätte nicht zu sagen vermocht, was.
    Dyrvig erschien wieder. »So, alles klar. Wir ziehen Sie jetzt aus dem Hangar. Ich wünsche Ihnen eine gute Reise! Grüßen Sie mir Lorick!« Er reckte den Daumen in die Höhe.
    Mersbeck zwang sich zu einem Lächeln. Auch er hob den Daumen. »Werden wir tun.«
    Die Tür wurde zugeworfen und Sönders nahm seinen Posten ein. »Wollen Sie wieder vorne bei mir sitzen?«
    »Darauf können Sie wetten.« Mersbeck humpelte wieder zu seinem Platz, klappte den Sitz nach unten und legte seine Krücken auf den Boden.
    Draußen hatten sich jeweils zwei Männer vor die Maschinen gestellt, um sie auf Sönders Kommando hin anzuwerfen. Augenblicklich erfüllte das wohlbekannte Dröhnen die Gondel. Mersbeck sah, wie Dyrvig ihnen noch zum Abschied winkte, dann stiegen sie auf.
    »Waren Sie schon einmal in Morvangar?«, fragte Mersbeck, als er aus dem Fenster hinab auf das Schachbrettmuster der Stadt schaute.
    »Ein öder Ort«, sagte Sönders. »Aber sie haben gutes

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