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Morpheus #2

Morpheus #2

Titel: Morpheus #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Waffe tragen durfte, wusste C. J. dass die Ermittlung schwer auf Dominick lastete.
    Heute war er schließlich direkt aus dem Gericht in ihr Büro gekommen und hatte ihr lächelnd eine Kopie des Schlussberichts hingehalten. Dann hatte er sie, ohne zu verraten, wohin es ging, in sein Auto gesteckt und war mit ihr zu Marine May gefahren, einem Bootshändler am Frachthafen in Pompano Beach. Während der Autofahrt hatte C. J. den Bericht überflogen.
    Auch auf den fünfzig Seiten mit Ermittlungsdaten und Schlussfolgerungen blieben noch Fragen offen.
    Es gab niemanden mehr, der sie hätte beantworten können. Über IMPACT hatte Chris Masterson sowohl Angelillo als auch Lindeman gekannt. Die Tragweite ihrer Verbindung würde jedoch nie bekannt werden. Das FBI weigerte sich, auch nur eine Minute von ihrem Angebot an Valle abzurücken, und so verweigerte er natürlich jede Aussage hin-sichtlich seiner Beziehung zu Chris Masterson –falls es denn eine gegeben hatte.
    Nach Sichtung aller Aussagen und Beweismittel gelangte man zu der Überzeugung, dass Masterson Geld für die Kartelle eingetrieben hatte, auch wenn man weder von Domingos North-Valley-Kartell noch von der kolumbianischen FARC jemanden in die Finger bekam, der diese Annahme bestätigte. Es waren alles Sackgassen.
    «Wie findest du es, Liebling?», fragte Dominick.
    «Gefällt es dir?»
    An seinem seltsamen Lächeln sah C. J. dass er in Wirklichkeit eine andere Frage stellte.
    Buddy witterte einen Verkauf. «Wenn Sie mit in die Kajüte kommen, zeige ich Ihnen die entzücken-de Küche. Ausgestattet mit Herd und Mikrowelle.
    Für einen hungrigen Angler lässt sich da ein schönes Essen zaubern.»

    «Würden Sie mich bitte eine Minute mit meiner Frau allein lassen, Buddy? Ich fürchte, ich habe sie etwas überrollt.»
    «Das hast du wirklich», sagte C. J. als Buddy endlich die Leiter zum Parkplatz hinuntergeklettert war.
    «Bist du bereit?», fragte er und sah sich auf der Brücke um.
    «Ich wusste nicht, dass du es bist.» Sie hatte die Kartons im Kofferraum seines Wagens gesehen, doch sie hatte nicht nachgefragt. Sein ganzer Schreibtisch – ordentlich in Kartons verpackt und verschnürt. «Ausgerechnet heute, Dom. Sie haben dich freigesprochen.»
    Er schüttelte den Kopf und sagte leise: «Ich kann nicht mehr zurück. Ich habe bis heute abgewartet, aber ich kann nicht mehr. Der Job ist nichts mehr für mich.»
    Die Menschen waren noch dieselben wie vorher, doch für Dominick hatte sich alles geändert. Die Grenzen waren verschwommen. Ein Jahr hatte er auf das abschließende Urteil gewartet, doch er hatte die ganze Zeit gewusst, dass ihn ein Freispruch nicht von seiner Schuld befreien würde. Er hatte die Entscheidung eines Sekundenbruchteils immer wieder im Kopf durchgespielt. Er wollte einfach nicht mehr.
    «Fulton und ich haben beschlossen, die Ermittlung wegen des Snuff-Clubs an die Postal Police abzugeben. Die kennen sich mit Internet-Ermittlungen sowieso besser aus», fuhr er fort.
    «Vielleicht haben sie Glück.»
    Die Durchsuchung von Mastersons Wohnung und seinen Computern hatte nichts erbracht. Wahrscheinlich hatte er ein Lager irgendwo, aber die Chancen standen schlecht, dass man es je fand.
    Dafür war Chris viel zu gerissen. Und, wie er C. J.
    gesagt hatte, es gab noch andere Beteiligte da draußen – und die würden dafür sorgen, dass es nicht so weit kam.
    Dominick seufzte und ließ den Blick über das Boot gleiten. «Es ist Zeit, zu neuen Ufern aufzubre-chen. Schon lange.» Sie schwieg.
    «Der Kahn bringt uns runter zu den Keys», sagte er, dann nickte er in Richtung Parkplatz und zum Dock, wo die Segelboote und Yachten lagen. «Die da drüben könnten uns um die ganze Welt bringen.
    Wir könnten ein gebrauchtes Boot kaufen. Alles verkaufen und ein Nomadenleben anfangen.»
    Sie folgte seinem Blick über den Yachthafen. Eine Veränderung. Ein Neuanfang. Damit würden sie die Verbrecher, mitternächtlichen Anrufe und die schlechten Träume, die sie inzwischen teilten, hinter sich lassen. Dominicks Timing war kein Zufall. In einer Woche war Bantlings Hinrichtung angesetzt.
    «Also, wie steht’s, Mrs. Falconetti?», flüsterte er mit einem Lächeln in den Augen und griff nach ihren Händen. «Sind wir so weit?»
    Seine Hände fühlten sich so gut an. Ihn wieder lächeln zu sehen war unbezahlbar. Wenn das der Preis war…
    «Ja», sagte sie nach einer langen Pause. Sie lehnte den Kopf gegen seine Brust und sah hinaus aufs blaue Wasser. «Ich glaube,

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