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Morpheus #2

Morpheus #2

Titel: Morpheus #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Freundin hinter dem Steuer auch gleich Handschellen an, denn sie kommt mit. Was gibt es noch für versuchten Mord…?»
    Dominick schwieg. Sein Blick schweifte zum Vordersitz.
    «Wenn du so gut Bescheid weißt, Dom, dann weißt du sicherlich auch, was sie getan hat. Die lü-genden Polizisten? Es waren ihre Lügen. Sie hat einen unschuldigen Mann in die Todeszelle geschickt. Sie opfert sein Leben für ihre Rache.»
    Dominick machte einen Schritt nach hinten und zuckte zurück, als hätte er einen Stromstoß bekommen. Er wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Oberlippe, ohne die Beretta sinken zu lassen. Er zitterte. Die Handschellen hatte er ihm noch nicht umgelegt, und Chris wusste, dass er über seine Worte nachdachte.
    «Für mich klingt das wie ein Verbrechen», fuhr Chris fort und drehte sich langsam, mit erhobenen Händen, um. Irgendwo, nicht weit entfernt, schwoll das Heulen von Sirenen an. «Für mich klingt das wie versuchter Mord. Das sollte für zwölf Jahre hinter Gittern reichen. Mehr, falls an ihr ein Exempel statuiert werden soll. Und falls die Feds sie in die Finger kriegen… Verflucht! Das klingt nach einer echten Menschenrechtsverletzung. Das gibt wahrscheinlich noch ein paar Jahre extra. Um das mit-kriegen zu können, würde ich fast freiwillig in den Knast gehen.» Grinsend beobachtete er, wie Dominick sich das Szenario ausmalte. C. J.s hübsches, trauriges Gesicht in orangefarbenem Hemd und Handschellen auf der falschen Seite des Gerichts-

    saals, in dem sie früher einmal regiert hatte.
    «Los, nach hinten!», schrie Dominick und stieß ihn zum Heck des Wagens. Seine Stimme überschlug sich. Vielleicht wollte er übertönen, was Chris sagte. Denn er wusste, dass es keine leeren Worte waren.
    «Du glaubst doch wohl nicht, dass ich in den Knast gehe, Dom. Wenn du so genau Bescheid weißt, dann weißt du auch, dass ich eine Menge Dinge gegen ein paar einflußreiche Leute in der Hand habe», sagte er, als er mit erhobenen Händen voranging. «Von Kolumbien über Mexiko bis Singa-pur weiß ich die richtigen Namen. Ich weiß genau, wer dealt, ich weiß, wer Dreck am Stecken hat.
    Beim Klang dieser Namen würdest du nur mit den Ohren schlackern. Und das ist noch nicht alles. Ich könnte deinen guten Freunden beim FBI eine Gruppe von Leuten nennen, von deren Existenz die nicht mal wissen wollen. Typen, die ganz normal leben und arbeiten – so wie ich. Und das gleiche Hobby haben wie ich, Dom.»
    Am Heck des Wagens drehte sich Chris um. Die Sirenen waren lauter geworden, auch das Heulen der Feuerwehr war zu hören. Schnell kamen sie näher.
    Chris sah Dominick in die Augen und fuhr mit gesenkter Stimme fort: «Typen, die Geld und Macht und Ansehen haben und gerne zusehen, wie Menschen verrecken, Dom. Das gefällt ihnen. Das geilt sie auf. Und sie bezahlen dafür. Ein paar davon werden weltweit gesucht, bei anderen sind die Verbrechen noch nicht einmal entdeckt worden.
    Aber wenn es so weit ist, sieht Jeffrey Dahmer daneben aus wie ein Schmusekätzchen. Ich möchte wetten, mit diesen Informationen kann ich mir ein hübsches neues Leben und eine hübsche neue Identität kaufen, Dom. Irgendwo, wo es schön ist.
    Und wo ich es in Ruhe aus der Zeitung erfahren werde, wenn sie eines Tages auf Bewährung freikommt.»
    «Auf den Boden! Leg dich auf den Boden!», schrie Dominick mit vorgehaltener Waffe.
    «Vielleicht besuche ich sie dann mal, wenn sie in ein paar Jahren nach Hause darf», sagte Chris und kniete sich hin. Er sah an Dominick vorbei.
    Seine Miene gefror. Dominick drehte sich um und folgte Chris’ Blick. C. J. stand auf der Beifahrerseite an der hinteren Stoßstange. Sie hatte eine tiefe Schnittwunde am Kopf, Blut lief ihr über das Gesicht, färbte ihr dunkelblondes Haar schwarz. Auch ihre Kleider waren voller Blut. Winzige Glasscherben bedeckten ihren Körper und funkelten im Licht der Straßenlaternen. Sie war vornübergebeugt, hatte einen Arm gegen den Bauch gepresst. Der andere Arm hing schlaff herunter, vom Schatten verborgen.
    «Halt den Mund! Gesicht auf den Boden!», schrie Dominick, doch er hatte einen Moment gezögert.
    Die Waffe weiter auf Chris gerichtet, sah er C. J. an.
    «C. J. der Krankenwagen ist unterwegs! Setz dich hin!»
    In diesem Moment bewegten sich die Schatten, und die Pistole, die C. J. in der Hand hielt, wurde sichtbar.
    «Herrgott, C. J.!», rief Dominick.
    Chris riss die Augen auf, doch dann kniff er sie herausfordernd zusammen. Er wusste, dass sie alles

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