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Mosaik

Mosaik

Titel: Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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»Was ist es?«
    Neelix wirbelte um die eigene Achse. »Kes… Was machst du hier?«
    Fransiges blondes Haar umrahmte ein elfenhaftes Gesicht, in dem sich Überraschung zeigte. »Ich wollte dir nur einen kurzen Besuch abstatten. Fühlst du dich von mir gestört?«
    Ihre Verwirrung weckte sofort den Wunsch in ihm, sie zu trösten. »Natürlich nicht, mein Schatz. Ich freue mich immer, dich zu sehen. Es ist nur…« Er unterbrach sich und überlegte, ob die geplante Überraschung unter diesen Umständen eine
    Überraschung bleiben konnte.
    »Es ist nur was?«
    Neelix’ Gedanken rasten, aber es fiel ihm keine plausible Erklärung ein, die es ihm erlaubte, an seinen ursprünglichen Absichten festzuhalten. Schließlich beschloß er, offen und ehrlich zu sein. »Hiermit wollte ich dich und Tuvok überraschen.«
    Kes lächelte und wurde dadurch noch schöner. Sie gab Neelix einen Kuß. »Du bist so lieb. Aber… warum für mich und
    Tuvok?«
    »Was dich betrifft… Ich wollte einen wundervollen Geschmack mit dir teilen. Und Tuvok… Nun, ich bin sicher, daß ihm dieser exquisite Kuchen ein Lächeln entlockt.«
    Kes bedachte ihn mit einem zärtlichen Blick. »Du verstehst nicht, Neelix. Tuvok ist Vulkanier. Und von Vulkaniern erwartet man, daß sie immer ernst sind.«
    »Ich verstehe durchaus. So ist mir zum Beispiel klar, daß der arme Mann keine jener Freuden kennenlernt, die auf Genuß und Vergnügen basieren. Wie gräßlich muß ein solches Leben sein!
    Wenn er seine Emotionen so gut kontrollieren kann: Wieso unterdrückt er dann nicht die negativen und läßt es zu, daß die positiven sich frei entfalten?«
    »Weißt du nicht mehr, was geschah, als er eine
    Mentalverschmelzung mit Lon Suder herbeiführte? Ohne seine absolute emotionale Kontrolle wäre Tuvok sehr häßlichen, aggressiven Gefühlen zum Opfer gefallen. Ich bezweifle, ob der Geschmack eines Kuchens Lücken in seiner Reserviertheit schaffen kann.«
    »Es ist nicht nur ein Kuchen, sondern eine einzigartige Erfahrung. Das wirst du heute abend selbst feststellen, Liebling.«
    Kes lächelte erneut und kehrte dann zur Krankenstation zurück.
    Neelix setzte die Verzierung des Kuchens fort und malte sich Tuvoks Reaktion darauf aus. Er ahnte nicht, daß sich der Vulkanier schon bald mit weitaus unheilvolleren Dingen befassen mußte als mit grissibianischem Nocha -Kuchen.
    Sie entdeckten den Planeten um neun Uhr Bordzeit, und Captain Janeway war zufrieden. Die Entdeckung kam genau zum
    richtigen Zeitpunkt, denn der elektrische Sturm auf der letzten besuchten Welt – von Chakotay ›Brutzel‹ getauft – hatte sie daran gehindert, notwendige Vorräte zu sammeln. Die
    Nahrungsmittelvorräte gingen allmählich zur Neige und mußten möglichst schnell erneuert werden.
    Ein gelber Zwergstern vom Typ K 7 bildete das Zentrum dieses Sonnensystems. Er war reich an Helium und etwa zehn
    Milliarden Jahre alt – eine Art kosmischer Senior. Der vierte Planet verfügte über eine Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre, und die ersten Sensordaten ließen auf eine hochentwickelte Flora schließen. Alles deutete auf gute Möglichkeiten hin, neuen Proviant aufnehmen zu können. Es gab keine Anzeichen einer Bevölkerung, obwohl Janeway einige Formationen bemerkte, die sich durch eine sonderbare Symmetrie auszeichneten und Nachforschungen rechtfertigten.
    Nach dem Zwischenfall auf Brutzel hielt sie es für angebracht, besonders vorsichtig zu sein. Sie ordnete gründliche
    Sondierungen an, bei denen nach ungewöhnlichen Faktoren auf dem Planeten und in seiner Atmosphäre Ausschau gehalten werden sollte – nach irgendwelchen Dingen, die für unliebsame Überraschungen sorgen konnten. Die Kommandantin beschloß erst dann den Einsatz von Landegruppen, als sie ganz sicher war, daß auf dieser Welt nicht die Gefahr von Plasmastürmen und dergleichen bestand. Tuvok sollte ein Team leiten und sich am Retransferort umsehen, bevor der Transfer einer zweiten Gruppe erfolgte. Der Vulkanier ließ sich von Harry Kim begleiten.
    Janeway blieb auf der Brücke zurück, als die beiden Männer gingen. Ihr kurzes Frösteln führte sie auf einen Luftzug zurück, verursacht vom Öffnen und Schließen der Turbolifttür.
    Tuvoks Gruppe gehörten Kim, Neelix, Kes (auf die Bitte des Talaxianers hin) sowie zwanzig Maquis-und Starfleet-
    Angehörige an. Kims Präsenz war eigentlich nicht notwendig, aber Tuvok glaubte, daß externe Einsätze dem jungen Mann zum Vorteil gereichten. Sie erlaubten es ihm, Erfahrungen

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