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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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völlig unter. Burt strampelte jetzt so wild, daß er mitsamt der Trage von deren Untergestell herunterfiel. Kurz darauf kam Will zur Tür hereingestürzt. Burt schlug und biß wild um sich, während er versuchte, die Trage von seinen Füßen zu streifen.
    Fossey sah dem wilden Treiben zu und hatte den Eindruck, als geschähe alles in Zeitlupe. Er sah, wie Will und der neue Pfleger. Er sah, wie Will und der neue Pfleger alle Hände voll zu tun hatten, Burt zu bändigen. Wütend wie ein Hund, der gerade einen Hasen zerreißt, biß Burt sich in die eigenen Handgelenke und spuckte Blut in einem dicken Strahl dem neuen Pfleger direkt auf die Brille. Nach einer Weile schafften es die beiden mit viel Mühe, Burts Arme wieder auf die Trage zu drücken und mit den Lederriemen festzuschnallen. Als sie ihm auch noch die Brustgurte angelegt hatten, holte Will seinen Panikpiepser aus der hinteren Hosentasche, während Burt mit unverminderter Lautstärke weiterbrüllte. Fossey wußte, daß er von selbst nicht wieder aufhören würde.

TEIL EINS

    Als Guy Carson schon wieder an einer roten Ampel anhalten mußte, warf er einen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett seines Wagens. Er würde nun schon zum zweiten Mal in dieser Woche zu spät zur Arbeit kommen. Die Schnellstraße durch Edison, New Jersey, machte wieder einmal ihrem Namen überhaupt keine Ehre. Die Ampel wurde grün, aber als Carson sich ein paar Wagenlängen weiter vorgeschoben hatte, war sie schon wieder rot. Es war ein Alptraum. »Verdammtes Mistding«, murmelte Carson und schlug mit der Faust aufs Armaturenbrett. Die Scheibenwischer schlappten über die Windschutzscheibe, auf die Dauerregen prasselte. Als die Ampel wieder grün wurde, schaffte Carson es sogar bis über die Kreuzung, nur um gleich darauf wieder am Ende einer langen Reihe von nacheinander aufleuchtenden Bremslichtern zum Stehen zu kommen. An diese ständigen Staus würde Carson sich ebensowenig gewöhnen wie an den verdammten Regen, das wußte er genau.
    Nachdem er sich quälend langsam eine Anhöhe hinaufgearbeitet hatte, konnte Carson in fünfhundert Metern Entfernung hinter grünen Rasenflächen und künstlichen Teichen die blendendweiße Fassade des GeneDyne-Gebäudes in Edison sehen. Irgendwo in diesem postmodernen Meisterwerk lag Fred Peck auf der Lauer und wartete auf ihn.
    Carson schaltete das Radio ein, und der pulsierende Sound der Gangsta Muthas erfüllte das Innere des Wagens. Carson drehte weiter, aber als aus dem Lautsprecher die schrille Stimme von Michael Jackson drang, drückte er angewidert auf den Ausschaltknopf. Daß es in diesem verdammten Drecksloch hier keinen einzigen anständigen Countrysender gab, war fast noch deprimierender als der Gedanke an Fred Peck.
    Als Carson das Labor betrat, waren seine Kollegen alle schon längst bei der Arbeit, aber wenigstens war von Peck weit und breit nichts zu sehen. Carson schlüpfte hastig in seinen Laborkittel und nahm vor seinem Computerterminal Platz. Er wußte, daß die Einschaltzeit automatisch im Firmennetz gespeichert wurde. Selbst wenn Peck also heute krank sein sollte, würde er Carsons Zuspätkommen irgendwann einmal bemerken. Es sei denn, er wäre tot. Dieser Gedanke gab Carson wieder ein wenig Auftrieb. Peck sah sowieso ständig so aus, als stünde er kurz vor einem Herzinfarkt.
    »Na, Mr. Carson, auch schon da?« hörte er auf einmal eine spöttische Stimme von hinten sagen, und seine Hoffnung schwand dahin. »Wie freundlich von Ihnen, uns heute morgen schon so zeitig mit Ihrer werten Anwesenheit zu beehren.« Carson schloß die Augen, atmete tief durch und drehte sich um.
    Die Neonröhren an der Decke verliehen der plumpen Gestalt seines Vorgesetzten eine Art Heiligenschein. An dem Fleck auf Pecks brauner Krawatte konnte Carson erkennen, daß es bei ihm heute Rührei zum Frühstück gegeben hatte, und seine feisten Wangen waren vom Rasieren stark gerötet. Carson atmete durch die Nase aus und versuchte vergeblich, den herben Schwaden von Pecks billigem Aftershave zu entgehen. Schon an seinem ersten Arbeitstag hatte sich Carson darüber gewundert, bei GeneDyne - immerhin einer der führenden Biotechnik-Firmen der Welt -einen Mann wie Fred Peck vorzufinden. In den achtzehn Monaten, die inzwischen vergangen waren, hatte Peck Carson immer nur für die einfachsten und lästigsten Arbeiten im Labor eingeteilt. Offenbar ärgerte es Peck, der nur ein bescheidenes Diplom von der Syracuse University vorzuweisen hatte, daß Carson seinen

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