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Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition)

Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition)

Titel: Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Jones
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mit mir durchgegangen. Ich schalte mein Handy aus, ohne seine Antwort zu lesen. So leicht lasse ich mich nicht weichkochen! Von einer Art Besessenheit gepackt beginne ich, Sarahs Kleidung herauszukramen, um sie zusammenzufalten. Ich staple Bücher, sortiere Fotos. Nach knapp zwei Stunden habe ich einen Überblick über alles, was eingepackt werden soll. Ich hatte nicht gedacht, dass das so schnell gehen würde. Ich schalte mein Handy wieder an, das ich in einer Ecke gelassen hatte. Keine Antwort von Daniel.
    Er ist sauer. Nun ja, das war ich auch, als er mir zu verstehen gegeben hat, dass ich seine Situation nicht nachvollziehen kann.
    Gerade will ich Kartons besorgen, als mein Telefon klingelt:
    „Guten Tag, Julia, hier ist Sandy, die Cousine von Ray.“
    „Guten Tag, Sandy. Wie geht es dir?“
    „Sehr gut, danke. Meine Abreise rückt näher ... Morgen geht es los.“
    „Soeben habe ich überlegt, bei der Wohnung vorbeikommen, um die ersten Kartons abzuliefern. Wann darf ich denn kommen?“
    „Wann du willst! Ich habe erfahren, dass du eine Zeit lang allein wohnen wirst? Der amerikanische Charme hat wohl mal wieder zugeschlagen!“
    Wir prusten los wie zwei Teenager.
    „Ja! Zum Glück ist Sarahs Wohnung nicht so groß. Jetzt muss ich den Umzug ganz allein bewältigen!“
    „Oh, stimmt! Soll ich Ray bitten, dir zu helfen?“
    „Nun ja ...“
    Ich schaue mich um: Sarahs Sachen werden in maximal drei Kartons Platz haben. Was mich angeht, meine ganzen Sachen sind entweder bei Daniel oder bei meinen Eltern in Tours...
    „Das ist eine gute Idee, Sandy.“
    „Ich rufe ihn sofort an. In einer halben Stunde dürfte er vor dem Gebäude sein.“
    Ich begrüße Ray mit einem freundlichen Lächeln und helfe ihm, die Kartons in einem kleinen Lieferwagen zu verstauen.
    „Den habe ich auf dem Hinweg gemietet. Wenn Sie Ihren Eltern Bescheid geben, können wir in zwei Stunden dort sein, um ein paar Sachen mitzunehmen.“
    Das hatte ich nicht erwartet. Was wird meine Mutter sagen, wenn sie Ray sieht?
    „Sie brauchen nur die Wahrheit zu sagen“, sagt Ray, als hätte er meine Gedanken erraten. „Ich bin der Cousin Ihrer Vermieterin! Wir werden sie nicht lange behelligen.“
    Er kennt ja meine Eltern nicht!
    Ich rufe meinen Vater an und erkläre ihm die Lage.
    „Meine Prinzessin! Wie geht es dir?“
    „Gut, Papa. Es gibt eine gute Nachricht: Ich habe eine Wohnung gefunden!“
    „Super! Möchtest du, dass deine Mutter und ich dir ein paar Sachen bringen?“
    „Na ja, wenn es euch nicht stört, der Cousin meiner Vermieterin hat angeboten, heute Nachmittag mit mir bei euch vorbeizukommen ... Er hat einen Lieferwagen.“
    „Oh, wunderbar! Warte eine Sekunde, ich sage deiner Mutter Bescheid.“
    Nach wenigen Minuten greift sie zum Hörer:
    „Mein Liebling, du kommst zum Mittagessen – eine hervorragende Idee!“
    Da haben wir es! Ich hätte darauf wetten können: Wir werden Tours erst am späten Nachmittag wieder verlassen.
    „Wer ist der Freund, mit dem du kommst? Jemand, den du uns vorstellen möchtest?“
    Oh nein, Mama, hab Erbarmen!
    „Nein, Mama. Ray ist der Cousin meiner Vermieterin.“
    „Ja ... Du kannst ihn uns nachher vorstellen!“
    Ganz aufgeregt legt sie auf. Ich erkläre Ray die Situation und er lacht los:
    „Machen Sie sich keine Sorgen, Mademoiselle. Ich habe heute noch nichts vor. Und ich bin mir sicher, dass Ihre Eltern über diesen Irrtum lachen werden, wenn sie mich sehen!“
    Hoffen wir es!
    ***
    Ray fährt los, ohne noch länger zu warten. Bei unserer Ankunft in Tours muss ich ihm nicht den Weg zeigen: Er hat mich schon einmal chauffiert, das war nach meinem Rauswurf aus Sterenn Park durch Daniels Mutter. Ich habe die ganze Strecke über geweint, aber heute ist alles anders. Obwohl ... Schon wieder ist Daniels Mutter daran schuld, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit ihm zusammen bin. Er hat lieber auf sie gehört und ist nach New York gereist. Ebenso wie er zugelassen hat, dass sie mich von dem Landsitz verjagt, anstatt ihr die Stirn zu bieten.
    Es hat keinen Sinn, weiter über diesen finsteren Erinnerungen zu brüten. Aber ich muss zugeben: Daniel fehlt mir.
    Der Tisch auf der Terrasse ist gedeckt. Meine Eltern empfangen Ray freudig, auch wenn ich deutlich sehe, dass meine Mutter enttäuscht ist. Mein Vater lächelt mir zu, als wollte er sagen: „Ich hatte es ihr doch erklärt!“ Aber nach ihren Vorstellungen kann ich einfach nur einen schönen jungen Mann mit nach Hause bringen. Ihre

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