Mr Monk und die Feuerwehr
Wirklich? «
»Ich wusste es, seit wir hereingekommen sind.«
»Und wie?«
Mit den Händen zeichnete er ein Dreieck in die Luft. »Simple Geometrie.«
Geometrie ist nie simpel. Ich habe mich in der Schule durchgemogelt, und seitdem wache ich gelegentlich aus einem Albtraum auf, in dem mein Mathematiklehrer Mr Ross mich aufspürt und dazu zwingt, die Abschlussprüfung zu wiederholen.
»Können wir die Geometrie aus dem Ganzen heraushalten?«, bat ich ihn.
»Der Hund war dort drüben.« Monk zeigte auf die rechte Seite der Wache. »Punkt eins des Dreiecks. Das war seine Lieblingsstelle, wo er sich hinlegte, wenn die Wagen unterwegs waren.«
»Wie kommen Sie darauf?«
»Sie können sehen, dass er die Wand mit seinen Krallen zerkratzt hat«, sagte Monk.
Ich folgte der angegebenen Richtung und kniff die Augen zusammen. Da waren tatsächlich einige leichte Kratzer zu sehen, die er mit den Krallen gemacht haben musste, wenn er sich streckte oder sich umdrehte, während er dort lag.
»Wenn die Wagen die Halle verlassen haben, konnte Sparky von dort aus die Tore sehen«, redete Monk weiter. »Waren die Wagen hier, haben sie ihm die Sicht versperrt, also schlief er in seinem Körbchen in der Küche. Da fiel schon mal etwas zu essen für ihn ab, und es gab mehr zu sehen.«
Mit einer Kopfbewegung deutete er auf die Küche, wo ich einen Teil eines Hundekorbs und ein Kauspielzeug sehen konnte.
Mir war nicht klar, wie und wann Monk das alles bemerkt haben konnte, denn von dem Moment an, als wir die Wache betreten hatten, war er völlig auf die Löschfahrzeuge fixiert gewesen. Offenbar hatte ich mich geirrt.
Monk legte den Kopf schräg, ließ einen prüfenden Blick durch die Halle schweifen und ging dann langsam, Schritt für Schritt, nach vorn.
»Der Mörder schlich sich durch das offene Tor herein und gelangte bis zu dieser Stelle, dem zweiten Punkt in unserem Dreieck. Da entdeckte ihn der Hund und stürmte auf ihn los«, fuhr Monk fort. »Der Unbekannte sah sich nach etwas um, womit er sich verteidigen konnte, und dabei entdeckte er die da.«
Monk drehte sich abrupt um, sodass er vor sich die Äxte, Schaufeln und Harken hatte, die an der Wand links von uns angeordnet waren. Wenigstens wusste ich jetzt, warum Monk sich so für die Geräte interessiert hatte.
»Er rannte hinüber – der Hund war dicht hinter ihm –, er packte eine Axt und holte in der letzten Sekunde nach dem Tier aus.« Monk ging ein paar Schritte vor und blieb vor den offenen Regalen mit den Jacken, Helmen und Stiefeln stehen, dann tippte er mit einem Fuß auf den Boden. »Sparky starb genau hier. Am dritten Punkt in unserem Dreieck.«
»Wie können Sie sich so sicher sein?«
»Simple Geometrie«, wiederholte Monk.
»Er hat recht, Miss Teeger«, sagte der Captain, der soeben zu uns zurückkam. »Genau da haben wir den armen Hund gefunden, als wir wieder herkamen. Genau hier vor den Turnouts .«
»Den was?«, fragte ich.
»So bezeichnen wir unsere Ausrüstung. Alles, was wir tragen, wenn wir ein Feuer bekämpfen.«
Monk sah an mir vorbei. »Oh-oh.«
»Oh-oh? Was?«, gab ich zurück.
Er ging zu dem Regal, in dem die schweren Jacken in Reih und Glied hingen – nur bei einer von ihnen wies der Bügel in die entgegengesetzte Richtung. Natürlich nahm Monk die Jacke vom Bügel und hängte ihn richtigherum wieder auf, wobei er darauf achtete, dass die Schultern genau nach den anderen ausgerichtet waren.
Mantooth schüttelte erstaunt den Kopf. »Er nimmt es mit der Ordnung ja noch genauer als ich.«
»Genauer als jeder andere Mensch«, präzisierte ich.
»Ich wünschte, alle meine Jungs wären so wie er.«
»Seien Sie lieber vorsichtig, was Sie sich wünschen«, warnte ich ihn.
Monk kam zu uns und fuchtelte mit den Händen, weil ich ihm Tücher geben sollte. Ich nahm zwei aus meiner Handtasche und reichte sie ihm.
»Sind Sie sich absolut sicher, dass nichts entwendet wurde?«, fragte Monk, während er sich die Hände abwischte.
»Sämtliche Ausrüstung ist vorhanden, und aus den Spinden fehlt auch nichts«, erklärte Mantooth.
»Und wie sieht es mit Dingen aus, die Sie für nicht wichtig erachten würden?«, hakte Monk nach. »Die so unbedeutend sind, dass Ihnen ein Fehlen gar nicht auffallen würde?«
»Wie soll ich dann wissen, dass es verschwunden ist?«
»Ich habe einmal einen Mordfall gelöst, bei dem sich herausstellte, dass der Mörder es nur auf ein Blatt aus dem Kopiergerät abgesehen hatte.«
»Wir haben kein
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