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Mr Monster

Mr Monster

Titel: Mr Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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gerunzelter Stirn zurück. »Ich fürchte, auch dir werden mehrere Verbrechen zur Last gelegt, darunter die Ermordung von Radha Behar.«
    »Sie können doch nicht …«, wollte Mom einwenden, doch Officer Jensen unterbrach sie.
    »Ich habe es deiner Mutter schon mehrmals erklärt, und jetzt sage ich auch dir, dass du dir deshalb keine Sorgen machen musst. Die Frauen, die du gerettet hast, haben überzeugende Aussagen zu deinen Gunsten gemacht. Es gibt einige Einzelheiten, die wir überprüfen müssen, doch das sind eher Formalitäten. Du bist ein Held, John. Du kannst stolz auf dich sein.« Er lächelte. »Und jetzt ruh dich aus.« Er nahm den Arzt zur Seite und ging mit ihm auf den Flur hinaus, wo sie sich leise unterhielten.
    »Du bist ein Held«, wiederholte Mom. Sie drückte meine Hand und küsste mich auf die Stirn. »Du hast in dem Haus sechs Menschen gerettet. Sechs! Einer davon war natürlich ein Mistkerl, aber gerade deshalb ist es ja so toll – liebe deine Feinde.«
    Lauren schüttelte den Kopf und sah mich lächelnd an. »Mach dir wegen Curt keine Sorgen. Wir sind so was von getrennt.«
    »Sechs Menschen«, sagte Mom noch einmal.
    Allerdings hatte ich versucht, sieben Menschen zu retten.
     
    Ich musste meine Aussage mehrmals wiederholen und unterschlug natürlich, dass Forman ein Dämon gewesen war. Dafür erzählte ich ihnen über Formans Foltermethoden alles, was ich wusste, und konzentrierte mich besonders auf das Haus – die Ketten im Keller, die Grube im Boden, die Folterkammer oben, die verstärkten Wände des Wandschranks. Die anderen Gefangenen bestätigten meine Aussagen, und als die Polizei unsere Aussagen miteinander abglich und die Identität der früheren Opfer geklärt hatte, ergab sich ein überzeugendes Bild, wo und wie er sich betätigt hatte. Schließlich konnte man ihn mit mehreren Dutzend Vermisstenfällen in Verbindung bringen, ausnahmslos Frauen, und feststellen, dass er seine Taten vor allem dank seiner Position beim FBI hatte verschleiern können. Hätten die Beamten gewusst, was ich wusste – dass Forman Tausende, vielleicht Zehntausende von Jahren alt war –, dann hätten sie auch erkannt, dass die paar Dutzend Verbrechen, die sie ihm nachweisen konnten, nur einen Bruchteil seines Lebenswerks darstellten. Er hatte seit ewigen Zeiten Menschen gefoltert und getötet.
    Jetzt war er ausgeschaltet.
    Am nächsten Tag wurde ich aus dem Krankenhaus und zugleich aus der Schutzhaft entlassen. Curts Anschuldigung, ich sei Formans Komplize gewesen, wurde sofort verworfen, weil es dafür keinerlei Beweise gab. Noch überzeugender waren die Augenzeugenberichte der Frauen aus dem Keller, die schlüssig darlegen konnten, dass Forman Radha getötet hatte und beinahe auch mich ermordet hätte, als ich ihn davon abhalten wollte. Es lief alles auf eine sehr heroische Beschreibung des tapferen John hinaus: John der Drachentöter hatte sich ins tiefste Verlies des Ungeheuers gewagt und gleich fünf Prinzessinnen befreit. Eine solche Story hätte gewöhnlich Schlagzeilen gemacht, doch ich hatte Glück. Jess und Carly hatten von einem anderen Haus berichtet, in dem ein anderer Mann sie versorgt hatte, und deshalb fürchtete die Polizei, Formans wahrer Komplize, wer es auch war, könne auf Rache sinnen. Vorsichtshalber hielt man meinen Namen so weit wie möglich heraus, und da ich nur achtundvierzig Stunden verschwunden gewesen war, erfuhren ohnehin nicht viele Leute, dass überhaupt etwas passiert war.
    Ich war ein Held, den niemand kannte.
    »Warum kann hier nicht mal was Normales passieren?«, beschwerte sich Max. Er lehnte am Geländer der Brücke über den Highway und starrte zur Route 12 hinunter. Unter uns rasten die Autos vorbei. Ab und zu warf er ein Bröckchen Kies auf die Dächer der Trucks.
    »Hier ist doch alles normal«, widersprach ich. »Wir stehen auf, frühstücken, gehen zur Schule oder zur Arbeit. Abends schalten wir den Fernseher ein.«
    »Nein, ich meine nicht normale langweilige Sachen, sondern normale coole Sachen.«
    »Wie kann etwas gleichzeitig normal und cool sein?«
    »Coole Sachen passieren ständig«, erklärte er. »Cool ist überall außer hier das Normale. Vielleicht könnte mal jemand hier einen Film drehen oder einen Comicladen aufmachen, oder wir bekommen endlich ein gutes Restaurant in der Stadt. Ich weiß nicht, vielleicht könnte mal ein Filmstar zu Besuch kommen oder so.«
    »Wahrscheinlich gehen sie immer ins Schuhmuseum«, überlegte ich. »Du bist eben

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