Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)

Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)

Titel: Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt , Ednor Mier
Vom Netzwerk:
„Ich habe sie ganz auf meine Bedürfnisse hin umbauen lassen. Jetzt ist sie ein schwimmendes Schloss.“
    Er ließ den Motor an und löste die Leinen. Das Boot war flach, hatte einen Kunststoffrumpf und einen leicht erhöhten Steuerstand. Einziger Luxus waren die bequemen Ledersitze, in denen man fast bis zu den Ohren versank. Im Bug gab es noch eine winzige Kajüte, die gleichzeitig als Wohn- und Schlafplatz diente. Bei näherem Hinsehen entdeckte Julia sogar eine winzige Küche, mit Kühlschrank, Spüle und zwei Kochplatten.
    Sie machte es sich auf einem der Außensitze bequem und begann, sich zu entspannen. Fröhlich winkte sie den Fischern zu, die am Ufer standen und ihr etwas zuriefen, das sie allerdings nicht verstand. Dann gab José Gas und das Boot schoss davon wie ein Pfeil, der übers Wasser fliegt.
    In der nächsten halben Stunde vergaß Julia ihr schlechtes Gewissen, das sie wegen Thorben plagte. Irgendwie war es nicht richtig, dass sie ihn zu Hause gelassen hatten. Schließlich waren sie nicht zu ihrem Vergnügen hier, sondern um zu arbeiten. Und das hier war eindeutig Freizeit. Um sich nicht ganz so mies zu fühlen, schoss sie ein paar Fotos von José und der Küste, die sich in ihrer wildesten Schönheit zeigte.
    Steil abfallende, schroffe Felswände stürzten sich ins Meer. In steinernen Falten wuchsen leuchtendblühende Kletterpflanzen und krallten Agaven und Kakteen ihre anspruchslosen Wurzeln in den Stein. Hinter einem vorspringenden Felsmassiv erhob sich ein Leuchtturm. Yuccapalmen mit weißen Glockenspielen leuchteten im hellen Sonnenschein, verholzte Agaven reckten stolz ihre meterhohen Blütenzepter gen Himmel und Ströme von Bougainvilleen und Clematis ergossen sich über die zerklüfteten Felsen.
    „Wunderschön.“ Julia ließ kurz die Kamera sinken und sah zu José, der das Steuerrad hielt. Ein schöner Anblick, so männlich kraftvoll! Das würde den Leserinnen gefallen. Sie hob die Digicam an und schoss eine Serie von Bildern, die sie heute Abend am Computer auswerten wollte.
    Plötzlich wechselte das Licht. Es geschah so unvermittelt, dass Julia zutiefst erschrak. Von einer Sekunde auf die andere verdunkelte sich der eben noch klarblaue Himmel. Er nahm eine merkwürdige, giftig gelbe Farbe an, während sich vom Horizont eine nahezu schwarze Wand näherte.
    Ein heftiger Windstoß versetzte dem Boot einen wütenden Stoß. Jetzt erst fiel Julia auf, dass die Segelboote, die eben noch gemächlich die Wellen durchpflügt hatten, längst verschwunden waren. Eine unheimliche Stille hatte sich über das Meer gelegt, Schweigen, das Unheil ankündigte.
    „José!“ Sie sah ihren Gastgeber an, der besorgt den Himmel betrachtete.
    „Setz dich hin!“, kommandierte er, ohne den Blick abzuwenden. „Ich versuche, zum Hafen zurückzufahren. Hier können wir nirgendwo ankern.“
    Auf einmal hatte der Ausflug jeglichen Reiz verloren. Die Steilküste wirkte nun düster und feindselig. Das Meer, eben noch glatt wie ein Ententeich, war jetzt unruhig. Nervöse Wellen kräuselten die Oberfläche und ließen das Boot wie eine Nussschale tanzen.
    José wendete und gab Gas. Aber als hätten die Gezeiten nur darauf gewartet, erhob sich urplötzlich ein fauchender Sturm, der die Wellen aufpeitschte und gegen den Rumpf des Bootes schmetterte, dass er erzitterte. Der Himmel war jetzt anthrazitfarben. Er schickte Regenschauer hernieder, die vom Sturm gepeitscht in dichten Schleiern übers Meer rauschten. Julia klammerte sich angstvoll an der Reling fest, während José versuchte, das Boot auf Kurs zu halten. Die Wellen wurden immer höher, der Sturm immer heftiger. Längst war Julias Kleidung durchnässt. Sie zitterte vor Kälte und Angst, während der Sturm voll teuflischer Bosheit wieder und wieder Wellen herantrieb. Plötzlich, als der Orkan versuchte, das Boot auf die Felsen zuzuscheuchen, riss José das Steuer herum, um eine besonders gefährliche Welle zu schneiden. Er hatte den Winkel jedoch zu steil berechnet. Das Boot drehte sich zwar, es legte sich dabei aber so stark auf die Seite, dass José das Steuer entglitt. Im nächsten Moment erhielt das Boot einen Stoß und er ging mit einem gellenden Schrei auf den Lippen über Bord.
    Julia, die sich noch mühsam festklammerte, hatte keine Chance, sich auf den Steuerstand zu hangeln. Schon war die nächste Wellenwand herangedonnert. Mühelos hob sie das sowieso schon auf Schlagseite liegende Schiffchen hoch und kippte es um, wie ein ungezogenes Kind seinen

Weitere Kostenlose Bücher