Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)
sind jetzt zehn Tage hier und ich bin nicht ein einziges Mal am Strand gewesen. Das wollte ich heute endlich nachholen.“
„Okay.“ Thorben lehnte sich in seinen Sessel zurück und betrachtete sie nachdenklich. „Genau das hatte ich auch vor. Da wird es wohl das Beste sein, wenn wir zusammen fahren. Wir müssen uns ja nicht unbedingt unterhalten.“
„Genau!“ Julia stand auf. „Ich fahre in zehn Minuten los.“ Sie ging zur Terrassentür, blieb dort jedoch noch einmal stehen. „Und vergiss, was du gerade gedacht hast. Ich habe den Autoschlüssel.“ Damit verschwand sie im Haus und ließ Thorben mit seiner Überraschung alleine.
Tamariu war ein verschlafenes Fischerdörfchen, das erst im Sommer zum Leben erwachte. Hier machten die Einheimischen Urlaub, Leute aus Barcelona und Madrid, die aus ihren heißen Wohnungen an die frische Seeluft drängten. Der Strand war zu winzig, um für große Hotelketten interessant zu sein. Rechts und links von hohen Felsmassiven geschützt, bildete er zugleich einen natürlichen Hafen, in dem die bunten Fischerboote lagen. Kleine Bodegas luden zum Verweilen ein.
Julia breitete ihr Badetuch im warmen Sand aus und wollte sich erst einmal ein ausgiebiges Sonnenbad gönnen, ehe sie sich ins Wasser stürzte. Thorben blieb einen Augenblick unschlüssig neben ihr stehen, ehe er sich ebenfalls dazu überwand, seine Decke auszubreiten und sich neben Julia niederzulassen.
„Willst du dich nicht einkremen?“ Er hatte die Flasche bereits in der Hand.
Mist! Sie hatte die Sonnenmilch vergessen! Kurz liebäugelte Julia mit dem Gedanken, das Angebot rundweg abzulehnen, aber dann dachte sie an die Folgen, die ihr eventuell drohten und nickte gnädig. Bevor sie es verhindern konnte, hatte Thorben die Flasche aufgeschraubt und damit begonnen, ihren Rücken einzuölen.
Schon bei der ersten Berührung seiner Finger zuckte Julia zusammen wie unter einem Stromschlag.
„Willst du es lieber selbst machen?“, fragte Thorben sofort.
Julia schüttelte nur stumm den Kopf, weil sie fürchtete, dass ihre Stimme so zittrig klang, dass er sie sofort durchschaute.
„Also, gut.“ Thorben machte sich erneut ans Werk. Julia kämpfte währenddessen mit ihren Gefühlen. Was war nur mit ihr los? Sie konnte den Kerl auf den Tod nicht ausstehen und geriet trotzdem in helle Aufregung, sobald er nur seine Finger auf ihre Schultern legte. War sie komplett übergeschnappt oder waren die vielen Monate ohne Sex schuld an ihrer Erregung?
„Hier.“ Er drückte ihr die Flasche in die Hand und überließ es Julia, den Rest ihres Körpers selbst einzuölen. Sofort machte sich ein Gefühl tiefer Enttäuschung in ihr breit. Thorbens Finger hätten sie noch länger, viel länger massieren können. Ohne seine Berührungen fühlte sie sich irgendwie alleine und unvollständig.
Musste sie ihn jetzt auch einkremen? Ratlos runzelte Julia die Stirn, aber Thorben nahm ihr die Entscheidung ab. Er stand einfach auf und lief ins Wasser, ohne noch ein Wort oder einen Blick an Julia zu verschwenden. Sein Gang gab ihr die Gelegenheit, seinen Körper zu betrachten. Obwohl er kein junger Mann mehr war, besaß er eine schlanke Figur. Die Muskeln, die sich unter der glatten, leicht gebräunten Haut abzeichneten, verrieten, dass er mindestens zweimal in der Woche irgendeinen Sport trieb. Welcher das wohl war?
Komisch, jetzt kannte sie diesen Mann schon mehr als zwanzig Jahre, aber mehr als dass er Pressefotograf war, wusste sie nicht von ihm. In diesem Moment bedauerte Julia diesen Umstand zutiefst. Sie hätte gerne viel, viel mehr über ihn erfahren, zum Beispiel, wie es war, von ihm geküsst zu werden und ob er bei der körperlichen Liebe stöhnte…
Stöhnte?!!! Was waren das denn für Gedanken? Weg damit, rasch – igitt – Thorben beim Sex! Die Vorstellung war überhaupt nicht erregend sondern aufregend, kribbelnd, Verlangen weckend…
Schluss! Resolut sprang Julia auf und rannte über den warmen Sand ins Wasser, um sich nach einigen Metern kopfüber in die Fluten zu stürzen.
Mit weitausholenden Bewegungen schwamm sie vor ihren verwirrenden Gedanken davon.
Kapitel 5
„Wie wäre es heute Nachmittag mit einem kleinen Bootsausflug?“, wandte José sich zwei Tage später beim Frühstück an seine beiden Gäste.
„Wie bitte?“ Julia war in Gedanken bei ihrer Familie gewesen und bei der Tatsache, dass sie demnächst Oma sein würde. José widerholte geduldig seinen Vorschlag.
Julia seufzte.
„Warum nicht?“
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