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Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)

Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)

Titel: Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt , Ednor Mier
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Puppenwagen. Julia war so geistesgegenwärtig, vorher von Bord zu gehen. Mit kraftvollen Schwimmstößen versuchte sie, sich außer Reichweite des Motors zu bringen und kam schließlich prustend und schnaufend wieder an die Oberfläche.
    Einige Meter entfernt tauchte Josés Kopf auf. Er schien auf den Wellen zu tanzen wie ein Ball. Julia versuchte, gegen den Orkan anzuschreien, aber er riss ihr die Worte von den Lippen und trug sie fort. Zum Glück entdeckte José auch ohne Julias Zutun den kieloben treibenden Bootsrumpf. Er hielt darauf zu und klammerte sich so gut es ging am Ruder fest. Julia folgte seinem Beispiel. Mit letzter Kraft versuchten sie beide, sich soweit auf den Rumpf zu schieben, dass sie sich besser festhalten konnten und vor allem aus dem Wasser herauskamen. Aber die aufgewühlte See und der glitschige Rumpf machten das Unterfangen unmöglich.
    „Meine Stimme!“ José war den Tränen nahe. „Meine schöne Stimme wird zerstört, wenn ich nicht bald ins Trockene komme.“
    Wenn er sonst keine Sorgen hatte! Julia jedenfalls sah ganz andere Probleme. Erstens würde das Schiff bald sinken, zweitens fror sie hundserbärmlich. In diesen Minuten war sie davon überzeugt, noch niemals so gefroren zu haben wie jetzt. Die Kälte kroch in ihre Knochen und sie wusste, dass sie untergehen würde, wenn sie nicht versuchte in Bewegung zu bleiben.
    „Tritt mit den Füßen“, schrie sie José zu, der jetzt tatsächlich weinte. „Du musst dich bewegen, hörst du?“
    „Meine Stimme. Ich werde nie wieder singen können. Was mache ich bloß?“
    „Trampeln, schwimmen, dich bewegen, zum Kuckuck!“ Eine Welle klatschte Julia ins Gesicht. Sie prustete und schüttelte den Kopf, um das Wasser aus den Augen zu treiben. „Wir müssen in Bewegung bleiben, hörst du, sonst sind wir verloren.“
    José jammerte daraufhin nur noch lauter.
    „Ich will sterben!“, rief er, ließ das Ruder los und wollte sich ins Wasser gleiten lassen. Julia gelang es im letzten Moment, ihn am Kragen seines ehemals schicken Leinenhemdes zu packen und mit der Kraft der Verzweiflung wieder auf den Bootsrumpf zurück zu zerren. Dort blieb José liegen wie ein nasser Mehlsack und wimmerte vor sich hin.
    Sie spürte, dass ihre Kräfte allmählich nachließen. Ihre Muskeln fühlten sich an wie Stahlseile, die langsam einrosteten. Nicht mehr lange und ihr Körper würde ihrem Willen nicht mehr gehorchen, sie im Stich lassen und sich selbst aufgeben.
    Nein!, rief eine Stimme sie energisch zur Ordnung. Nein, nein, nein! Du hältst durch. Das Leben ist noch lange nicht vorbei. Schließlich willst du noch unseren Enkel kennen lernen, der gerade unterwegs ist. Hörst du? Deine Zeit ist noch nicht da. Unser Sohn und seine Familie brauchen dich!
    „Jochen!“ Julia riss die Augen auf. „Jochen, bist du das?“
    Statt einer Antwort ertönte ganz in ihrer Nähe ein Brummen. Augenblicklich kehrten die Kräfte in Julias Körper zurück. Sie hob den Kopf und blickte zurück, dorthin, wo sie die Quelle des merkwürdigen Brummgeräusches vermutete. Und dann durchflutete sie eine Woge tiefster Erleichterung. Da schon ganz nahe konnte sie die Farben des spanischen Küstenrettungsschiffs erkennen.
    Gerettet!, war ihr letzter Gedanke, bevor sie ohnmächtig wurde. Langsam rutschte sie den Rumpf hinunter und glitt ins Wasser…
     
    *
     
    Die Stimmen waren unerträglich laut. Himmel, merkten die Idioten denn nicht, dass sie schlafen wollte? Schlafen, nur schlafen und diesen entsetzlichen Ausflug vergessen.
    Jetzt fingen sie auch noch an, an ihr herumzuzerren und sie zu schütteln. Das war doch wohl der Gipfel der Rücksichtslosigkeit! Mit einem Ruck schlug Julia die Augen auf und sah direkt in Thorben Gehrichs verhasst-geliebtes Gesicht, das dem ihren verwirrend nahe war.
    „Julia, Liebling.“
    Täuschte sie sich oder hatte er tatsächlich Tränen in den Augen? Nein, das konnte nicht sein. Nicht nach zwanzig Jahren abgrundtiefer Abneigung! – Obwohl, meine Güte, sie musste es endlich vor sich zugeben. Ihre Gefühle für diesen Mann, den sie schon so lange kannte, hatten sich mehr und mehr geändert. Wann das angefangen hatte, Julia wusste es beim besten Willen nicht. Aber es war passiert, und es war immer schlimmer geworden, egal, wie sehr sie sich auch dagegen wehrte.
    „Mein Gott, ich dachte, du kommst überhaupt nicht mehr zu dir.“ Thorben verkniff sich die Tränen nur mühsam. „Du kannst dir nicht vorstellen, welche Angst ich um dich hatte. Dieser

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