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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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hinzugucken.«
    Tucker sprang in die Grube und ging zu dem Skelett. Sie beschnupperte das große Schädelfragment, ein dreieckiges Stück, das an der Grundlinie vielleicht zehn Zentimeter lang war.
    »Was soll das?« Verärgert versuchte Harry, Katze und Hund gleichzeitig zu packen. Aber im Nu waren die beiden ihr entschlüpft.
    Cynthia, eine geschulte Beobachterin, sah die Katze zur Seite springen, als ob sie spielte, und wieder zurückkommen, um immer dasselbe Schädelstück zu betasten. Jedes Mal entwand sie sich der wütenden Harry. »Momentchen, warten Sie, Harry.« Cynthia ging auf der noch regennassen Erde in die Hocke. »Sheriff, können Sie mal einen Moment herkommen?« Cynthia starrte Mrs Murphy an, die ihr gegenübersaß und zurückstarrte, froh, dass endlich jemand kapiert hatte.
    »Diese Miranda macht klasse Hühnchen.« Rick schwenkte seinen Hühnerschenkel wie einen Schlagstock. »Weshalb soll ich mich von Brathühnchen mit grünem Salat und Kartoffelsalat losreißen? Und haben Sie den Apfelkuchen gesehen?«
    »Dass die mir ja was übrig gelassen haben, wenn ich hier rauskomme.« Cynthia rief zu Mrs Hogendobber hinauf: »Mrs H., heben Sie mir was auf.«
    »Natürlich, Cynthia. Sie sind zwar unser neuer Deputy, dabei aber trotzdem noch ein Mädchen im Entwicklungsstadium.« Miranda, die sie seit dem Tag ihrer Geburt kannte, freute sich über Cynthias Beförderung.
    »Okay, was gibt’s?« Rick sah die Katze an, die seinen Blick erwiderte. Außerdem streckte Mrs Murphy ihre gewaltige Pfote aus und klopfte auf das dreieckige Schädelstück.
    Endlich wurde er aufmerksam. »Komisch.«
    Mrs Murphy seufzte. »Du hast’s erfasst, Sherlock.«
    Cynthia flüsterte: »Oliver hat uns ein bisschen abgelenkt, Sie verstehen, was ich meine? Die eigenartige Form dieses Schädelstücks hätte uns auffallen müssen, aber er hat ja ununterbrochen gequasselt.«
    Rick grunzte zustimmend. Über Oliver würden sie sich später unterhalten. Rick stieß vorsichtig mit dem Zeigefinger an das Knochenstück.
    Harry kniete sich fasziniert an die andere Seite des Skeletts. »Wundert es Sie, dass die Hirnschale nicht schlimmer beschädigt ist?«
    Rick musste kurz blinzeln. Er war in Gedanken vertieft gewesen. »Äh, nein, eigentlich nicht. Harry, dieser Mann wurde mit einem einzigen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf getötet, vielleicht mit einer Axt oder einem Keil oder einem schweren Eisengerät. Der Bruch ist zu sauber für einen stumpfen Gegenstand – aber das große Stück hier, das ist eigenartig. Hätte man das mit der Rückseite einer Axt machen können?«
    »Was?«, fragte Harry.
    »Das große, beinahe dreieckige Stück könnte wieder in den Schädel eingesetzt worden sein«, antwortete Cynthia an seiner Stelle, »oder es könnte zum Zeitpunkt des Todes noch teilweise dran gewesen sein. Ungewöhnlich ist die Form des Bruchs. Normalerweise sieht es übler aus, wenn jemand eins über den Schädel kriegt – lauter kleine Splitter.«
    »Danke, danke, danke!«, jubelte Mrs Murphy. »Aber bei mir bedankt sich natürlich keiner.«
    »Ich würde lieber auf Mrs Hogendobbers Hühnchen setzen statt auf Dankesworte«, bekannte Tucker.
    »Woraus können Sie bei einer so alten Leiche – oder was von ihr übrig ist – ableiten, dass eine einzige Person den Mann getötet hat? Könnten es nicht zwei oder drei gewesen sein?« Harrys Neugierde steigerte sich von Minute zu Minute.
    »Ich kann es nicht genau wissen, Harry.« Rick hatte seine Zweifel. »Aber ich sehe, worauf Sie hinauswollen. Einer hätte ihn festhalten können, während der andere zuschlug.«
    Tucker, die sich jetzt voll und ganz auf Mrs H.s Hühnchen konzentrierte, jaulte frech: »Und dann hat der Mörder das Hirn rausgekratzt und an die Hunde verfüttert.«
    »Das ist ekelhaft, Tucker.« Mrs Murphy legte kurz die Ohren flach.
    »Du hast schon schlimmere Sachen gebracht.«
    »Tucker, geh zu Mrs Hogendobber betteln. Du machst zu viel Krach. Ich muss nachdenken«, maunzte die Katze.
    »Mrs Hogendobber hat ein Herz aus Stahl, wenn sie was Leckeres abgeben soll.«
    »Aber Kimball nicht.«
    »Gute Idee.« Der Hund zog los, um Mrs Murphys Rat zu befolgen.
    Harry verzog das Gesicht. »Ein gerissener Mörder. Die alten Feuerstellen waren so hoch, dass man darin stehen konnte. Ein einziger Schlag, und aus.« Ihre Gedanken rasten. »Aber wer das getan hat, musste an der Feuerstelle ein tiefes Loch graben, die Leiche reinlegen und zuschütten. Das muss die ganze Nacht gedauert

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