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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Er habe mehr gemacht als gewöhnlich, vielleicht hatte er jemanden erwartet. Vermutlich hatte er mit dem Kommen seines Mörders gerechnet, der anschließend seine Praxis durchwühlt hatte. Sheriff Shaw kletterte hinten in den Krankenwagen, und sie sausten los.
    Die Nase am Boden, nahm Tucker die Witterung auf, aber der Mörder hatte Schuhe mit Kreppsohlen getragen, die einen so ausgeprägten Gummigeruch hinterlassen hatten, dass der Hund keine eindeutige Menschenspur aufnehmen konnte. Leider waren die Sanitäter über die Fußabdrücke getrampelt, denn der Mörder war auf dem Gehsteig auf Zehenspitzen gegangen und nur in der Zufahrt einmal mit einem Fuß aufgetreten, vermutlich, als er aus dem Auto stieg.
    »Was hast du gefunden, Tucker?«, fragte Mrs Murphy besorgt.
    »Nicht genug. Nicht genug.«
    »Eine Spur Cologne?«
    »Nein, bloß diesen verdammten Kreppsohlengeruch. Und was Nasses – Sand.«
    Die Tigerkatze senkte selbst die Nase, um sich zu überzeugen. »Gibt es noch jemanden, bei dem gerade gebaut wird? Bei Bauarbeiten ist immer Sand dabei.«
    »Sand liegt auch in vielen Zufahrten.«
    »Tucker, wir müssen dicht bei Mom bleiben. Sie hat genug Nachforschungen angestellt, um ebenfalls in die Bredouille zu geraten. Wer immer der Mörder ist, er wird langsam nervös. Menschen bringen sich nicht am helllichten Tag um, außer aus Leidenschaft oder im Krieg. Dies war ein kaltblütiger Mord.«
    »Und ein überstürzter«, fügte Tucker hinzu, die sich immer noch anstrengte, den Gummigeruch zu identifizieren. Sie beschloss an Ort und Stelle, Kreppsohlenschuhe zu hassen.
    Fair Haristeen las auf einem weißen, blau linierten Blatt Papier, das Cynthia Cooper mit einer Pinzette hochhielt, Larrys Notizen.
    »Können Sie etwas damit anfangen, Fair? Sie sind doch Arzt.«
    »Ja, es ist eine Art medizinisches Kürzel für Sichelzellenanämie.«
    »Tritt die nicht nur bei Afroamerikanern auf?«
    »Überwiegend sind Schwarze befallen, aber ich glaube, nicht ausschließlich. Es vererbt sich von Generation zu Generation.«
    Cooper fragte: »Wie viele Generationen kann das zurückreichen?«
    Fair zuckte die Achseln. »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Coop. Bedenken Sie, ich bin bloß Tierarzt.«
    »Danke, Fair.«
    »Läuft in Crozet ein Irrer frei herum?«
    »Kommt drauf an, was Sie unter einem Irren verstehen, aber es lässt sich mit Sicherheit sagen, dass der Mörder zuschlagen wird, sobald er merkt, dass jemand der Wahrheit auf der Spur ist.«

 
59
     
    Diana Robb schob die Vorhänge des Krankenwagens beiseite, und Rick Shaw zog das Laken von Larry Johnson weg.
    Die Kugel hatte die rechte Herzhälfte des guten Doktors knapp verfehlt. Sie war glatt durch seinen Körper gegangen. Die Gewalt des Aufpralls und der Schock hatten ihn vorübergehend bewusstlos gemacht. Als Charmalene ihn entdeckt hatte, war er gerade wieder zu sich gekommen.
    In dem Augenblick, als Rick Shaw erkannte, dass Larry überleben würde, beugte er sich über den älteren Mann, der, typisch Arzt, Anweisungen zu seiner eigenen Behandlung erteilte. »Ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Ja«, stimmte Larry mit zusammengebissenen Zähnen zu.
    »Wer hat auf Sie geschossen?«
    »Das ist es ja eben. Ich hatte die Haustür offen gelassen. Ich erwartete Warren Randolph für den späteren Vormittag. Ich ging aus dem Wohnzimmer in die Eingangshalle. Wer immer auf mich geschossen hat – vielleicht Warren –, muss auf Zehenspitzen hereingeschlichen sein; gesehen habe ich ihn nicht.« Larry brauchte lange, um diese fünf Sätze hervorzubringen, und der Schweiß stand ihm auf der Stirn.
    »Helfen Sie mir, Larry.« Der Arzt nickte, während Rick eindringlich flüsterte: »Sie müssen sich für vierundzwanzig Stunden tot stellen.«
    »Ich war’s ja auch fast.«
    Rick verpflichtete Charmalene sowie die Sanitäter zu Stillschweigen. Als er wieder nach hinten in den Wagen kletterte, hatte er nur den einen Gedanken – Warren Randolph ködern und ihn in die Falle locken.

 
60
     
    Wieder in seinem Büro, schlug Rick Shaw mit den Fäusten gegen die Wand. Die Mitarbeiter in den anderen Diensträumen zuckten zusammen. Niemand rührte sich. Es kam selten vor, dass der Mann, dem sie untergeben waren und den sie schätzen gelernt hatten, so viel Gefühl zeigte.
    Deputy Cooper, die bei ihm im Büro war, sagte nichts, aber sie riss ein neues Päckchen Zigaretten auf und signalisierte einem vorbeischleichenden jungen Streifenpolizisten mit einer Trinkgeste, dass sie eine kalte Coca-Cola

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