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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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wieder ins Wohnzimmer gingen, fraßen die Tiere selig vor sich hin.
    Miranda fragte: »Und was war mit Kerry?«
    »Aysha war glatt, aalglatt.« Cynthia legte ihr Hühnerbein hin. »Sie hat das Wort Threadneedle in erster Linie verwendet, weil sie wusste, dass Kerry bei einer Londoner Bank nahe der Bank von England in der Threadneedle Street gearbeitet hat. Sie hatte sich ausgerechnet, dass Kerry, sobald wir diesem Umstand auf die Spur kämen, den Hals in der Schlinge hätte. Aysha hatte sich einen falschen Führerschein besorgt mit ihren Daten und ihrem Foto, aber mit Kerrys Namen, Adresse und Sozialversicherungsnummer, die sie aus dem Bankcomputer in Normans Büro abgerufen hatte. Damit hat sie bei Hassett die Waffe gekauft.«
    »Falsche Führerscheine?« Miranda war erstaunt.
    »Highschoolschüler sind ein großer Markt dafür – damit sie Alkohol kaufen können«, sagte Harry.
    »Woher wissen Sie das?«, erkundigte sich Miranda.
    Harry hob die Stimme. »Oh -«
    »Wie gut, dass Ihre Mutter das nicht mehr hören kann.«
    »Ja«, pflichtete Harry Miranda bei.
    »Aber warum hat Aysha Norman umgebracht? Er hat sie doch gedeckt«, wollte Marilyn wissen.
    »Hat sie gar nicht«, platzte Harry heraus, nicht aus Kenntnis, sondern aus Intuition und dem, was sie in Ash Lawn beobachtet hatte.
    »Norman ist nach Hogans Ermordung ausgestiegen. Wirtschaftskriminalität war ja gut und schön, aber Mord – da bekam er kalte Füße. Aysha fürchtete, er würde durchdrehen und sie verraten. Aus Angst, dass ihre Tochter erwischt würde, hat Ottoline ihn dann wohl erdrosselt. Ich bin sicher, dass das alte Mädchen diesbezüglich die Wahrheit sagt, obwohl wir keinen Beweis haben.«
    »Dann hat Ottoline es die ganze Zeit gewusst.« Harry war verblüfft.
    »Nicht von Anfang an.« Cynthia zuckte die Achseln. »Als Mike Hucksteps Leiche gefunden wurde, hat’s bei Ottoline zum ersten Mal geklingelt. Als Hogan ermordet wurde, muss sie es gewusst haben. Vielleicht hat Aysha es ihr sogar erzählt. Wie gesagt, Aysha leugnet alles, und Ottoline gesteht alles.«
    »Sie hat getötet, um ihre Tochter zu schützen.« Mim schüttelte den Kopf.
    »Zu spät. Und die Mordwaffe in Kerrys Toyota zu deponieren – das war auffällig und ungeschickt.«
    »Dann war das Aysha auf dem Motorrad, das aus Sugar Hollow kam?« Harry erinnerte sich an ihre brenzlige Begegnung.
    »Ja.« Cynthia verzehrte einen Hühnerflügel, während die anderen tratschten.
    »Wisst ihr« – Mim wechselte das Thema –, »Ottoline war immer Ayshas Sicherheitsnetz. Sie ließ sie nie erwachsen werden, sodass sie nie für ihr Handeln verantwortlich war. Die falsche Art Liebe«, bemerkte Mim. »Ich hoffe, dass ich dir das nicht angetan habe.«
    Ihre Tochter erwiderte: »Na ja, Mutter, du würdest mit Freuden mein Leben für mich leben und das aller anderen in diesem Zimmer obendrein. Du bist nun mal ein Tyrann.«
    Stille senkte sich über die Gruppe.
    Big Marilyn brach das Schweigen: »Ach …?«
    Alle lachten.
    »Hattet ihr vermutet, dass es Aysha war?«, fragte Pewter mit vollem Mund.
    »Nein. Wir haben nur gewusst, dass es nicht Kerry war. Zumindest waren wir uns ziemlich sicher, dass sie’s nicht war«, antwortete Tucker.
    »Bin ich froh, dass wir noch leben.« Murphy schnippte mit dem Schwanz. »Ich verstehe nicht, warum die Menschen sich gegenseitig töten. Das werde ich wohl nie begreifen.«
    »Du musst sie lieben, wie sie sind.« Tucker pirschte sich an Pewters Teller heran, um ihn zu beschnuppern.
    Pewter versetzte Tucker einen Nasenstüber. »Weg da. Wilddiebe muss ich überhaupt nicht lieben!«
    Tucker zuckte zusammen. »Du brauchst so lange zum Essen.«
    »Wenn du langsamer essen würdest, hättest du mehr davon«, riet Pewter ihr.
    Sie hörten den Kombi des Tierarztes draußen vorfahren, das Schlagen einer Tür, dann stieß Fair die Fliegentür auf. Die Anwesenden, alle ins Essen vertieft, begrüßten ihn. Dann fiel es einem nach dem anderen auf.
    »Was haben Sie denn gemacht?«, rief Mrs Hogendobber aus.
    »Mir die Haare ein bisschen gekräuselt«, erwiderte er mit ungewohnt energischem Ton. »Ist nicht ganz so geworden, wie ich es mir vorgestellt hatte.«
    »Darf ich fragen, warum du das gemacht hast?« Harrys Ton war höflich.
    »Bei Blair funktioniert’s.« Er zuckte die Achseln. »Dachte, bei mir könnte es auch funktionieren.«

 
Liebe hochintelligente Katzen!
     
    Habt Ihr die ewigen alten Wollknäuel satt? Ich habe eine eigene Serie Katzenminzespielsachen

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