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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Raumschiffe sollten so schnell wie möglich mit Strahlkanonen ausgestattet und ins Gefecht geschickt werden. Gleichzeitig verschaffte er sich einen Überblick darüber, welche Kapazitäten für einen Exodus der Msssarrr zur Verfügung standen.
    Die Bestandsaufnahme war in beiden Fällen deprimierend. Nur ein Bruchteil der Msssarrr hätten mit der zur Verfügung stehenden Raumtonnage flüchten können. Und was die Verwendbarkeit der zivilen Raumfahrzeuge für die Kriegsführung anging, sah es noch düsterer aus. Die industriellen Kapazitäten des Imperiums waren auf die damit zusammenhängenden Anforderungen nicht eingestellt.
    Währenddessen drangen die Kridan weiter vor. Sie besetzten zwei Systeme, die Teil des Friedensimperiums waren, aber überwiegend von Beglückten besiedelt wurden.
    Die Msssarrr-Flotte leistete keinen nennenswerten Widerstand. Angesichts der Kräfteverhältnisse wäre dies auch unsinnig gewesen und hätte nur den Totalverlust sämtlicher noch in Dienst stehender Einheiten bedeutet.
    Gorrrn residierte nun selbst im Regierungskomplex auf Msssarrr-Kama und ließ Botschafter Shrrr eine Verlautbarung nach der anderen über das Mediennetz des Imperiums abgeben.
    Die Tatsache, dass er und seine Getreuen den Lehren der Hirnesser-Sekte angehörten, ließ Gorrrn dabei zunächst nicht nach außen dringen, auch wenn er dafür sorgte, dass regelmäßig Gefangene für die Zeremonien herangeschafft wurden.
    Eigentlich bevorzugte Gorrrn dafür Kridan, aber zumeist mussten er und seine Anhänger mit Angehörigen der beglückten Völker vorliebnehmen, da es im Moment unmöglich war, mit tollkühnen Flottenvorstößen ins Kridan-Gebiet vorzudringen, um Gefangene zu machen.
    Das Verspeisen der Gehirne von politischen Gegnern hatte Gorrrn ausdrücklich verboten, da innerhalb der Sekte in der Frage, ob auch die Hirne von Artgenossen integriert werden durften, keine Einigkeit bestand.
    Gorrrn wollte eine Spaltung der Bewegung im Moment vermeiden.
    Er selbst war in dieser Frage kein entschiedener Parteigänger einer Seite und fand, dass beide Positionen einiges für sich hatten.
    Botschafter Shrrr empfand tiefe Abscheu vor den Praktiken der Hirnesser, die er nun hautnah miterleben musste. »Mir hast du Verlogenheit vorgeworfen, Gorrrn, aber du selbst reagierst mit einer Form von Verlogenheit, zu der ich nie fähig gewesen wäre. Auch ich beabsichtigte, das Imperium durch Reformen zu verändern – aber nicht auf diese falsche Art, die an den Bürgern völlig vorbeigeht.«
    »Mir ist durchaus bewusst, dass es bessere Wege gäbe, als das Volk zu belügen«, gestand Gorrrn zu. »Aber wir haben schlicht und ergreifend nicht die Zeit, um abzuwarten. Es geht um die Existenz der Msssarrr. Wenn wir nicht schnell handeln, wird es für uns gar keine Möglichkeit mehr geben, selbst Entscheidungen zu treffen. Dann werden wir uns mit der Rolle von Vasallen abfinden müssen. Aber mir widerstrebt das.«
    »Ich stelle nur fest, dass sich nicht viel verändert hat, seit du die Macht übernommen hast.«
    »Weil immer noch im Namen einer schwachsinnigen Königin mithilfe eines Botschafters regiert wird?« Ein glucksender Laut drang aus der Essöffnung des Msssarrr-Generals. Ein Ausdruck von gezwungener Heiterkeit. »Das ist in der Tat eine Ironie der Geschichte. Aber wenn wir diese Zeit überleben, wenn wir es schaffen, den Msssarrr die Selbstständigkeit zu erhalten, wird sich alles ändern. Und zwar innerhalb weniger Sonnenumläufe von Msssarrr-Kama. So wahr ich hier stehe, davon wird mich nichts abbringen. Das alte Friedensimperium ist tot, auch wenn sein Kadaver im Moment einen anderen Eindruck erwecken mag.«
    »Was ist mit der Religion der Hirnesser?«, fragte Shrrr. Es war das erste Mal, dass er diese Frage zu stellen wagte.
    »Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst, Botschafter.«
    Shrrr blieb ruhig und hielt seine Beißwerkzeuge still, sodass nichts von seinem emotionalen Aufruhr nach außen dringen konnte. Mit seinem Augendutzend beobachtete er hingegen jede noch so kleine Regung seines Gegenübers. Er weicht meiner Frage aus. Das ist alles andere als ein gutes Zeichen.
    Der Botschafter stellte seine Frage ein weiteres Mal – diesmal noch sehr viel deutlicher und klarer, sodass ihre Zielrichtung nicht mehr misszuverstehen war. »Willst du den Hirnesser-Glauben als verbindliche Doktrin deines neuen Imperiums einführen?«
    Worte, die in ihrer klaren Schlichtheit ihre Wirkung nicht verfehlten.
    Der General starrte den

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