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Muenchen - eine Stadt in Biographien

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Titel: Muenchen - eine Stadt in Biographien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Sperr
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mal 37 . Man hat ihn auf dem Bogenhausener Friedhof bestattet, dort, wo die Berühmtheiten der Stadt auch in ihrer letzten Ruhe unter sich bleiben.
    BAVARIA FILMSTADT
    Bavariafilmplatz 7 , Grünwald
    www.filmstadt.de
    ▶ Tram: Bavariafilmplatz
    BOGENHAUSENER FRIEDHOF
    Bogenhauser Kirchplatz 1 , Bogenhausen
    Grab Nr.  1 – 4 - 2
    ▶ Tram: Mauerkircherstraße
    DEUTSCHE EICHE 12 ▶ F 7
    Reichenbachstraße 13 , Isarvorstadt
    www.deutsche-eiche.de
    ▶ U-Bahn: Fraunhoferstraße, Tram: Reichenbachplatz

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    FRANZ BECKENBAUER
    geb. 1945
    Es war einmal … Unser Mann. Unser Mann in München. In Deutschland. In Europa. In der Welt. Kaiserkönigedelmann, Lichtgestalt, Fußballgott. Seine Majestät der Kaiser. Der Einzige. In alle Ewigkeit.
    E s gibt keinen anderen deutschen Fußballer, dessen Name überall in der Welt, in allen Sprachen und Dialekten ausgesprochen wird, zumindest wird es überall versucht. Kommt erst mal die Vorsilbe »Beck« unbeschädigt über die Zunge, weiß man ohnehin, wer gemeint ist. Beckanbor, Beckönbur, Beckchonbrr. Irgendwie kriegen es alle hin, selbst die Papuas in Neuguinea. Das muss einer erst mal schaffen, der aus Obergiesing in München kommt und Versicherungskaufmann gelernt hat. Weltberühmt ist er geworden und sein Leben lang geblieben. Man sieht ihm an, dass er es genießt. Milde lächelt er. Es ist ein Lächeln, das uns sagt, dass er einer von uns ist, es ist aber auch das verzeihende Lächeln eines über uns Schwebenden. Der schottische Team-Manager Andy Roxburgh hat es auf den Punkt gebracht: »Franz ist der einzige Mensch auf der Welt, der, wenn er aus dem Fenster springt, nach oben fliegen würde.«
    München-Obergiesing. Der legendäre
06 er Platz
an der
St.-Martin-Straße,
ein Geviert inmitten von Häuserzeilen. Kunstrasen. Hier spielt die SpVgg 1906  Haidhausen, in der 2008 die Fußballabteilung des Beckenbauer Ur-Vereins SC 1906  München aufgegangen ist. Als Fünfjähriger kickte der Franzl in der »Bowazu«-Mannschaft. Das waren die Buben aus der benachbarten Bonifatius-, Watzmann- und Zugspitzstraße.
    Die »Giasinger« sind eigen, sie pflegen ihren speziellen Dialekt. Der klingt breiter, erdiger, aufsässiger. Ums Eck zieht sich die Tegernseer Landstraße, kleine Geschäfte, unaufgeregte Kneipen, wenig Szene. In Sichtweite liegt der Ostfriedhof, auf dem es still und feierlich zugeht, wenn nicht gerade ein Filmteam die pompöse Aussegnungshalle als Kulisse nutzt, wie einst Helmut Dietl für seine wunderbare TV -Serie »Kir Royal«. Beckenbauer-Heimat. Kaiser-Quartier. Seit dem Tod seiner Mutter
Antonie,
die 2006 im Alter von 92  Jahren starb, sieht man ihn hier kaum mehr.
    Vom Kicker aus dem Glasscherbenviertel zum Grandseigneur. Entspannt trägt er heute die Golfjacke, stilsicher das seidene Einstecktuch, die passende Krawatte. Er steht neben der Büste Kaiser Franz Josephs. Auf Augenhöhe, versteht sich. Es heißt, von diesem Foto, das ihn neben dem österreichischen Monarchen zeigt, habe er seinen Spitznamen: »der Kaiser«.
    Des Kaisers publizistische Entourage, seine Hauszeitung, Fernsehmoderatoren und Interviewer, Kameraleute und Fotografen, viele haben voller Demut mitgebastelt an dem Münchner Gesamtkunstwerk. Stolz und schön (wird im Alter immer schöner), eindrucksvoll eloquent (wird im Alter immer beredter), hellsichtig (wird im Alter immer weiser), ein gütiger Patriarch (war auch schon über 60 bei der Geburt seiner letzten beiden Kinder).
    In Österreich kam 2006 eine Briefmarke heraus mit dem Porträt Beckenbauers, von Andy Warhol gemalt. 75  Cent zu Franz’ Ehren, bei Kaiser Franz I. waren es 10  Kronen. »Wer ko, der ko«, sagt der Münchner mit Bewunderung. Wer kann, der kann.
    Es gibt noch eine andere Geschichte: Als Beckenbauer am 14 . Juni 1969 im Pokalspiel gegen Schalke 04 seinen Gegenspieler
Reinhard Libuda,
genannt der »König von Westfalen«, gefoult hatte, buhte ihn das Publikum nur noch aus. Beckenbauer antwortete mit Eleganz und Stil: Er jonglierte vor der Schalker Fankurve den Ball fast eine Minute in der Luft. Die Presse suchte daraufhin eine Steigerung zum »König von Westfalen« und erfand den »Kaiser«.
    Anpfiff. Mit dem Ernst des Fußball-Lebens hat es bei ihm früh angefangen. Das Kind B. erlernte das Fußballspiel beim SC 1906  München. Mit 13  Jahren dann ein Match gegen den TSV 1860 , dem damals größten und wichtigsten Club in München, der den jungen B. bereits zu einem Wechsel überredet hatte. Der Franz war

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