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Mum@work: Roman

Mum@work: Roman

Titel: Mum@work: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Ahlswede
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stehen. So, liebe Frau Stein, das Management freut sich also sehr, sie schon bald in Chicago willkommen zu heißen.«
    Chicago?
    :-o
    Randolph steht jetzt auf, geht auf mich zu und haucht mir - sehr französisch - einen Kuss auf jede Wange. Besser als sein Double, aberein Präsentkorb wäre mir trotzdem lieber gewesen. Geliefert in mein geliebtes Home-Office, Randolph hab es selig.
    Ausgerechnet jetzt vibriert mein Handy. Immerhin leise gestellt, und damit gibt es kein AC/DC auf der Weihnachtsfeier.
    »Kathi, Tobias hier.«
    »Hi, ich wollte dich auch gleich anrufen. Im Moment kann ich aber nicht«, flüstere ich. »Es ist dringend.«
    »Nein, geht nicht. Ich sitze mitten auf der Bühne.« »Wirst du wieder von irgendwem geküsst?«
    »Sehr komisch, nein. Aber die Feier dauert noch. Ich ruf dich gleich zurück.«
    »Du hast aber auch nie Zeit.«
    Das stimmt. Und wird sich in Kürze auch leider nicht ändern. Am besten, du gehst in Chicago ein bisschen in Elternzeit, dann haben wir alle mehr voneinander.
    Klick.
    Ich hab das doch nur gedacht, oder? Voodoo.
     
    Als ich endlich von der Bühne fliehen kann, rufe ich Tobias zurück. Er lässt mich überhaupt nicht zu Wort kommen.
    »Na endlich! Ich warte schon seit Stunden auf deinen Rückruf.«
    »Tut mir leid, ging nicht schneller. Du, es gibt hier eine Neuigkeit, die wird dich umhauen.«.
    »So etwas hab ich auch. Deshalb hab ich ja auch angerufen - um dir die Neuigkeit mitzuteilen.«
    »Was? Ich dachte, du bist Weihnachtsbaum shoppen gegangen.«
    »Nein, keine Zeit. Ich bin mit unseren beiden Kleinen kurz in der Uni vorbeigegangen, und stell dir mal vor, was ich da für einen Brief gefunden habe ...«
    »Keine Ahnung, aber weißt du, wo ich demnächst arbeiten soll?«
    »Jetzt lass mich doch mal ausreden.«
    »Ja, aber meine Neuigkeit betrifft dich auch.«
    »Umgekehrt ist es genauso.«
    »Hä?«
    »Meiki hört übrigens mit. Sie sagt, du sollst >wie bitte< sagen.« Grmpf.
    »Also schön: wie bitte?«
    »Stell dir vor, ich habe meinen Antrag für die Feldforschung genehmigt bekommen! Wir können endlich nach Nigeria gehen!« Na, endlich?!
    »Nigeria? Äh ... also, ja ... das passt jetzt gerade nicht so gut. Kann man das nicht um ein paar Jährchen verschie...«
    »Kathi, sag mal, freust du dich gar nicht für mich? Da hab ich schon seit fünf Jahren drauf gewartet. Ein Jahr Feldforschung - das ist grandios. Und für Max und Mareike ist das sicher sehr, sehr spannend. Und du hast gesagt, du hättest auch Lust dazu.«
    »Ja, vor fünf Jahren hab ich das gesagt.«
    »Wie? Jetzt etwa nicht mehr?«
    »Na ja, meine Arbeit, die ist ja auch noch da und ... die lässt sich im Busch einfach nicht so gut erledigen.«
    »Nigeria ist nicht nur Busch. In Abuja ...« »Abu-was?«
    »Abuja, die Hauptstadt Nigerias«, sagt Tobias mit einem Unterton, der meine Bildungslücke so breit wie den Grand Canyon erscheinen lässt. »Da kannst du genauso im Home-Offtce arbeiten wie bisher. Und ab und zu fliegst du dann eben nach Hamburg oder Chicago. Ist doch toll!«
    »Also ... Chicago, das ist ja genau der Punkt. Also, ich dachte eher, dass wir ...«
    »Kathi, ich muss jetzt aufhören. Im Sekretariat hat es eben einen lauten Knall gegeben. Frau Schwertfeger passt wieder auf Max auf...« »Was denn für einen Knall?«
    »Keine Ahnung, deshalb muss ich ja jetzt aufhören und nach ihm sehen. Wobei, warte mal, Mareike hat das schon gemacht. Was ist denn passiert, Meiki?«
    Ich höre nur noch Gemurmel.
    »Oh! Ja, ich komme! Sofort.«
    »Halt, nicht auflegen! Was ist denn passiert?«
    »Max hat Frau Schwertfegers Hibiskus von der Fensterbank gerissen, und der Blumentopf ist auf Wurstls Kopf zerschmettert.«
    Das Ende einer zuverlässigen Betreuungseinrichtung: Frau Schwertfeger kommt nicht mit als Nanny - weder in die USA noch in den Busch.

46. Kapitel
    »Chicago?!« »Nigeria?!«
    Meine Eltern sind plötzlich sehr blass, beide haben ihre Augen weit aufgerissen und starren abwechselnd Tobias, mich und sich gegenseitig an.
    »Na ja, es ist ja noch gar nichts entschieden. Und so viel weiter weg von der Provence als Hamburg ist ja schließlich beides nicht.« Ah...
    »In Geographie warst du noch nie besonders gut, Schatz.« Hatte ich irgendwie vergessen, danke, PAPA!
    »Nun, wir werden darüber jedenfalls ganz in Ruhe nachdenken.«
    »Also, ich finde das ja un-ver-ant-wortlich!« Cordula rückt ihre Weihnachtsschleife zurück, die ihren Lurexpulli schmückt. »Ich würde ja mit Onrie und Schalott

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