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Mum@work: Roman

Mum@work: Roman

Titel: Mum@work: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Ahlswede
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nicht allzu ungeduldig gewartet.«
    »Och, nein, eigentlich nicht. Sag mal, könntet ihr nicht vielleicht doch bei Sebastian übernachten?«
    »Wie bitte? Wieso das denn auf einmal? Wir sind schon in eure Straße eingebogen.«
    »Oh.«
    »Sollen wir jetzt etwa noch einmal quer durch Hamburg fahren? Was ist denn los?«
    »Nichts, nichts. Unser Haus ist nur ein bisschen voll. Wir haben schon den einen oder anderen Besucher.«
    »Ach, das macht uns doch gar nichts. Ich lerne gern interessante Leute kennen. So, jetzt sind wir da. Bis gleich.«

44. Kapitel
    »Kathi, ich glaub dir kein Wort!« Carola rührt in ihrem sehr uncoolen Filterkaffee und lehnt sich an die Wand der Imbissbude, in der wir uns getroffen haben. Für lange Ausflüge in hippe Szene-Cafes sei heute aber einfach keine Zeit, meinte Carola.
    »Doch, so war es. Wirklich! Meine Mutter hat sich aufs Sofa zu Ayo Ndimeles Frau Nummer eins gesetzt und sich auf Haussa/Französisch/ Englisch/Zeichensprache über die Herkunft der tollen Stoffe mit dem Elefantendesign unterhalten. Vielleicht könnte sie ja in ihrem kleinen Paradies in der Provence einen Eine-Welt-Laden mit Stoffen, Palmwein und so weiter eröffnen. So viel hab ich verstanden.«
    »Zuzutrauen wär's ihr ja.«
    »Genau. Und Frau Ndimele wäre natürlich Fair-Trade-Lieferantin Nummer eins.«
    »Und was hat Che gemacht?«
    »Che hat die ganze Zeit den Kellner gespielt und abwechselnd Palmwein und Haschkekse für die zunehmend delirierenden Gäste herumgereicht. Zwischenzeitlich hat er noch eine kleine Diskussion mit Randolph DeLuxe über die Verlierer der Globalisierung begonnen, die aber ins Nichts führte - wegen Randys recht unkontrollierter Lachanfälle. Dann hat Che Mareike ins Bett und Ayos Kinder auf die Luftmatratzen gebracht und sich dann zurück auf seine Rolle als Kellner besonnen. Er will es wirklich wiedergutmachen.«
    »Das ist doch nett von ihm. Ich hab Senator Andresen auch nichts verraten. Obwohl das gar nicht so leicht war.«
    »Halt bloß den Mund, sonst bin ich meinen Kindermann los.«
    »Ja, ja. Und dieser Performance-Spinner aus England?«
    »Die Fliege Puck? Ja, die haben mein Vater und Fred - beide noch vergleichsweise clean - mit vereinten Kräften vor die Tür gesetzt. Dorthat er noch ein Stündchen herumgebrummt, bevor sich seine Spur dann verlor.«
    »Was war mit deinen Nachbarn, den Spie...«
    »Sag nicht Spießer! Die haben ordentlich Palmwein getankt und sich dann von den Afrikanern irgendwelche wilden Tänze zeigen lassen. Beate hat dabei die ganze Zeit mit dem Babyfon herumgewedelt, ich glaube, Marcel und Jenny nebenan hätte sie nie gehört. Wie mir heute Morgen über die Hecke berichtet wurde, haben die beiden Kleinen aber auch friedlich geschlafen, als Beate und Jörg nach Hause kamen.«
    »Das war dann so gegen ... ?«
    »So gegen vier Uhr sind die gegangen. Sie waren die Letzten. Für Randolph und seine Manager hatte ich kurz vorher noch ein Taxi bestellt - die Chefs aus den USA hatten ja Zimmer im Vier Jahreszeiten.«
    »Wie? Und das wollten sie tatsächlich lieber als die Luftmatratzen?« Carola kichert.
    »Ja, erstaunlich, nicht? Tobias fühlte sich auch gleich bestätigt.«
    »Und diese Trish, hat die sich denn wieder beruhigt? Ich meine, wegen des Kindermangels?«
    »Trish, richtig! Wie konnte ich die vergessen? Das war vermutlich die interessanteste Entwicklung des Abends - und zwar bei uns in der Küche, zwischen Resten von HappyHippo-Häppchen und Steckperlen-Pastete.«
    »Erzähl! Sie hat ihre Low-Carb-Diät aufgegeben und deine Schokovorräte geplündert.«
    »Nein. Viel besser. Es gab einen palmweingetränkten Völkerverständigungsflirt zwischen Trish und Chukwueneka Emeagwali.«
    »Schoko-was?«
    »Carola! Etwas mehr Respekt bitte. Chukwueneka, Tobias' jüngster Kollege. Irgendwann waren alle beide verschwunden. Ich hab ja von Anfang an gesagt, dass es noch nicht zu spät ist - auch für Trish nicht. Das endet für Trish bestimmt in einem Home-Office - im Busch wahrscheinlich. Hihi.«
    »Und - hast du jetzt mal rausgefunden, warum dein Pseudo-Klins-mann ...«
    »Sehr witzig.«
    »Also dann eben dein Fred so gut deutsch kann?« »Das ist nicht mein Fred!«
    »Du bist aber gemein. Nur weil er ein kleines Bäuchlein hat? Wo bleiben denn da die inneren Werte?«
    »Na, du weißt noch nicht alles über Fred.« »Also, was ist sein Geheimnis?«
    »Mir hat er es auch nicht anvertraut, aber dafür meinem Vater, mit dem er sich den ganzen Abend unterhalten hat.«

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