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Muss Lurion sterben

Muss Lurion sterben

Titel: Muss Lurion sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Ihren Namen, Ihren Beruf und Ihre Heimat kenne!«
    Gardner lächelte leicht: »Vielleicht ist das auch besser so. Ich habe ein sehr langweiliges Leben geführt, in dem sich nichts abgespielt hat. Die Schilderung erspare ich Ihnen lieber!«
    Sie nahm seine Begründung hin und trank ihr Glas aus. Dann sah sie auf ihre Uhr und rief erstaunt aus: »Mein Gott, so spät ist es schon!«
    »Ja, es ist auch für mich sehr spät«, stimmte Gardner zu. »In diesem Hotel kann man nach Tagesanbruch ja einfach nicht mehr schlafen!« Er begleitete sie bis zu ihrer Tür. Loris Zimmer lag zwei Stockwerke tiefer als seins.
    »Gute Nacht, Roy, und danke schön dafür, daß Sie den Abend mit mir verbracht haben. Es hat mir sehr gut getan.«
    »Die Freude ist auf meiner Seite, Lori. Gute Nacht!«
    Er stand so dicht neben ihr, daß eine Verabschiedung mit einem Kuß natürlich war. Aber es war nur ein leichtes Berühren der Lippen, dann trennten sie sich. Gardner lächelte noch, als sie schon die Tür geschlossen hatte, und ging die Stufen zu seinem Zimmer hinauf.
    Gardner schlief tief und fest, wurde aber am Morgen mit furchtbaren Kopfschmerzen wach. Er schluckte ein paar Tabletten und ging in den Frühstücksraum hinunter. Lori schien nicht auf zu sein. Und so verließ er das Hotel, ohne sie gesehen zu haben.
    Als er an jenem Abend zurückkam, war sie in der Halle und lächelte ihm erfreut zu.
    »Hallo, Roy. Gut geschlafen gestern nacht?«
    »Ja, herrlich. Aber ich hatte schlimme Kopfschmerzen am Morgen.«
    Sie grinste. »Ich weiß, was Sie meinen.«
    »Heute morgen beim Frühstück habe ich Sie verpaßt«, sagte Gardner. »Haben Sie trotz des Lärms, den die Zimmermädchen machen, geschlafen?«
    »Nein. Das wäre schwerer, als mit heißen Kohlen zu jonglieren«, antwortete sie. »Ich bin früh aufgestanden und habe mir bei Sonnenaufgang die Hahnenkämpfe auf dem Markt angesehen.«
    Gardner zog die Augenbrauen hoch. »Sie können dann nicht mehr als fünf Stunden Schlaf gehabt haben!«
    »Das ist die natürliche Kraft der Jugend«, antwortete sie scherzend. »Aber ich fange jetzt an, es zu spüren. Ich bin richtig erledigt!«
    Gardner lud sie zu einem Drink im Casino ein. Dieses Mal ließen sie es beide mit einem genug sein. Dann aßen sie zusammen zu Abend und verbrachten den Rest des Tages im Aufenthaltsraum des Hotels und unterhielten sich.
    Am nächsten Tag, als Gardner in die Juwelenbörse kam, sah er Tom Steeves auf ihn zueilen. Steeves, der Veteran auf Lurion, hatte mehrere Versuche gemacht, in näheren Kontakt mit Gardner zu kommen. Aber Gardner hatte ihn bis jetzt immer so höflich wie möglich abgewiesen.
    Doch dieses Mal war Steeves nicht abzuschütteln. »Haben Sie sich für heute zum Mittagessen verabredet, Roy?«
    »Nein … warum?« fragte Gardner ungeschickt und wünschte, er hätte genug Reaktionsvermögen besessen, eine gute Ausrede parat zu haben.
    Steeves lächelte freundlich. »Ich esse mit zwei interessanten Burschen zu Mittag, und suche noch einen vierten Mann. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie uns Gesellschaft leisten würden, Roy. Ich glaube, Sie brauchen es nicht zu bereuen, wenn Sie kommen.«
    Die Aufforderung war so zwingend, daß Gardner sich ihr nicht entziehen konnte. Stirnrunzelnd fragte er: »Was für eine Art Männer sind es? Kommen sie aus der Juwelenbranche?«
    »Nein – das nicht gerade. Es sind Philosophen. Ich finde kein besseres Wort. Zwei junge Lurioni.«
    Die Gedankenverbindung Lurion und Philosophie erschien Gardner unwahrscheinlich und unvorstellbar, falls es sich nicht um eine Philosophie des Bösen handelte. Aber er gab dem Drängen des älteren Mannes nach und nahm die Einladung an. Obwohl er sich fragte, ob er damit nicht den zweiten taktischen Fehler begehe.
    Es war ein geschäftiger Morgen. Gardner stürzte sich mit einer Intensität in diese Beschäftigung, daß es ihn selbst überraschte. Es war fast so, als wenn dieses Handeln mit Steinen, dieses Anhäufen von Geld wirklich der Mittelpunkt seines Lebens wäre. Um zwölf Uhr fand er sich an der ausgemachten Ecke ein, wo Steeves schon auf ihn wartete.
    Als sie durch die engen Straßen gingen, sagte Steeves. »Nun, Gardner, Sie sind jetzt bald eine Woche auf Lurion. Was halten Sie von dem Planeten?«
    »Wollen Sie, daß ich ehrlich bin?«
    »Ich möchte, daß Sie mir Ihre wirkliche Meinung sagen.«
    Gardner zuckte die Schultern. »Lurion hat die verdorbenste Moral, die ich je erlebt habe, es ist eine Welt, in der das oberste Gesetz

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