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Muss Lurion sterben

Muss Lurion sterben

Titel: Muss Lurion sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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aber die Farbe, die ihm als Person angemessen war, dachte Gardner auf den ersten Blick, war höchstwahrscheinlich eine Art verwaschenes Grau. Sein Gesicht hatte keine charakteristischen Züge, es war völlig ausdruckslos. Ein Gesicht, daß man sofort wieder vergaß.
    Gut, dachte Karnes, der Chef wird schon wissen, was er tut. Oder der Komputer weiß es. Archer hatte vermutlich Vorzüge, die man nicht auf den ersten Blick sehen konnte, und ein Gesicht, das sich so wenig einprägte wie das seine, war für einen Auftrag wie diesen vielleicht von großer Wichtigkeit.
    »Das sind Ihre Leute«, sagte Karnes. »Sie übernehmen die Leitung.«
    »Warum nicht Smee? Er ist schon am Bestimmungsort.«
    »Sie übernehmen die Leitung«, wiederholte Karnes scharf. »Wenn ich Smee dazu hätte haben wollen, hätte ich ihn gewählt.«
    »Verzeihen Sie bitte, Sir.«
    »Der nächste Schritt ist, Sie über alle charakteristischen Eigenschaften Ihrer Kollegen zu unterrichten. Danach empfangen Sie noch eine endgültige Anweisung von uns. Werden Sie es einrichten können, morgen abend abzureisen?«
    Ein Agent des Sicherheitsdienstes muß zu jeder Sekunde startbereit sein.
    »Ich stehe morgen abend zu Ihrer Verfügung, Sir.«
    »Sie haben also noch bis morgen abend Zeit, sich die Sache zu überlegen. Denken Sie in Ruhe über alles nach, was Sie gehört haben. Wir können Sie nicht zwingen, diesen Auftrag zu übernehmen.«
    »Ich verstehe, Sir.«
    »Solange Sie noch auf der Erde sind, können Sie jederzeit von Ihrer Mission zurücktreten. Von dem Augenblick jedoch, in dem Sie das Raumschiff bestiegen haben, bedeutet ein Meinungswechsel Ihrerseits Hochverrat an der Erde.«
    Gardner feuchtete sich die Lippen an. »Ich denke, daß ich die Mission ausführen werde, Sir.«
    Gardner erhielt seine restlichen Instruktionen geschleust. Alles, was er hörte, grub er in sein Gedächtnis ein. Sein Leben und das Leben seines Planeten würde davon abhängen, wie gut er seinen Auftrag erfüllen werde.
    Fünf Männer wurden ausgesandt, um eine Welt zu zerstören. Gardner fragte sich, ob er und seine Mannschaft dem Schicksal der ersten Männer entrinnen würden?
    Vielleicht. Vielleicht nicht.
    Nun, der Erde blieben noch siebenundsechzig Jahre für diese Aufgabe. In dieser Zeit konnten noch unzählige Mannschaften zum Lurion geflogen werden. Und es würde immer noch Zeit übrig sein. Wenn der Komputer recht hatte, dachte Gardner.
    Aber dieses WENN erschien ihm sehr groß.
     
2. Kapitel
    Gardner flog in der nächsten Nacht um Null Uhr ab. Das Raumschiff startete von einem kleinen Flughafen des Sicherheitsdienstes, um keinen Verdacht zu erregen. Auch hatte Gardner vor seiner Abfahrt nichts mit den lästigen Formalitäten zu tun gehabt, denen man sonst unterworfen war. Der Sicherheitsdienst hatte seine eigenen Formen und Vorschriften.
    Das Schiff war von mittlerer Größe, es hatte Raum für fünf Passagiere. Es war dazu bestimmt, sie alle wieder zur Erde zurückzubringen, wenn der Auftrag ausgeführt war. Die anderen hatten die Anweisung, ihre Schiffe über Lurion mit Fallschirmen zu verlassen und zu landen. Die Schiffe würden dann von der Erde aus automatisch zurück gesteuert werden.
    Während der Fahrt ging Gardner immer wieder den Plan durch und gewöhnte sich an den Gedanken seiner Aufgabe. Der Mord einer ganzen Welt war nichts, das man leicht mit sich abmachen konnte. Aber er hatte die Berechnungen mit eigenen Augen gesehen; die Daten. Die Existenz der Erde war bedroht. Auf Lurion nahm eine todbringende Strömung Gestalt an: der Beginn einer Machtgier, die unaufhaltsam zu einem weltenzerstörenden Krieg führen würde.
    Lurion war die vierte Welt des beteigeusischen Systems und die einzige, die bewohnt war. Es war ein ziemlich kleiner Planet, der auf einer leicht exzentrischen Bahn in einer Entfernung von etwa einer halben Milliarde Meilen seine strahlende Sonne umkreiste. In der Nähe seines Zieles angelangt, wenige Millionen Meilen vor dem Planeten, schaltete Gardner vom Raumverzerrer auf den Ionenantrieb um und machte alles zur Landung fertig.
    Dieser letzte Teil der Fahrt war äußerst wichtig. Er konnte nicht riskieren, daß das Schiff bei der Landung Schaden nahm und dadurch fünf Männer ihrer Fluchtmöglichkeit beraubte.
    Als er sich langsam immer mehr dem Planeten näherte, ging Gardner in Gedanken noch einmal jedes winzige Detail des ihm gegebenen Planes durch, stellte sich die Gesichter seiner Mitarbeiter vor, rief sich ihre Namen ins

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