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Mut - Wagen und gewinnen

Mut - Wagen und gewinnen

Titel: Mut - Wagen und gewinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadja Raslan , Franz Hoelzl
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will, ungefähr 12 bis 15 Sekunden braucht, um sich zu überwinden. Das gewohnte „bis drei zählen“ reicht also nicht aus. NehmenSie sich diese 12 Sekunden, bevor Sie loslegen, und feuern Sie sich innerlich an. Testen Sie diese Vorbereitungsphase, zum Beispiel beim Sprung vom 10-Meter-Brett im Schwimmbad oder in einer anderen Situation, bei der Sie Ihren „inneren Schweinehund“ überwinden müssen. Sie werden sehen, diese circa 12-sekündige Zeitspanne bringt Sie in eine positive innere Anspannung. Allerdings sollten Sie die 15-Sekunden-Marke nicht überschreiten, dann ist die mentale Entscheidungsphase erst einmal wieder vorbei. Danach besteht ernstlich die Gefahr, dass Sie das Vorhaben verschieben – vor sich herschieben. Auf den Nachmittag, den nächsten Tag, die nächste Woche …
    Wahrnehmung, Bewertung und Interpretation
    Beispiel
    Stellen Sie sich eine Zitrone vor, die vor Ihnen auf einem Tisch liegt. Wenn Sie jetzt eine Brille mit blau gefärbten Gläsern aufsetzen – wie verändert sich die Farbe der Zitrone?
    Die richtige Antwort ist: überhaupt nicht! Die Zitrone verändert ihre Farbe nicht, nur weil wir sie nicht mehr gelb sehen. Wenn wir Situationen wahrnehmen, verhält es sich genauso: Wir schalten unbewusst einen Filter, unsere „unsichtbare Brille“ dazwischen. So kommen wir zu Bewertungen wie: Die Zitrone ist grün, der Kollege nervig, der Kinofilm spannend etc. Mit einer anderen „Brille“ ist die Zitrone vielleicht rot, der Kollege sympathisch und der Kinofilm langweilig.
    Beispiel
    Der Taxifahrer, mit dem Sie unterwegs sind, missachtet einige Verkehrsregeln, um schneller voranzukommen. Ihre verständliche Bewertung: „Gefährlich und unverantwortlich, was dieser Taxifahrer macht!“ Stellen Sie sich nun vor, Sie kommen von einem jahrelangen Indienaufenthalt zurück: „Erstaunlich, wie sicher und diszipliniert die Taxifahrer sich hier verhalten“, wäre dann wohl die Bewertung der Situation.
    Wir nehmen Situationen selten „nur“ wahr, sondern bewerten und interpretieren sie meistens. Es macht das Leben leichter, schnell zu wissen, was richtig und falsch, angenehm und unangenehm, schön oder hässlich ist. Unmutig oder ängstlich sind wir dann, wenn wir eine Situation als gefährlich oder beängstigend bewerten. Um in diesen Situationen Klarheit zu gewinnen: „Ist meine Angst berechtigt oder unterliege ich hier einem Bewertungsfehler?“, sollten Sie den Prozess zwischen Wahrnehmung, Bewertung und Interpretation verlangsamen und analysieren. Finden Sie heraus: Welche Brille habe ich gerade auf? Wie gelingt es mir, die Brille zu wechseln?
    Die folgende Anleitung zeigt Ihnen, wie Sie in fünf Schritten Ihre Wahrnehmung schärfen.
    Schritt für Schritt: Die Wahrnehmung schärfen
1.
Wahrnehmung prüfen: Was nehme ich genau wahr? Wie würde eine völlig unbeteiligte Person die Situation von außen schildern?
Beispiel: Der Chef hat einen roten Kopf und spannt die Nackenmuskulatur an. Er läuft den Flur entlang in meine Richtung.
2.
Reaktion vergegenwärtigen: Was löst diese Situation bei mir aus? Wie bewerte ich sie?
Beispiel: Angst vor meinem Chef, weil er mich gleich anschreien wird.
Sicher ist er enttäuscht von mir und meiner Arbeitsleistung.
3.
Bewertung prüfen: Welche Gründe gibt es für diese Bewertung? Würden andere sie genauso bewerten?
Beispiel: Das kenne ich von früheren Chefs. Die hatten einen ähnlichen Gesichtsausdruck, bevor sie explodierten.
4.
Bewertung hinterfragen: Welche Aspekte helfen mir, die Situation realistisch zu erfassen? Gibt es Informationen oder Erfahrungen, die es mir erlauben, diesmal eine andere „Brille“ aufzusetzen?
Beispiel: Dieser Chef ist bislang immer offen und freundlich gewesen. Genau genommen ist er mir gegenüber noch nie laut geworden. Eventuell ist er erkältet und hat es eilig nach Hause zu kommen.
5.
Neubewertung der Situation: Wie kann ich mir Klarheit und Sicherheit verschaffen?
Beispiel: Es gibt bis jetzt keinen Grund für mich, vor diesem Chef Angst zu haben. Ich spreche ihn am besten offen an und schildere meine Bedenken.
    Wichtig
    Es ist nicht die Situation, die beängstigend ist – ich bin es, der sich vor der Situation ängstigt!
    Handeln – vom Plan zur Tat
    „Der größte Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“ Dietrich Bonhoeffer
    Meine Entwicklung planen
    Planung ist nicht nur im Projektmanagement unverzichtbar, um zum Ziel zu kommen. Erhöhen Sie die

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