Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
Vom Netzwerk:
mit jeweils 12 Mann Besatzung der Luftlandedivision, die zur Suche und zur Bergung des verschollenen Außenteams in das Amazonasgebiet entsandt worden waren und die bereits vor vier Tagen hier eintreffen sollten.
    Professor Sander hatte sich einen Morgenmantel übergezogen und sein Zelt verlassen, um die Ankunft der Verstärkungskräfte zu beobachten. Doktor Braga, der Kommandant und leitende Mediziner, warf sich seine Uniformjacke über, als er an Professor Sander vorüberhetzte, um zum Landeplatz außerhalb des Lagers zu gelangen.
    » Doktor Braga«, rief ihm Professor Sander zu. » Ist das der Suchtrupp oder die Verstärkung zur Auslieferung unseres Serums?«
    Doktor Braga hielt inne und blieb vor dem Professor stehen. » Das sind Luftlandeeinheiten aus Recifé, sie werden im Gebiet um den Rio Jatapu nach den Vermissten suchen«, antwortete er. » Coronel Santoro hat die Kräfte angefordert. Ich muss den Kommandanten abholen und zur Barroso bringen. Dort ist in einer halben Stunde Einsatzbesprechung.«
    » Warum wurde ich nicht verständigt?«, fragte Professor Sander.
    Doktor Braga hob abwehrend die Hand. » Das ist eine Militäraktion«, antwortete er.
    Der letzte der Hubschrauber hatte inzwischen außerhalb des Zaunes aufgesetzt, und langsam verstummte das laute Klopfen der General-Electric-Turbinen.
    » Ich will an der Besprechung teilnehmen«, antwortete Professor Sander bestimmt. » Es sind meine Leute da draußen. Ich will wissen, was mit ihnen geschehen ist.«
    » Ich weiß nicht …«
    » Das ist keine Bitte, Doktor Braga.«
    Der Doktor knöpfte seine Uniformjacke zu. » Ich werde mit dem Coronel reden.«
    » Nein, ich werde Sie begleiten, warten Sie auf mich.«
    Professor Sander verschwand in seinem Zelt.
    Inzwischen war auch Anne Arlette aus ihrem Zelt gekrochen. Sie sah gerade noch, wie der Professor in seiner Behausung verschwand.
    » Was ist hier los?«, fragte sie den Militärarzt.
    » Das Suchkommando ist eingetroffen.«
    » Viel zu spät, ich hoffe, dass Luisa und Antonio noch leben und man sie findet, bevor …«
    » Sie werden sie finden«, fiel ihr der Offizier ins Wort. » Einige der Hubschrauber sind mit Wärmesensoren ausgestattet. Der Dschungel ist zwar dicht, aber wenn sich unter den Blättern eine größere Personengruppe aufhält, dann bin ich zuversichtlich, dass man diese auch entdeckt. Außerdem sind Suchhunde bei den Bodentruppen im Einsatz. Wir werden Ihre Freunde finden, darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
    Professor Sander kam aus seinem Zelt. Er trug eine beige Jacke und hatte seine Haare mit Wasser befeuchtet.
    » Hallo Anne«, begrüßte er seine Kollegin. » Ich gehe zu einer Besprechung, leg dich noch einmal hin, es ist spät geworden, und du musst dich ausruhen, bevor du dich wieder an deine Arbeit machst.«
    » Schon gut«, antwortete Anne und blickte den beiden Männern nach, die in einen Militärjeep einstiegen und schließlich in Richtung des Tors davonbrausten.
    » Hoffentlich ist ihnen nichts passiert«, murmelte Anne. Sie bemerkte Pater Innocento erst, als er aus dem Schatten eines Zeltes trat.
    » Es haben sich schon viele Menschen dort draußen in den Wäldern verirrt, selbst Geologen, die mit modernen Navigationscomputern ausgerüstet waren, sind tagelang durch den Urwald geirrt, bevor man sie an einem Flussufer fand. Das ist nicht ungewöhnlich, denn das Land verändert ständig sein Antlitz. Dort, wo in einer Karte ein Fluss eingezeichnet ist, findet man Tage später nur ausgetrocknetes Land, und wo es gestern noch Ebenen gab, ist heute ein großer See. Nur wer hier geboren und aufgewachsen ist, kennt die Pfade, die durch den Urwald führen.«
    » Danke für den Trost, Pater, aber es waren Führer bei ihnen, die sich hier gut auskennen und die hier aufgewachsen sind. Dennoch sind sie verschollen.«
    » Ich bete jeden Tag zu Gott, dass er seine schützenden Hände über sie legt«, antwortete Pater Innocento. » Wollen wir gemeinsam beten?«
    Lächelnd schüttelte Anne den Kopf. » Ich habe bereits vor zwanzig Jahren das Beten aufgegeben. Wenn es Gott gibt, dann hört er nicht mehr auf uns Menschen.«
    Der Pater schüttelte den Kopf. » Er hört dich, Schwester, und er kennt deine Gedanken.«
    Dade Police Department in Miami, Florida
    Vincent Mosley war ein Mensch der besonderen Art. Als ehemaliger FBI -Agent und V-Mann kannte er die Szene der Stadt wie kein anderer. Nachdem er angeschossen und schwer verletzt worden war, hatte er seinen Dienst quittieren müssen.

Weitere Kostenlose Bücher