Mutiert
geben.«
» Nur zu, ich bleibe Ihnen dicht auf den Fersen.«
Sie krochen weiter am Rande der schlauchförmigen Lichtung entlang, bis die ersten Bäume vor ihnen auftauchten und sie auf die andere Seite wechseln konnten. Doch kaum hatten sie das freie Gelände überwunden, warfen sie sich flach auf den Boden. Ein gleichförmiges Brummen drang durch den Wald zu ihnen herüber. Erneut war Feuerschein zu sehen. Gene schaute in den Himmel, aber dort war alles schwarz.
» Da ist wieder ein Tarnnetz über uns gespannt«, flüsterte er dem Cabo zu.
» Dort drüben, da muss Wasser sein«, entgegnete der Militärpolizist und lenkte Genes Blick in die angegebe Richtung.
» Lassen Sie uns nachsehen.«
Sie drückten sich flach auf den Boden und krochen voran. Meter um Meter über stechendes Gestrüpp, pikendes Unkraut und schneidendes Süßgras, immer weiter auf die Baumgruppe zu. Gene folgte dem Cabo und hielt seine Waffe in den Händen. Das flackernde Licht erhellte die Umgebung und ließ die Bäume wie tanzende Schatten wirken. Plötzlich verharrte der Cabo. Gene schloss auf und legte sich tief geduckt neben ihn.
» Da, zwei Posten!«
Gene sah jetzt auch die beiden Männer, die neben einem Fass auf Baumstümpfen saßen und ihre Gewehre vor sich abgestellt hatten. Direkt hinter ihnen konnte Gene drei große Tanks erkennen.
» Hier bunkern sie den Sprit für das Flugzeug«, flüsterte er dem Cabo zu.
» Und dort hinten verläuft ein Seitenarm des Rio Jatapu«, entgegnete dieser leise.
» Woher wollen Sie wissen, dass das hier nicht nur ein einfacher Tümpel ist?«
» Weil dort hinten unser verschwundenes Patrouillenboot festgemacht hat, das uns die Kerle auf dem Fluss abgenommen haben …«
» Deckung!«, zischte Gene.
Die beiden drückten sich tief gegen den Boden und verharrten regungslos, als die beiden Wachen plötzlich aufsprangen und ihre Waffen in Anschlag nahmen. Sieben Mann gingen kaum einen Steinwurf entfernt vorüber. Der Anführer der siebenköpfigen Gruppe rief den Wachen etwas zu, das Gene nicht verstehen konnte.
» Was sagen die?«, fragte er seinen Begleiter.
» Still!«, flüsterte der Cabo.
Die Unterhaltung dauerte nur ein paar Augenblicke. Dann ließen sich die beiden Wachen wieder entspannt auf den Baumstümpfen nieder, während die sieben Männer weiter auf die Hütten zugingen, von denen Lila berichtet hatte.
» Sie haben Patrouillen hier herumlaufen«, stellte Gene fest. » Das verkompliziert die Sache.«
» Nein, das sind die Kerle, die uns auf den Fersen waren, ehe wir uns von Tenente Farraz und seinen Männern getrennt haben, um uns nach Brás durchzuschlagen«, erklärte der Cabo. » Sie kehren zurück, weil die Kerle morgen hier in aller Frühe verschwinden wollen. Farraz scheint ihnen tüchtig eingeheizt zu haben.«
» Das heißt, Farraz ist noch irgendwo da draußen?«
» So ist es.«
» Dann sollten wir uns möglichst schnell in die Büsche schlagen und Farraz und seine Männer suchen.«
Der Cabo zögerte und zeigte auf das Boot. » Auf dem Schiff gibt es ein Funkgerät und ein Maschinengewehr«, flüsterte er. » Ich denke, wir sollten die anderen holen und versuchen, das Patrouillenboot zu erreichen.«
Acampamento dos infectados nahe Urucará, Amazonasgebiet
» Sie überfliegen die Planquadrate A bis M und melden alle Auffälligkeiten umgehend an die Einsatzleitung«, befahl Coronel Santoro den Hubschrauberpiloten. Er zeigte auf die Karte, auf der ein roter Markierungspfeil die Stelle markierte, an der sich das versteckte Camp befunden hatte. » Hier fand der letzte Kontakt statt, dann ist der Trupp spurlos verschwunden«, fuhr er mit seinem Briefing fort. » Sie können sich nach Süden, Westen oder Norden gewandt haben. Wir gehen davon aus, dass sie sich in die Richtung der nächsten Ansiedlung aufgemacht haben, das wäre Brás. Ich möchte eine lückenlose Suche in diesem Bereich.«
Der Capitão der Marineflieger runzelte die Stirn. » Das ist ein riesiges, bewaldetes Gebiet«, antwortete er. » Das dichte Blattwerk wird uns die Sicht nehmen. Wir müssen das Gebiet mehrfach überfliegen. Das heißt, wir werden mehrmals auftanken müssen.«
Professor Sander beugte sich über die Karte. » Wie lange wird es dauern, bis das Gebiet erkundet ist?«
Der Capitão zeigte auf die Karte und fuhr mit dem Finger über die eingezeichneten Quadrate. » Ich schätze drei bis vier Tage«, antwortete er.
» Drei bis vier Tage?«, brauste der Professor auf. » Unsere Leute sind
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