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Mutiert

Mutiert

Titel: Mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Doch er hatte Glück im Unglück, denn er hatte eine reiche Frau geheiratet, so dass er auf seine schmale Pension nicht angewiesen war. Ryan hatte lange überlegt, wen er aus seiner Abteilung in das Ermittlungsteam aufnehmen konnte. Diana Cross, Nick Polanski, Trevor Hutchinson und Steve Langdon waren ihm in den Sinn gekommen, doch niemand kannte die Stadt und den Bezirk um Miami Beach so gut wie Mosley. Der Captain hatte ihm alle Freiheiten gegeben, um Licht ins Dunkel zu bringen, und dazu gehörte auch die Auswahl seines Teams.
    » Du wirst mit dem üblichen Salär eines V-Mannes abgegolten, wenn du damit einverstanden bist«, sagte Ryan und füllte Vogelfutter in einen kleinen Becher.
    Mosley, der in einem Rollstuhl saß, lächelte. » Das sind hundert Dollar im Monat, geschissen darauf! Wenn ich mitmache, dann nur, weil es um einen Ex-Bullen geht, der möglicherweise unschuldig ist. Ich bin ebenfalls ein Ex-Bulle und weiß, wie manche Kollegen hinter dem Rücken tuscheln. Also, Ryan, was ist los? Ist der Junge unschuldig?«
    Ryan stellte den Becher zurück in den Vogelkäfig, in dem zwei Zebrafinken nervös hin und her flogen.
    » Er ist es, dafür lege ich meine Hand ins Feuer.«
    Mosley fuhr mit seinem Rollstuhl vor den Käfig und streckte seinen Finger durch die Gitterstäbe. » Hast du vor, eine Zucht daraus zu machen?«
    Ryan schüttelte den Kopf. » Wie soll das gehen, ich weiß noch nicht einmal, ob es Männchen oder Weibchen sind. Ich habe sie aus dem Haus einer Ermordeten mitgenommen, weil sie keine Angehörigen hatte, und seitdem stehen sie hier. Es ist nie jemand aufgetaucht, um sie abzuholen, und verdammt, ich kann sie doch nicht so einfach verhungern lassen.«
    » Dann finde es heraus, ob es Männchen oder Weibchen sind.«
    » Und wie soll ich das tun?«
    » Das ist ganz einfach«, erklärte Mosley mit einem Grinsen. » Du holst dir ein Bud und trinkst es direkt neben dem Käfig aus. Dann rülpst du so laut, dass die Wände wackeln. Sagen beide dann Cheers, dann sind es Männchen, sagen sie aber Du Schwein zu dir, dann sind es Weibchen, und wenn du beides zu hören bekommst, dann kannst du mit deiner Zucht beginnen.«
    » Häh, komisch«, antwortete Ryan. » Wie sieht es aus, bist du mit von der Partie?«
    Mosley kratzte sich am Kinn.
    » Bin dabei«, murmelte er leise.
    » Gut.«
    Er klopfte auf seinen Rollstuhl. » Aber du weißt, dass Verfolgungsjagden nur noch bergab möglich sind.«
    » Du musst bei Alamo etwas für mich herausfinden«, antwortete Ryan.
    » Und was wäre das?«
    » Es geht um einen Mietwagen, ein schwarzer Blazer, ich muss wissen, wer ihn am Zehnten letzten Monats gemietet hat. Und über den Kerl will ich alles wissen, verstehst du?«
    Mosley salutierte mit der rechten Hand. » Ist so gut wie erledigt, Boss«, antwortete er.

44
    Geheimes Flugfeld am Rio Jatapu, Amazonasgebiet
    Sie hatten sich nach Osten gewandt und sich im Schutz der mannshohen Büsche entlang der Baumgrenze davongeschlichen. Auf der gegenüberliegenden Seite der etwa einhundert Meter breiten Lichtung flackerte Feuerschein unter den Baumwipfeln hervor. Die Umgebung war nur schemenhaft zu erkennen, und ab und zu funkelte ein heller Stern am Himmel.
    » Das ist ein ganz schön langer Streifen, der müsste doch auffallen«, flüsterte Gene, als sie kurz verharrten, um sich zu verschnaufen. » Ich verstehe nicht, dass man dieses Lager nicht bemerkt hat.«
    » Sie kennen den Regenwald nicht«, antwortete der Cabo. » Hier draußen gibt es Millionen von Quadratmetern Wald, ab und zu sind die Wälder von Wasserläufen durchzogen, und das Gebiet ist unwegsam. Hier könnten sich ganze Regimenter verstecken, ohne dass man auch nur eine Spur von ihnen finden würde.«
    » Und was suchen die Kerle hier draußen?«
    » Hier gibt es Gold, Diamanten und wertvolle Baumbestände«, entgegnete der Cabo. » Das Lager hier ist gut organisiert, wenn es den Ausbruch der Viruskrankheit nicht gegeben hätte, wäre diese Bande nie entdeckt worden. Und so wie es hier aussieht, ist es nicht nur eine Bande dahergelaufener Aventureiros.«
    » Organisierte Kriminalität«, antwortete Gene. » Das kann ich nur bestätigen. Dieser Hastings, von dem ich Ihnen erzählt habe, scheint wohl der Boss von diesem Unternehmen hier zu sein. Er hält einen ganzen Landstrich in den Staaten in seinen Klauen.«
    » Wir sollten weiter«, mahnte der Cabo. » In drei Stunden wird es hell. Außerdem rieche ich Wasser. Hier muss es irgendwo ein Gewässer

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