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My Story. Streng geheim. - Aller guten Jungs sind drei

Titel: My Story. Streng geheim. - Aller guten Jungs sind drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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machte eine abwehrende Handbewegung, stand auf und ging ohne ein Wort ums Haus herum.

    »Was hat das Mädchen?«, erkundigte sich meine Ma.
    Leute, was hätte ich sagen sollen? Etwa: Sie ist Halbwaise und hat fast ihr Bein verloren? Oder: Durch einen schrecklichen Unfall wurde sie Halbwaise? Oder einfach: Weil sie keine Mutter mehr hat, beneidet sie mich?
    »Zippi, hast du nicht gesehen, dass das Mädchen weint?«, beharrte meine Ma und stand auf. »Ich kümmere mich um sie.«
    Ich hielt sie fest und überlegte noch meine Antwort, als mein Pa, der sonst immer sehr überlegt und ein ausgezeichneter Verhandlungspartner ist, sagte: »Das geht uns nichts an.«
    Ich fand das »Geht uns nichts an« so unmöglich, dass ich im Nu auf hundertachtzig war. »Woher willst du wissen, dass uns Neles Tränen nichts angehen?«, fauchte ich. »Immer meinst du, du wüsstest, wo es langzugehen hat. Klar, Neles Tränen gehen dich nichts an. Mich nerven sie ja auch. Aber du hast ja keine Ahnung, warum sie heult!«
    »Warum ereiferst du dich so, Zippi?« Die linke Augenbraue meines Pas zuckte. Sie zuckt immer, wenn er sich aufregt. »In der Tat, ich habe keine Ahnung, weshalb das Mädchen weint.«
    »Sie ist schuld, dass ich Ma die Karte geschrieben habe.«
    »Das solltest du uns erklären«, sagte meine Ma. Sie sagte »uns erklären«! Sie sagte nicht »mir erklären«!
    Ich hatte mein Ziel »Familienzusammenführung« klar vor Augen, aber Leute, es war verdammt schwierig, die passenden Worte zu finden! »Einmal hat Nele zu mir gesagt: ›Zippi, auch wenn ihr nicht zusammen wohnt, hast du wenigstens eine Mutter. ‹ Das sagte sie an dem Tag, als dein Brief kam, Ma. Dann hat sie noch gesagt, sie wünsche sich nichts sehnlicher als einen Brief von ihrer Mutter. Aber Tote schreiben keine Briefe.«
    Mein Pa wurde bleich. Ehrlich und wahrhaftig verlor das Gesicht meines Pas ziemlich an Farbe.

    Meine Ma sagte: »Und weiter, Zippi?«
    Ich zuckte die Schultern.
    »War das alles, was Nele sagte?«
    Ich schwieg. Eigentlich ging’s meine Ma ja nichts an, was Nele zu mir gesagt hatte.
    »Na ja, im Grunde genommen hatte Nele recht. Du bist wenigstens nicht tot«, antwortete ich schließlich.
    Als ich das sagte, bekam ich plötzlich eine solche Wut, dass ich hinzufügte: »Du bist nicht tot, das stimmt. Aber ihr beide seid total unfähig, eure Beziehung auf die Reihe zu bringen. Ich finde euch voll bescheuert.«
    Oma Sevde legte meinem Pa die Hand auf den Arm. »Ein Verdauungsspaziergang würde euch beiden guttun.«
    Zenza zeigte auf den Wiesenpfad, der zur Klamm führt. »Bleibt nur immer schön auf dem Weg, dann könnt ihr euch nicht verirren. Lasst euch Zeit.«
    Leute, was soll ich sagen? Meine Ma und mein Pa standen auf und machten Seite an Seite einen gemeinsamen Spaziergang. Ich drückte die Daumen, und als sie außer Sicht waren, drückte Oma Sevde auch noch meinen Kopf an ihren weichen Busen. »Zippi, das hast du fabelhaft gemacht.«
    Zenza rückte ihr verrutschtes Kopftuch gerade und fügte hinzu: »Jetzt kannst du nur noch warten.«
    Ich warte ungern und war froh, dass Emir über die Wiese kam.
    »Zippi?«
    »Mensch, Emir, dein Plan geht vielleicht auf!«
    Oma Sevde machte wieder ts, ts, ts, als er mich umarmte, aber wie immer kümmerten wir uns nicht darum, sondern gingen über die Wiese bis zu dem blickdichten Plätzchen, wo ich mit Ignaz in der Sonne gelegen hatte. Klar, die Erinnerungen waren ein bisschen peinlich. Die Peinlichkeit verging sofort, als
er mich küsste. Leider war ich elterntechnisch gesehen so aufgeregt, dass ich nicht ganz bei der Sache war.
    »Das wird schon«, versicherte er. »Wir beide haben uns geirrt, deine Eltern haben sich geirrt. Wir haben unseren Irrtum zugegeben und was ist? Wir sind wieder zusammen. Warum sollte es bei deiner Ma und deinem Pa anders sein?«
    »Was ist, wenn sie depperter sind als wir?«
    »Zippi, deine Eltern sind keine Deppen.«
    »Zwei Jahre lang waren sie komplette Vollidioten«, jammerte ich.
    »Wir waren auch Vollidioten«, erinnerte er mich. »Aber schau doch nur! Kaum haben wir uns das eingestanden, hat sich alles geändert. Nele hat sich in Cas verliebt und Ina ist mit deinem Ignaz zusammen.«
    »Er ist nicht mein Ignaz«, entgegnete ich automatisch und fühlte, wie die grünen Funken aus Emirs Augen den Schmelzfaktor meiner Beine um ein Vielfaches erhöhten. Während wir uns küssten und schmusten, drückte ich meine Daumen: Sicher ist sicher!
    Ein grässlicher Schrei riss uns

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