Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
verwendet werden. Selbstverständlich kann ihre Fertigung besichtigt werden. Wer zwischen Shwebo und Mogok unterwegs ist, muss hier auf die Fähre über den Ayeyarwady nach Singu warten – und kann vor allem während der Trockenzeit beobachten, wie die Einheimischen am Flussufer Gold waschen.
Rund 150 km nordöstlich von Shwebo und 200 km nordwestlich von Mandalay liegt das legendäre Mogok . 1595 erstmalig urkundlich erwähnt, wurde es über Jahrhunderte wegen seiner wertvollen Rubine und Saphire gerühmt (s. Kasten, S. 397 ). Umgeben von bis zu 1200 m hohen Bergen, schmiegt sich der Ort idyllisch an einen See. Die bergige Umgebung ist mit religiösen Stätten übersät, von denen sich oft ein faszinierender Blick eröffnet. Aufgrund der Höhenlage herrscht in „Rubinland“ ein moderates Klima, das anders als im Tiefland den Januar bis Mai zur Regenzeit macht! Die 150 000 Einwohner sind überwiegend Birmanen, doch gibt es auch viele Shan, Lisu, Palaung, Kachin, Chinesen, Nepali oder Inder, die sich ebenfalls im Handel oder der Verarbeitung von Edelsteinen betätigen. Westliche Touristen konnten Mogok früher nur im Rahmen von teuren Pauschaltouren besuchen, die aber seit geraumer Zeit nicht mehr möglich sind.
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Stefan Loose Traveltipps
Myitkyina Mit den Kachin das berühmte Manao-Fest feiern und einen Rest animistische Kultur suchen. S. 460
Myitson Den Ursprung des mächtigen Ayeyarwady bewundern – solange es noch geht. S. 464
Bhamo Zwischenstopp in der Provinz. S. 465
Putao Trekking im hohen Norden. S. 469
Kachin-Staat
S. 460
Myitkyina
S. 460
Die Umgebung von Myitkyina
S. 464
Bhamo
S. 465
Katha
S. 468
Putao
S. 469
Der Hkakabo Razi
S. 472
Kachin-Staat
Nur wenige Orte des zweitgrößten Staates Myanmars können von Touristen besucht werden. Die meisten liegen im südlichen Teil des Kachin-Gebietes. Große Teile des Nordens sind off limits und gehören zu den unbekanntesten Gegenden Myanmars. Seit die Kachin Independence Army 1993 mit der birmanischen Zentralregierung ein Waffenstillstandsabkommen schloss, sind weniger anhaltende Unruhen Grund für die Reisebeschränkungen, als vielmehr die schlechte Infrastruktur – zumindest lautet so die offizielle Version. Der Staat grenzt an Indien und China, die Sagaing Division und den Shan-Staat. Die Natur ist überwältigend: Fruchtbare Hochtäler an den Flüssen Malihka, Mehka, Tanainghka und Ayeyarwady, in denen die meisten Bewohner siedeln, und die hohen schneebedeckten Gipfel des östlichen Himalaya machen die Natur zur Hauptattraktion dieses Gebietes.
Im Kachin-Staat leben etwa 1,2 Mio. Menschen, die ein Gebiet von fast 90 000 km² besiedeln. Kachin ist die birmanische Bezeichnung für eine ganze Reihe von Völkern tibeto-birmanischen Ursprunges. Die größte Gruppe sind die Jingpaw. Sie besaßen keine eigene Schrift, bis Ende des 19. Jhs. Missionare die Sprache in ein Schriftsystem übertrugen, das heute bei allen Volksgruppen Verwendung findet.
Der Kachin-Staat ist kein buddhistischer Staat. Hier leben viele Animisten. Tieropfer und dazugehörende Zeremonien sind keine Seltenheit. Viele Bewohner sind allerdings christianisiert – was hauptsächlich auf Bemühungen amerikanischer Baptisten zurückgeht. Die traditionelle Erbfolge, in der der jüngste Sohn des Dorfoberhauptes die Verantwortung des Vaters übernimmt, soll noch praktiziert werden.
Wer in den Kachin-Staat reist, befindet sich noch abseits der touristischen Pfade. Das Reisen ist hier oft beschwerlich. Auf dem Wasserweg kann man mit einem lokalen Boot oder mit einem Luxusliner von Mandalay bis nach Bhamo fahren. Zwischen Myitkyina und Bhamo fährt ein Speedboot. Die Fahrt durch Schluchten und vorbei an Bambuswäldern verspricht einmalige Naturerlebnisse.
Berühmt ist der Kachin-Staat für seine zahlreichen Jademinen, die jedoch nicht besucht werden dürfen. Doch nicht nur die Erde birgt Wertvolles, auch die Flüsse aus dem Himalaya tragen Gold in die Täler.
In den unzugänglichen Tälern des Kachin-Staates leben noch etwa 50 Tiger, für die eine riesige Schutzzone eingerichtet wurde: das Hukawng-Valley Tiger Reserve mit einer Fläche von mehr als 20 000 m 2 . Die Ausbildung von Wildhütern soll den lukrativen Handel mit Körperteilen des Tigers eindämmen. Das Reservat soll auch Heimat für viele andere bedrohte Tierarten werden, darunter Elefanten und Schwarzbären.
Myitkyina
Der Name der Hauptstadt des Kachin-Staates heißt übersetzt „in der Nähe des großen
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