Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
Std.) ist an sich schon ein Abenteuer (andere sagen: eine Tortur). Für Verpflegung sorgen die vielen Händler, die an jedem Bahnhof ihre Leckereien und Spezialitäten durchs Fenster reichen.
Nach MANDALAY fahren tgl. Züge um 5 und 7 Uhr, ein weiterer mittags. Die Tickets kosten US$20
(ordinary class)
bzw. US$35
(upper class)
. Eine Zugfahrt ist in der Regenzeit nicht ratsam, da es dann vermehrt zu Unfällen kommt.
Boote
Ein Expressboot fährt tgl. um ca. 9 Uhr (um 8 Uhr da sein) für 8000 Kyat in Myitkyina ab in Richtung BHAMO, das am nächsten Tag erreicht wird. Tuk Tuk aus der Innenstadt zum Anleger 2000–3000 Kyat. Bootsticket gibt's am Anleger morgens vor der Abfahrt.
Übernachtet wird in SINHBO. Dort bietet das kleine Shwe Nedy Gh. einfache Zimmer für 3000 Kyat. Die Bäder haben Schöpfduschen (diese sollen 2012 gegen fließend Wasser ausgetauscht werden). Abendessen
(fried rice
, Nudeln) gibt es um 18 Uhr im Guesthouse, um 20 Uhr ist Nachtruhe: Dann wird der Strom abgestellt.
Am nächsten Morgen geht es um 10 Uhr für weitere 7000 Kyat bis Bhamo. Ankunft dort zwischen 15 und 16 Uhr.
Flüge
Air Bagan ,074-23392, fliegt mehrmals die Woche nach MANDALAY für etwa US$80 und weiter nach YANGON für etwa US$160.
Das „Büro“ befand sich während der letzten Recherche in einem Elektrogeschäft nahe des Marktes, in dem niemand Englisch sprach – besser, man besorgt sich seine Flugtickets vorher.
Die Umgebung von Myitkyina
Einen schönen Ausflug verspricht die Fahrt nach Myitson , einem kleinen Ort am Zusammenfluss (engl.
confluence)
von Mehka und Malihka. Hier hat der Ayeyarwady seinen Ursprung. Einige kleine Restaurants bieten gute lokale Küche. Bei einem Spaziergang am Flussufer kann man Goldwäschern zusehen.
Die Tage dieses Ortes sind gezählt: Ein wenig flussabwärts wird mit chinesischer Hilfe ein großer Staudamm gebaut. Die Energie soll wohl hauptsächlich in das großer Nachbarland exportiert werden. Mehr als 15 000 Menschen aus 60 Dörfern müssen dafür umgesiedelt werden. Außerdem sind nicht nur Umweltgruppen besorgt, dass es im Fall eines Erdbebens zu einer riesigen Überschwemmung entlang des Ayeyarwady kommen könnte: Denn nur 100 km entfernt stoßen zwei mächtige Kontinentalplatten aneinander.
Die Anreise erfolgt am besten mit einem lokalen (Moped-)Fahrer. Theoretisch ist die Fahrt auch alleine möglich (Wegbeschreibung im YMCA), doch die Verhandlungen mit den zwei bewaffneten Militärposten, die man vor Erreichen des Zusammenflusses passieren muss, überlässt man besser einem Einheimischen, will man nicht tief in die Dollar-Tasche greifen. Es werden zwei Kopien von Pass und Visum benötigt. Unterwegs durchfährt man das Gelände einer Jade-Mine: Fotografieren streng verboten. Daran sollte man sich unbedingt halten; nicht zuletzt auch, um nachfolgenden Reisenden den Weg nicht zu „verbauen“.
Unterwegs bietet sich bei einem Zwischenstopp am ein paar hundert Meter abseits der Hauptstraße auf einem Hügel liegenden Jaw Bum-Turm eine tolle Aussicht in die Umgebung.
Der idyllische Indawgyi-See („Großer königlicher See“), westlich von Myitkyina, ist der größte natürliche See Myanmars und erstreckt sich auf über 50 km². Im See, rund 200 m vom Ufer, steht eine große weiße Pagode mit goldenem Stupa, die sich wunderschön im Wasser spiegelt: die Shwe Myae Zu-Pagode . Sie wurde vor etwa 250 Jahren erbaut, im Laufe der Zeit dreimal restauriert und damit zur größten Pagode des Kachin-Staates, an der alljährlich in der zweiten Woche des Mondmonats Tabaung (Feb/März) ein großes, zehntägiges Fest gefeiert wird. Die Einheimischen berichten, dass früher jedes Jahr vor dem Fest zwei parallele Sandbänke aus dem See hervortraten. Eine davon ist den Menschen vorbehalten, damit sie trockenen Fußes zur Pagode gelangen. Die andere, stellenweise von Wasser überflutet, ist für die Geister. Sobald das Fest vorüber war, verschwanden die Sandbänke im See, um im Jahr darauf erneut den Weg zur Pagode passierbar zu machen. Heute ist zum Fest der Geisterpfad mit Fahnen markiert, während der für die Menschen befestigt ist. Ein dritter, erhöhter Steg ist für die Mönche gebaut. Auf halben Weg zur Pagode steht ein Nat-Schrein. Ein weiterer sehr verehrter Nat-Schrein befindet sich ein paar Kilometer weiter an der Westküste des Sees.
Während des alljährlichen Festivals wohnen die einheimischen Besucher meist mit der ganzen Familie in winzigen provisorischen Bambusunterkünften.
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