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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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dürfen offiziell nicht aus Myanmar ausgeführt werden. Sofern es sich jedoch um Neuware handelt und eine Kaufbestätigung mit entsprechendem Hinweis und der Größenangabe der Figur vorgezeigt werden kann, steht einer Ausfuhr nichts im Weg. Kleinere Figurenfallen wenig auf. Wer die Figuren respektvoll behandelt, sie also nicht z. B. in Schmutzwäsche einwickelt, wird keine Probleme bekommen.
    Mandalay als die religiöse Hochburg ist Sitz zahlreicher Handwerksbetriebe. In kleinen und größeren Fabriken werden Buddhafiguren gegossen. Figuren aus Bronze werden seit dem 10.Jh. im Viertel Tampawaddy hergestellt: Staub, Dung, Mehl, Reisschrot und Wasser werden zu einer Masse geknetet, aus der das Grundmodell der Buddhafigur entsteht. Dann wird Wachs auf die Grobform modelliert. Auf diese Wachsschicht kommt eine Lehmschicht. Das Modell wird auf dem Feuer erhitzt, bis das Wachs, wieder verflüssigt, aus einer freigelassenen Öffnung fließt. Nun ist die Tonform fertig! Vier Teile Zinn und sechs Teile Kupfer, z. T. auch etwas Blei werden unter Hitze zu Bronze verschmolzen. Die flüssige Bronze wird durch die kleine Öffnung gegossen und nimmt den vom Wachs hinterlassenen Zwischenraum ein. Zwei Tage muss die Bronze abkühlen, dann wird der Lehm abgeschlagen. In künstlerischer Kleinarbeit werden Unebenheiten und Fehler bearbeitet, häufig werden auch zusätzliche Dekorationen angebracht.
Gold, Silber und andere Metalle
    Myanmar wird oft das Goldene Land genannt. Die Flüsse des Landes sind reich an Gold, das an vielen Stellen nach alter Tradition mit flachen Schüsseln herausgewaschen wird. In Form von vergoldeten Pagoden oder glänzenden Buddhafiguren wird dieser Reichtum zur Schau getragen. Gläubige kleben Blattgold an Buddhafiguren (s. S. 338 /339, Kasten) und Gold dient auch als Schmuck und Geldanlage.
    Goldene Ohrringe mit glitzernden Steinen schmücken sogar ärmlich gekleidete Frauen, denn wie schon Buddha lehrte, sollen die Frauen von ihren Männern geschmückt werden. In fast jeder Stadt finden sich Goldhändler, die ein großes Sortiment an Schmuck verkaufen. Sind diese mit Rubinen oder anderen Edelsteinen versehen, dürfen Ausländer sie allerdings nur dann ausführen, wenn sie eine offizielle Lizenz vorweisen können (s. oben).
    Hände weg von Antiquitäten
    Viele Gegenstände, die auf den Märkten oder der Straße angeboten werden, haben keine Exporterlaubnis. Besondere Umsicht ist bei echten Antiquitäten geboten, d. h. bei Kunstwerken, Münzen, Bronze- und Messinggewichten, buddhistischen Faltbüchern und Ton- sowie Bronzepfeifen. Auch antike Bronzeskulpturen und alle religiösen Bildnisse dürfen offiziell nicht ausgeführt werden. Ohne Zertifikat erworbene Edelsteine kann der Zoll konfiszieren. Verboten ist der Export nationaler Kulturschätze: Gold und Silber mit Inschriften, prähistorische Funde, historische Dokumente, Fresken und nationale Insignien und Embleme.
    Mandalay ist neben der Herstellung von Goldblättchen auch für seine Kupfer- und Messingschmiedekunst bekannt. Aus diesen Materialien werden Buddhafiguren, Gongs und Glocken hergestellt.
    Auch die Silber schmiedekunst kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Vor allem die königlichen Herrscher umgaben sich mit Alltagsgegenständen aus diesem Metall: Schalen, Vasen, Betelnusskästchen, Dolche und Schwertgriffe waren oft wertvoll verziert. Heute werden die schönsten Silberschmiedeerzeugnisse in Ywataung bei Sagaing hergestellt. Neben den hier ansässigen Silberschmiedewerkstätten bietet auch die mit einer besonderen Reiserlaubnis mögliche Fahrt mit der Schmalspurbahn in die Silbermine von Namtu einen interessanten Blick auf das Edelmetall. (s. S. 86 , Eisenbahn).
Antiquitäten
    Der Export aller Antiquitäten ist verboten. Es gibt jedoch Geschäfte, deren Besitzer Exportgenehmigungen für Antiquitäten besorgen können. Allerdings ist kaum anzunehmen, dass viele wirklich alte Stücke im Umlauf sind. Wer den Souvenirverkäufern in Nyaungshwe am Inle-See beim Transport ihrer mit Figuren vollbeladenen Tische zuschaut, ahnt, dass beschädigte oder staubige Stücke nicht unbedingt antik sein müssen.
    Teile von Wandmalereien aus Bagan oder Mrauk U werden noch immer unter der Hand angeboten. Dieser Offerte sollte man widerstehen. Das gilt auch für die kleinen, manchmal noch in Ruinenstätten herumliegenden Figuren. Nach dem Glauben der Einheimischen bringt es sehr viel Unglück, diese Heiligtümer einfach mitzunehmen. Aber auch wer sich vor

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