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Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
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wenn Ihrer Familie der Ruf nix wert is’, verschwend ich jedenfalls meine Zeit. Dann geh ich eben …“ Doch er rührte sich nicht vom Fleck und musterte Emily listig unter halb geschlossenen Lidern hervor.
    „Der Ruf meiner Familie?“ Sie hatte plötzlich das Gefühl, in ihrem Magen läge ein Ziegelstein. Hatte sie nicht gleich geahnt, dass diese Sache höchst peinlich sein könnte?
    „Wenn Sie wissen, wo Tarquin ist, sagen Sie’s mir besser“, drängte Riley. „Dann kann ich ihn warnen, weil, wenn er nich’ zahlt, kommt bestimmt alles raus.“
    Was er sagte, verblüffte sie nicht weniger, als dass der Bursche Tarquin beim Vornamen nannte. Ihr Bruder würde ein solches Individuum doch kaum als Freund bezeichnen? „Ich weiß nicht, wo mein Bruder sich zurzeit aufhält“, entgegnete sie kühl. „Eben weil ich das erfahren wollte, ließ ich mich gestern auf das Treffen mit Ihnen ein.“ Vor Enttäuschung stiegen ihr Tränen in die Augen, die sie hastig fortblinzelte, um nicht zu zeigen, wie betroffen sie war. „Was soll herauskommen? Was meinen Sie damit? Sie sagten, es geht nicht um Geld.“
    „Nee, hab ich nich’ gesagt. Hab gesagt, ’s geht nicht um Spielen“, zischte er aggressiv.
    Sein jäh verändertes Verhalten ließ Emily vorsichtig ein paar Schritte rückwärts gehen. „Rasch, erklären Sie das. Ich habe mich jetzt lange genug mit Ihnen abgegeben.“
    Mickey schob sich ihr in den Weg, damit sie nicht entwischen konnte, und sagte bedeutungsvoll: „Wenn Sie wissen, wo er is’, sagen Sie’s besser, sonst muss ich bei Ihr’m Vater anklopfen. Das arme Ding weiß nämlich nich’, wo es hinsoll …“ Nach einem Blick zur Straße hin stieß er einen Fluch aus. „Reden wir besser später noch ma’ drüber“, nuschelte er, stolperte beinahe rückwärts und hastete dann mit großen Schritten davon.
    Emily schaute sich um, um zu sehen, weswegen er so schnell den Rückzug angetreten hatte, und erkannte auf den ersten Blick den imposanten dunkelhaarigen Gentleman, der am Eingang der Gasse vor einem eleganten Landauer stand. Darin saßen gemütlich ihre Freundin Helen und deren Gatte und unterhielten sich angeregt mit Mark Hunter. Obwohl er ganz lächelnde Aufmerksamkeit zu sein schien, hielt er den Blick scharf auf Emily gerichtet. Dann klopfte er leicht, wie verabschiedend, an den Wagen und trat ein paar Schritte zurück. Helen winkte ihm noch einmal freundschaftlich zu, während die Pferde schon anzogen.
    Emily war überzeugt, dass Mark sie mit dem Fremden hatte sprechen sehen. Bestimmt würde er jetzt kommen und sie ausfragen. Einen Augenblick verharrte er, sah sich kurz um und schlüpfte dann in den engen Weg, ihr entgegen.
    „Miss Beaumont …“
    „Mr. Hunter …“
    Als er die leichte Herausforderung in ihrem Ton vernahm, lächelt er schief.
    „War das wieder dieser lästige Bursche, dem Sie neulich schon aus dem Weg gegangen sind?“
    Emily wusste, worauf er anspielte, nur war ihm natürlich nicht klar, dass sie sich vor Devlin in die Anwaltskanzlei geflüchtet hatte. „Äh … nein, das war jemand anders.“
    „Das dachte ich mir fast. Hier schien nämlich Riley derjenige zu sein, der es eilig hatte fortzukommen.“
    „Riley heißt er?“, echote Emily nachdenklich. „Sie kennen den?“ Unwillkürlich trat sie näher an Mark heran, als werde er so schneller antworten.
    „Ich sehe, er hat sich Ihnen nicht vorgestellt. Schlechtes Benehmen … Sein Name ist Mickey Riley, und ich frage mich wirklich sehr, was Sie mit ihm zu bereden hatten.“
    Während er noch auf ihre Antwort wartete, überlegte er, dass Riley schon an jenem Vormittag vor dem Modesalon Emily beobachtet und nun anscheinend die Frechheit besessen hatte, sie wegen Tarquins Spielschulden anzugehen. Damals hatte er noch an etwas Harmloses wie etwa Hahnenkämpfe gedacht, doch nun kam ihm ein anderer Verdacht.
    Ihm war zu Ohren gekommen, dass Riley im Gegensatz zu den anderen Zuhältern, die sich am Covent Garden herumtrieben, Dirnen einer etwas besseren Klasse vermittelte. Und da Tarquin eben dort zuletzt mit einem hübschen Vögelchen gesehen worden war, standen seine Schulden möglicherweise damit in Zusammenhang.
    „Was haben Sie mit ihm besprochen?“, drängte er in grimmigem Ton, wütend, weil Emily durch ihren leichtsinnigen Bruder in derart ungehörige Dinge verwickelt werden sollte. Er hätte Tarquin erwürgen können! „Sagen Sie, hat Riley Geld von Ihnen verlangt?“
    Der Tonfall brachte Emilys Temperament zum

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