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Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
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Tuch war, wusste sie, hatte jedoch von ihrem Gatten gehört, dass Marks Gründe, seinen Freund Tarquin ins Gefängnis zu bringen, eher Selbstlosigkeit als Bosheit entsprungen waren. „Hat Mark dich verärgert?“ Was sie bezweifelte, denn ihrer Ansicht nach gab ihr Schwager sich alle Mühe, Emily gefällig zu sein, und sie vermutete sogar, dass er sie sehr gern mochte und ihre Abneigung als kränkend empfand.
    „Nein, das nicht. Nur erzählte Mark mir etwas über Tarquin … nun, ja – ich drang darauf, dass er es mir sagt.“ Schmunzelnd meinte Helen: „Willst du nicht lieber von vorn anfangen?“ Mit einem Seufzer legte Emily Hut und Handschuhe ab und rückte sich in ihrem Sessel zurecht.
    „Ich werde Tee bestellen“, sagte Helen. „Eine Erfrischung kann nie schaden – besonders, wenn wir über wichtige Dinge reden wollen.“ Sie läutete und erteilte dem sogleich eintretenden Butler den entsprechenden Auftrag.
    Die beiden Damen waren eng befreundet und hatten sich stets gegenseitig ihre Geheimnisse anvertraut, und so gab Helen auch dieses Mal auf Emilys Frage bedenkenlos zu, dass sie Tarquin zuletzt gesehen hatte, wie er am Covent Garden in einer finsteren Gasse ein offensichtlich käufliches Frauenzimmer leidenschaftlich umarmte. Verwundert hörte sie dann, dass er seither anscheinend spurlos verschwunden war.
    Inzwischen war der Tee serviert worden, und ein paar Minuten nippten sie schweigend an ihren Tassen. Schließlich bat Emily: „Sag mir ehrlich, glaubst du, dass man ihn geprellt hat … dass diese … dieses gemeine Pack ihn ausgeraubt hat? Vielleicht bewusstlos geschlagen? Mag sein, nicht einmal absichtlich … aber dass ihm etwas Schreckliches zugestoßen ist? Ach, wo ist der elende Bursche nur?“
    Betroffen sprang Helen auf und schloss Emily tröstend in die Arme. „Ruhig, Liebes, das glaube ich nicht. Wenn jeder Gentleman, der sich mit einer Covent-Garden-Schönen einlässt, gleich überfallen und beiseite geschafft würde, wäre London bald aller Junggesellen beraubt.“
    Trotz ihrer Sorge musste Emily kichern. „Meinst du, er ist nur auf einer seiner Sauftouren?“
    „Wenn, dann wird er, auch ohne eins aufs Haupt bekommen zu haben, bald mit dickem Kopf wieder auftauchen.“ Sie ergriff Emilys Hand. „Sag, soll ich Jason bitten, nach ihm zu suchen?“
    „Danke, aber Mark bot es mir ja schon an. Ich möchte nicht auch noch Sir Jason damit belasten.“ Jäh erhellte sich ihre Miene. „Ob wohl aus diesem Grund der Bursche mit der Boxernase mir den Brief sandte? Um mir zu sagen, dass Tarquin krank ist und nicht in der Lage, heimzukommen? Vielleicht geht es gar nicht um Spielschulden – doch der wird bestimmt trotzdem etwas für seine Mühe verlangen …“
    Als Helen verwirrt lachte, unterbrach sie sich. „Ach, das weißt du ja nicht“, rief sie und erklärte sofort, was es mit dem Brief und dem Fremden, der so ungehobelt wirkte, auf sich hatte, und was ihr am Tag zuvor alles widerfahren war.
    „Und dass ich Devlin traf, war sehr ärgerlich, und außerdem betrug er sich für einen verheirateten Mann ziemlich ungehörig. Er machte mir Avancen. Und als ich ihm in ein Haus entwischte, stieß ich auf deinen Schwager.“ Einen Augenblick überkam sie wieder die gleiche erregende Empfindung wie gestern, als sie Mark Hunter in dem dämmrigen Gang so nahe gewesen war, doch sie zwang sich zu Sachlichkeit. „Während er mich heimbegleitete, erzählte er mir, wo ihr Tarquin neulich gesehen habt.“
    Zumindest wusste sie nun, warum Mark so verhalten reagiert hatte. Wie hätte er einer Dame erzählen können, dass ihr Bruder mit lockeren Frauenzimmern mehr als nur schäkerte?
    „Wunderte Mark sich nicht, dich in der Gegend zu sehen? Hast du ihm gesagt, warum du dort warst?“
    „Nein. Ich wollte erst herausbekommen, was dieser grobe Geselle im Schilde führt. Es wäre nicht das erste Mal, dass Tarquin etwas Skandalöses tut, das wir lieber nicht öffentlich erwähnt wissen wollten.“
    „Du weißt, dass man Mark vertrauen kann?“, sagte Helen sanft.
    Trotzig hob Emily das Kinn. Wenn es etwas gab, worin Helen und sie uneins waren, dann war es die Ansicht über Marks moralische Integrität. „Er war damals Tarquin gegenüber so gemein.“
    „Das glaubst du zumindest, aber … ach, lassen wir das jetzt“, sagte Helen einlenkend.
    Emily nickte. „Wirst du über unser Gespräch schweigen, bitte?“
    „Natürlich. Deine Geheimnisse sind bei mir sicher, wie immer. Wie meine auch bei dir.“
    Die

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