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Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
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von seiner Schulter und flegelte sich auf ein zerschlissenes Sofa. Ein Kohleofen sollte Wärme in dem engen gemieteten Zimmer verbreiten, wurde jedoch von einem davor gerückten, mit feuchten Wäschestücken beladenen Stuhl daran gehindert. Wütend stieß Riley ihn mit dem Fuß um, sodass die Kleidung auf dem schmuddeligen Boden landete.
    „Was für ein Loch! Mach endlich mal sauber hier!“, grunzte er.
    Während Jenny den wackligen Stuhl aufhob und die Wäsche einsammelte, schaute sie vorsichtig zu dem Mann hinüber. „Sie ist nich’ drauf reingefallen, was?“, fragte sie.
    „Was weiß ich“, fauchte er.
    Seine übellaunige Miene musternd hockte sie sich auf einen Stuhl ihm gegenüber. „Ist also nich’ gekommen. Hab ich’s dir nich’ gesagt?“
    Er sprang auf und ballte die Hände. „Blödsinn! War pünktlich da, das Schätzchen! Nur kam dann dieser verfluchte feine Pinkel und sprach mit ihr. Hat mich entdeckt und glotzte ganz schön neugierig, also hab ich mich abgesetzt. Hätt’st du auch getan. Wir kennen ihn beide. Du weißt schon – Devlin. Mit dem will ich mich nich’ anlegen.“
    „Devlin?“, wiederholte Jenny angewidert. Und wie sie ihn kannte! Und es hasste, wenn er sich zu ihr herabließ. Natürlich gegen Geld. Aber hinter dem feinen Äußeren verbarg sich gemeine Brutalität. „Meinst du, Tarquins Schwester hat ihm was gesagt?“
    „Glaub ich nich’. Als er mich sah, bin ich weg, aber ich hab sie von Weitem beobachtet. Sah mir so aus, als wenn’s ihr nich’ gepasst hätte, ihn zu treffen. Hat nur ’n’ Satz mit ihm geredet, dann flitzte sie in Wilsons Kanzlei, und er fuhr inner Kutsche weg.“
    „Hast du denn nicht gewartet, bis sie wieder rauskam?“
    „Doch.“ Er lachte hässlich. „Aber für nix, da wurde sie nämlich von ’nem anderen Kerl begleitet. Noch so’n Nobler – der, mit dem sie vor dem Modeladen gequatscht hat. Und dann is’ sie mit dem weggefahren. Das war’s dann für mich.“
    Unsicher sah Jenny ihn an. „Versuchst du’s noch mal?“ Als er nickte, fügte sie hinzu: „Wird nix nützen. So finden wir Tarquin nie. Lass ihn in Ruh’. Wir suchen uns ’ne neue Quelle.“
    Aber Mickey spie ein paar derbe Flüche aus und schnauzte:
    „Halt’s Maul, Puppe! Ich muss nachdenken.“
    „Ein Penny für deine Gedanken …“
    Als seine nackte Geliebte sich über ihn beugte und ihn küsste, löste Mark den Blick von der stuckgeschmückten Zimmerdecke, blieb jedoch unbeweglich liegen.
    „Was bist du so nachdenklich?“ Barbara schmiegte sich sinnlich an ihn und fuhr mit einem Finger zärtlich über seinen flachen Bauch. Obwohl sie ein wenig gereizt klang, war sie klug genug, ihren Missmut nicht laut zu äußern. Schon seit geraumer Zeit spürte sie, dass sich ihr dieser attraktive Mann nach und nach entzog. Dagegen kämpfte sie. Sie wollte seinen Ring an ihrem Finger sehen, wollte von ihm schwanger werden. Nach all den Jahren als seine Geliebte und Freundin wollte sie endlich den Status als seine rechtmäßige Gemahlin einnehmen.
    Sie waren gleichaltrig, und vor zehn Jahren hatten sie von Heirat gesprochen, wenn auch noch kein offizielles Arrange ment getroffen worden war. Zu ihrem Ärger hatte sie feststel len müssen, dass er ihr doch nicht so fest ergeben war, wie sie glaubte, denn trotz ihrer heftigen Proteste hatte er die Grand Tour auf den Kontinent angetreten. Kurz nach seiner Abreise hatte sie dann aus Trotz und Wut den Antrag eines wesentlich älteren – und reicheren – Mannes angenommen. Inzwischen bereute sie längst diese Taktik, mit der sie Mark hatte bestra fen wollen.
    Als Mark wieder in England war, schien er ihren Verlust mit philosophischer Ruhe hinzunehmen, was Barbara zutiefst verletzte. Schon an eventuellen Liebesaffären während seiner Reise zu denken machte sie rasend vor Eifersucht. Trotzdem wurde sie nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemannes wieder Marks Geliebte.
    Noch vor Kurzem hätte sie ihn mit einer Berührung, einem Kuss entflammen können, und eine leidenschaftliche Liebesstunde wäre gefolgt. Nun musste sie ihn ständig umwerben und umschmeicheln. Verführerisch rieb sie sich an ihm und küsste ihn heiß – sie konnte ihn noch immer erregen. Aber sie spürte, dass er geistig abwesend war.
    Mark wies sie nicht ab; hinter seinen Lidern jedoch flirrte das Abbild blonder Locken und strahlend graublauer Augen. Unwillig vertrieb er die aufreizenden Konturen Miss Beaumonts aus seinem Kopf und wandte sich seiner Geliebten zu.
    Auch

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