Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01

MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01

Titel: MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS MARY BRENDAN
Vom Netzwerk:
ertrinken.“ Vor Sorge um ihn stockte ihr der Atem. Wenn er starb … Oh, sie konnte den Gedanken nicht ertragen. Sie zwang sich, sachlich zu klingen. „Ist er allein?“
    „Ja, er hat nicht zugelassen, dass ihn jemand begleitete.“
    „Und warum hat man mir nicht sofort Bescheid gegeben?“
    „Wir wollten Sie nicht beunruhigen, Miss Cartwright, und Sie hätten ja auch nichts tun können.“
    „Also haben Sie nach Seiner Lordschaft geschickt.“
    „Nein, Madam, er kam zufällig vorbei, als wir versuchten, den Männern einen anderen Ausgang zu graben.“
    Also lag ihm noch immer daran, das Land zurückzuerlangen. Wahrscheinlich war er gekommen, um herauszufinden, wie ertragreich die Mine war, und als er sah, dass es Schwierigkeiten gab, musste er sich natürlich einmischen. Wie konnte sie so wütend auf ihn sein und gleichzeitig vor Sorge um sein Wohlergehen fast den Verstand verlieren?
    „Gibt es Lebenszeichen?“
    „Wir haben ihr Klopfen gehört, und die Pumpen halten den Wasserstand stabil. Allerdings wissen wir nicht, wie viel Luft
    den Männern noch bleibt. Das Graben dauert viel zu lang.“
    „Wen hat es getroffen?“
    „Daniel Biggs und Jack Salhouse.“
    Sie hätte sich um jeden ihrer Arbeiter Sorgen gemacht, doch Daniel Biggs war einer ihrer besonderen Schützlinge. Sie hatte ihn angestellt, als der neue Stollen eröffnet worden war. Wie sie die Nachricht seiner Mutter überbringen sollte, falls ihm etwas zustieß, wusste sie nicht. „Glauben Sie, Seiner Lordschaft kann es gelingen? Oder setzt er nur törichterweise sein Leben aufs Spiel?“
    Baileys Antwort ging im Knall einer Explosion unter. Steine und ganze Felsbrocken fielen zu Boden. Rasch suchten sie Schutz hinter der Schmelzhütte und warteten, bis der Steinregen aufhörte. Was war unter ihren Füßen geschehen? Hatte man den Sprengstoff absichtlich gezündet, oder hatte es einen Unfall gegeben? Die Männer schauten sich vielsagend an. „Er ist nicht mehr“, meinte Job Bunty und bekreuzigte sich.
    Charlotte fühlte, wie ihre Knie schwach wurden, und es bedurfte all ihrer Kraft, damit sie nicht weinend zu Boden sank. Der Mann, den sie liebte, war tot. Sie würde ihn nie wiedersehen. Nie wieder würde er sie strahlend anlächeln oder die Augenbraue heben, wenn er sie neckte. Niemals mehr würde sie seine sanfte Stimme hören, von ihm berührt werden, seine Lippen auf den ihren spüren. Niemals mehr würde sein warmer Körper sich an den ihren schmiegen und ein Feuer des Verlangens in ihr entfachen. Und sie würde nie wieder mit ihm streiten. Sie konnte die Vorstellung nicht ertragen, und so wandte sie sich ab, damit die Männer ihr tiefes Leid nicht bemerkten.

9. KAPITEL

    Die Kraft der Explosion hatte Roland gegen eine Wand des engen Tunnels geschleudert und seine Kerze gelöscht. Einen Moment lag er bewusstlos da, und als er wieder bei Sinnen war, konnte er weder sehen noch atmen, denn die Luft war von Staub erfüllt. Er tastete in seiner Tasche nach dem Flint, doch es brauchte mehrere Versuche, bis er im schwachen Lichtschein das ernüchternde Ergebnis der Explosion begutachten konnte. Zwar gab es nun ein riesiges Loch in der Wand, aber der Tunnel war immer noch trocken. Seine Erinnerung hatte ihn wohl getrogen, er hatte den Sprengstoff an der falschen Stelle angebracht. Vorsichtig kroch er auf allen vieren zum Loch in der Tunnelwand. Dahinter lag eine Höhle, deren Boden uneben und von Wasser bedeckt war, das ein Stück weiter unten in einem Felsriss verschwand. Er zweifelte nicht daran, dass es von dort in den überschwemmten Teil der Mine floss, in dem die Männer eingeschlossen waren. Er watete durch die Höhle, seinen Weg sorgfältig ertastend, um die Stelle zu suchen, an der das Wasser von außen einströmte. Seine Suche führte ihn in einen schmalen, niedrigen Tunnel, der teilweise mit Wasser vollgelaufen war. Von oben drang Tageslicht zu ihm herein. Er ging weiter, sorgsam darauf bedacht, den Kopf über Wasser zu halten, und erreichte nach einer Weile eine kleinere Höhle und einen weiteren Tunnel, der fast parallel zu dem anderen verlief, nur dass er etwas höher lag und trocken war. Er führte zu einem alten Minenschacht, den Mr. Cartwright wahrscheinlich als unprofitabel aufgegeben hatte. Roland kehrte zurück zu der Stelle, an der das Tageslicht die Höhle erhellte, und machte sich an den langen, langsamen, schwierigen Aufstieg an die Oberfläche.
    Das Felsloch war wie ein rauer Schornstein, und er arbeitete sich

Weitere Kostenlose Bücher