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Myrddin

Myrddin

Titel: Myrddin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Saunders
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unser Auskommen erspielt, wie wir es immer getan haben, auch ohne einen William Myrddin … das lasse dir gesagt sein.“
    „Und du würdest vielleicht schon tot unter irgendeiner Spielwiese begraben liegen, wenn du ehrlich bist. Und der Tod bedeutet doch für dich dein Ende, oder …?“
    „Mag sein …“
    „Nimm nur deine Gegenwart wahr. Die Zeit, die auf dich wartet, wird eine lange Lebenszeit sein. Wenn wir heute nach Northampton aufbrechen, haben wir noch ein gemeinsames Wochenende, Maynard … und dann werde ich mit meinen Tieren gehen. Soviel vermag ich dir zu sagen.“
    „Was …? Du wirst schon jetzt gehen …? Was soll das? William, was wird aus uns?“
    „Das, was auch ohne mich geworden wäre. Ich erwarte noch meine Freunde, bevor ich mit dir sprechen werde. Und dann … dann werde ich meinem Alter gerecht und freue mich darauf. Dein Name, Maynard, wir in aller Munde bleiben.“
    „William, das ist doch Augenwischerei! Du bist es, den sie Ganymed nennen … nicht mich“, erboste sich Ganapathy. „Und wir beide wissen das genau …“
    „O, das weiß ich nicht. Ich sehe es sogar vollkommen anders. Ich sehe mich als einen Dieb, der anderen Menschen in das Bewußtsein greift und ihnen die Bilder präsentiert, die sie zu sehen im Stande sind. Aber der Künstler bist und wirst immer du bleiben. Maynard, du bist tatsächlich an der Schwerkraft gescheitert. Dennoch ist die Geschichte, die ich spiele, deine Geschichte, die du nur nicht spielen konntest. Ich habe sie auf meine Weise erzählt, aber mit deiner Phantasie. Oder glaubst du allen Ernstes, daß zu meinem Leben Luftballons und Marks dazugehören? Du lebst die Bilder, die ich zu zeigen vermag … und du bist es, den sie rufen, wenn sie nach Ganymed verlangen. Denke einmal darüber nach.
    Ach ja, da wäre noch etwas. Könntest du mich von meinen Arbeiten entbinden, wenn wir nach Northampton kommen? Ich würde mich gerne auf meinen Auftritt vorbereiten und mich vorher noch mit dir unterhalten. Wir werden Zeit brauchen. Darum bitte ich dich …“, sagte Myrddin mit weicher Stimme und legte die Freundschaft eines Menschen in seine Worte, die Alte bei einem Glas Sherry miteinander verbinden konnte.
    „Natürlich geht das klar. Kein Problem. Alexander kann für zwei von uns arbeiten, und außerdem …“, dachte Ganapathy und fiel in seine Gedanken.
    „Und außerdem …?“ fragte Myrddin
    „Außerdem plant der Alte, neue Hilfskräfte einzustellen“, und Myrddin mußte versehentlich lachen.
    „William, was weißt du, das ich nicht weiß?“ fragte der Clown deprimiert, der sein Leben in die Hände eines Menschen gelegt hatte, den er nicht mehr einzuschätzen vermochte.
    „Ich weiß, daß ich morgen abend Besuch bekommen werde, und ich weiß, daß du mir einen Gefallen schuldig bist“, lachte Myrddin und lenke vom Thema ab, das sie zuvor besprochen hatten.
    „Wieso schulde ich dir einen Gefallen …?“ fragte Ganapathy erstaunt, der die Unruhe eines nächsten drohenden Unheils auf sich zukommen spürte.
    „Hast du nicht gesagt, daß ich an eurem Gewinn beteiligt würde, wenn ich auftreten sollte?
    „Ach so …“, beruhigte sich der Clown. „Und deshalb machst du das alles? Jetzt wird mir einiges klar. Du machst es wegen des Geldes. Natürlich wirst du bezahlt“, und der Clown glaubte für einen Moment wirklich, die Motive Myrddins verstanden zu haben.
    „Nein! Ich möchte von dir kein Geld. Ich möchte von dir einen Gefallen dafür haben, daß ich dir dein Leben gerettet habe.“
    „Wer sagt, daß du mein Leben gerettet hast?“ verzweifelte Ganapathy wieder und sah sich mit ganz anderen Unmöglichkeiten konfrontiert.
    „Das sage ich dir – und du wirst es wissen“, sagte Myrddin, indem er in die Augen von Ganapathy schaute und ihm verdeutlichte, wie ernst er es meinte.
    „Ich fühle mich furchtbar allein … weißt du das? Wir haben eine Abmachung und du hast mich auf’s Kreuz gelegt. Ich weiß nicht, woher du das alles kannst, was du bisher gebracht hast, aber ich weiß, daß es mich einsam machen wird. William Myrddin … für dich bezahlt man mit seiner eigenen Bitterkeit. Ich sollte mich um die Geschicke des Zirkus kümmern, sollte mich …“
    „Entschuldige, Ganymed, daß ich unterbreche, aber wie findest du das?“ Eaves schaute in den Wagen, hatte sich dunkle künstliche Wimpern auf die Lider geklebt und ihre Augenbrauen gezupft. Übertrieben schlug sie ihre Augenlider auf und zu. „Na, was meinst du?“ fragte sie den

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