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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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getragen!«
    Für Kats Ohren klang seine Stimme wie tot, aber aus irgendeinem Grund erreichte sie Patroklos. Er schlug die Augen auf und sah Achilles an.
    »Bei allen Göttern, was hast du getan?«, rief Achilles und griff nach der Hand seines Cousins. Aber Patroklos konnte nicht sprechen, nur mühsam nach Atem ringen. Seine blutigen Lippen formten die Worte Verzeih mir , dann verdrehte er die Augen, und seine Lider schlossen sich flatternd.
    »Er hat meine Rüstung angezogen und die Myrmidonen in die Schlacht geführt«, sagte Achilles mit seiner toten Stimme, während er zusah, wie der bewusstlose Patroklos mühsam zu atmen versuchte.
    »Wir dachten, Ihr wärt es, Herr«, ertönte aus einer dunklen Ecke des Zelts Diomedes’ Stimme.
    Kat sah, wie Achilles sich mit funkelnden Augen dem Krieger zuwandte, und Diomedes zuckte unruhig mit den Schultern. »Alle dachten, Ihr wärt es. Sogar Hektor war in dem festen Glauben, mit Euch zu kämpfen, bis Patroklos den Helm verloren hat. Da hielt er inne und …«
    »Hektor!«
    Noch nie hatte Kat diese Kälte in Achilles’ Stimme gehört, und sie ging ihr durch Mark und Bein.
    »Ja, Herr, es war Hektor«, bestätigte Diomedes.
    »Dann hat Hektor ihn also getötet«, sagte Achilles im gleichen, eisigen Ton.
    »Er hat ihn nicht getötet«, mischte Jacky sich ein. »Sag so etwas nicht. Es kann durchaus sein, dass er dich hört.« Sie würdigte Achilles keines Blickes, sondern sah stattdessen Kat an. »Ich brauche den Strohhalm. Sofort. Schau nach, ob Odysseus etwas gefunden hat.«
    Kat nickte und machte sich auf den Weg zum Ausgang. Es widerstrebte ihr, Achilles allein zu lassen, aber sich vorzustellen, was passieren würde, wenn sie Odysseus und den Strohhalm nicht auftreiben konnte, war noch schlimmer.
    »Geh, suche ihn«, befahl nun auch Achilles’ fremde, kalte Stimme. »Hol, was deine Freundin benötigt.«
    Noch bevor Kat die Zeltklappe erreicht hatte, kam Odysseus herein. Schweratmend lief er zu Jacky und gab ihr mehrere lange hohle Halme von unterschiedlicher Größe.
    »Genügen Euch diese hier?«
    »Das werden sie müssen«, antwortete Jacky.
    Und in diesem Moment hörte Patroklos auf zu atmen.
    »Patroklos! Cousin!«, rief Achilles und begann, den Verwundeten an der Schulter zu schütteln – ganz ähnlich, wie Kat es vorhin bei ihm getan hatte.
    »Das reicht!«, rief Jacky gebieterisch. »Odysseus, bring Achilles bitte nach draußen.«
    »Ich werde nicht …!«, begann Achilles mit lauter Stimme.
    Kat eilte an seine Seite und legte die Hand auf seinen Arm. »So kannst du ihm nicht helfen.«
    Mit wildem Blick sah Achilles auf sie herab.
    »Es gibt hier keinen Kampf zu kämpfen, Achilles«, fuhr Kat mit ruhiger, eindringlicher Stimme fort. Dann warf sie Odysseus einen kurzen Blick zu. »Bring ihn hinaus, bitte.«
    Odysseus nickte und ging vorsichtig auf Achilles zu. »Mein Freund, du musst …«
    »Ich brauche Ruhe im Zelt!«, unterbrach Jackys nüchterne Stimme sie. »Alle raus, nur die Prinzessin bleibt.«
    Kat sah, dass Achilles protestieren wollte, und trat rasch zwischen ihn und das Bett. »Wir haben keine Zeit für Diskussionen, und mit dem Berserker können wir uns hier drinnen nicht abgeben. Wenn es eine Chance gibt, ihn zu retten, dann musst du das Zelt jetzt verlassen und dich zusammennehmen.«
    Mit angehaltenem Atem sah Kat zu, wie sich Achilles’ Kiefer anspannte und seine blauen Augen ärgerlich verdunkelten, aber er nickte steif und verließ das Zelt, gefolgt von Odysseus und Diomedes.
    Nun wandte Kat sich wieder dem Bett zu, gerade rechtzeitig, um den Stapel sauberer Laken aufzufangen, den Jacky ihr zuwarf.
    »Steig neben ihn aufs Bett. Versuche, das Blut abzuwischen, damit es mich nicht behindert«, sagte Jacky, während sie eilig die Halme inspizierte, die Odysseus ihr gegeben hatte. Als sie einen gewählt hatte, beugte sie sich über Patroklos und setzte ihr kleines scharfes Messer an seinen Hals, um einen Luftröhrenschnitt zu machen.
    Während sie Jacky assistierte, kämpfte Kat, so gut sie konnte, gegen die in ihr aufsteigende Übelkeit an. Die Operation schien Tage zu dauern, obwohl die Logik ihr sagte, dass lediglich ein paar Minuten vergangen sein konnten, als Patroklos’ Brustkorb sich plötzlich wieder zu heben und zu senken begann, langsam und regelmäßig. Mit einem Seufzer der Erleichterung schaute Kat zu Jacky, deren Gesicht jedoch noch immer blass war.
    »Er atmet wieder. Heißt das, er muss nicht sterben?«
    »Was ich gemacht habe,

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