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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Finde das Schilfrohr und bringe es Jacky.«
    »Jacky?«
    Kat schüttelte den Kopf. »Melia. Ich habe Melia gemeint. Bring ihr den Halm.« Sie stand auf und zwang ihre Beine, ihr zu gehorchen. »Ich werde Achilles suchen.«
    Odysseus berührte ihren Arm. »Seid vorsichtig, Prinzessin. Achilles ist nicht der Berserker, und der Berserker ist kein Mensch. Er würde Euch töten – zweifelt nie daran.«
    Kat nickte angespannt und wollte sich abwenden, aber was Odysseus dann sagte, ließ sie unvermittelt innehalten.
    »Ich weiß, Ihr und Melia seid nicht die, die Ihr zu sein scheint, aber wenn Ihr nicht unsterblich seid, solltet Ihr nicht glauben, dass Ihr den Berserker besiegen könnt.«
    Sie begegnete seinem Blick für einen kurzen Moment, dann eilte sie davon. Ihre Gedanken waren ausschließlich auf Achilles konzentriert. Sie wusste, wo er war, und jetzt wusste sie auch, warum er so seltsam tief geschlafen hatte, als Jacky zu ihr gekommen war.
    Sie schlug die Zeltklappe zurück. Drinnen war es kühl und schwach beleuchtet – und Achilles hatte sich nicht gerührt, seit sie ihn mit Jacky verlassen hatte. Kat zögerte und blickte auf sein Gesicht. Er wirkte so friedlich, seine goldenen Haare waren ihm übers Gesicht gefallen und verdeckten die Narben, wodurch er so jung aussah, dass es Kat eine Sekunde lang den Atem verschlug. Sie zögerte – ihr war klar, dass alles sich ändern würde, wenn sie ihn weckte, und es widerstrebte ihr, ihm diesen Schock zuzumuten. Behutsam strich sie ihm die Haare aus dem Gesicht, aber er rührte sich nicht. Als sie ihn auf die Wange küsste, verzog sich sein Mund kurz zu einem leichten Lächeln. Schließlich rüttelte sie ihn behutsam an der Schulter.
    »Achilles, du musst aufwachen.«
    Erst als sie ihn mit aller Kraft schüttelte, wälzte er sich schlaftrunken auf die Seite und blinzelte sie an.
    »Katrina, ich hab von dir geträumt«, sagte er lächelnd.
    Sie wappnete sich und bemühte sich, ruhig und gelassen zu klingen. »Du musst mit mir kommen. Es hat einen Unfall gegeben, und Patroklos ist verletzt.«
    Sie beobachtete, wie er die Reste von dem abschüttelte, was ihn so fest hatte schlafen lassen.
    »Wie schlimm ist es?«, fragte er, während er in seine Kleider schlüpfte und sich auf den Weg zur Tür machte.
    »Achilles.« Sie hielt ihn am Arm fest, er blieb stehen und blickte sie an. »Es ist sehr ernst. Du musst dich auf das Schlimmste gefasst machen. Aber Patroklos braucht dich und nicht den Berserker. Hier gibt es keinen Kampf zu kämpfen«, sagte sie langsam und deutlich.
    »Ja, ja, das verstehe ich«, erwiderte er ungeduldig. »Wo ist er?«
    »In seinem Zelt. Und bitte denk daran«, fügte sie mit leiser Stimme hinzu, während sie nach draußen eilten, »denk dran, Jacky ist Krankenschwester, eine sehr begabte Heilerin. Es sieht übel aus, aber …«
    Ihre Stimme brach, sie konnte nicht lügen. Sie konnte Achilles nicht versprechen, dass Jacky Patroklos heilen würde. Dann wurde ihr klar, dass sie sich keine Sorgen darüber hätte machen müssen, was sie ihm sagte, denn Achilles hatte sie ohnehin nicht gehört. Er marschierte zu Patroklos’ Zelt, und sie musste schnell laufen, um mit ihm Schritt halten zu können. Als er die blutbespritzten Myrmidonen in voller Rüstung, stumm und grimmig um das Zelt herumstehen sah, spürte Kat den Schock, der seinen Körper durchzuckte, als wäre es ihr eigener. Bevor er das Zelt betrat, hielt er einen Moment inne, neigte den Kopf und holte ein paarmal tief Luft. Sie berührte seinen Arm, und ihre Blicke begegneten sich.
    »Es gibt hier keinen Kampf zu kämpfen«, sagte er leise.
    »Nein, es gibt keinen Kampf zu kämpfen«, wiederholte sie, als besäßen die Worte magische Kraft.
    Dann gingen sie hinein. Achilles machte zwei Schritte auf das Bett zu, aber als er Patroklos’ rasselnden Atem hörte, blieb er stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen.
    Jacky blickte auf, und ihre Augen wanderten rasch von Achilles zu Kat. »Hast du es dabei?«
    »Odysseus hat gesagt, er weiß etwas«, sagte Kat. »Er müsste jede Sekunde hier sein.«
    »Ich brauche das Ding aber so schnell wie möglich«, erwiderte Jacky.
    »Das ist eine Schwertwunde. Er … die Myrmidonen haben gekämpft«, sagte Achilles und stürzte zum Lager seines Freundes, wobei er aus Versehen gegen einen Teil der abgelegten Rüstung trat. Sein Blick wanderte nach unten. Kat sah die Frage in seinem Gesicht, dann weiteten sich seine Augen. »Er hat meine Rüstung

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