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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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bittere Nachricht von der Maskerade überbracht. Agamemnon war sofort ins myrmidonische Lager gekommen, nachdem »Achilles« von Hektor niedergestreckt worden war. Zu diesem Zeitpunkt hatten schon zu viele Krieger ihn gesehen, und wenn er zurückgegangen wäre, hätte man ihn womöglich für die Scharade verantwortlich gemacht, die Patroklos das Leben gekostet hatte.
    Aber sein Ärger und seine Frustration waren wie weggeblasen, nachdem er die kleine Szene zwischen der Göttin und den beiden Frauen beobachtet hatte, die vorgaben, Polyxena und ihre Dienerin zu sein. Also inszenierten die Götter den Krieg. Er hatte es die ganze Zeit gewusst! Wahrscheinlich hatte Hera selbst ihm eingeflüstert, ins Lager der Myrmidonen zu eilen. Ja, er war sicher, dass er die sanfte Stimme der Göttin gehört hatte. Und jetzt wusste er genau, was er zu tun hatte. Leise verließ er das Zelt und wandte sich den Myrmidonen zu, die es bewachten.
    »Patroklos ist nicht mehr unter uns«, erklärte er feierlich und freute sich über die Ironie dieser Aussage, die er nur teilweise offenbarte. »Wo ist Achilles? Man muss es ihm sagen.«
    Diomedes trat vor. »Er ist mit Odysseus ans Meer gegangen. Wir sollen ihn dort benachrichtigen.«
    »Ah.« Agamemnon nickte. »Er hat versucht, den Berserker unter Kontrolle zu halten, falls Patroklos ihn braucht. Nun, das ist jetzt unerheblich. Euer Herr sollte die Nachricht erfahren.« Diomedes spähte über die Schulter des Königs hinweg ins Zelt. »Die Frauen waschen seinen Körper. Dies ist jetzt ein Haus des Todes, kein Platz für Krieger.«
    »Aber wer sagt Achilles Bescheid?«
    »Ich bin sein König. Ich werde ihm persönlich mitteilen, was geschehen ist.«
    Diomedes zögerte. »Aber Herr, vielleicht …«
    »Vielleicht«, fiel Agamemnon ihm ins Wort, »vielleicht solltest du deine Männer am Rand des Schlachtfelds versammeln. Was meinst du, was Achilles tun wird, wenn er erfährt, dass sein Cousin tot ist?«
    »Majestät«, meldete sich nun Automedon zu Wort, »sollten wir nicht die Leichenspiele für Patroklos vorbereiten? Er wird doch sicher für seine Tapferkeit geehrt.«
    Agamemnon riss in gespieltem Erstaunen die Augen auf. » Ich stimme dir von ganzem Herzen zu, dass er so geehrt werden sollte, aber was glaubst du, was Achilles, beziehungsweise der Berserker, dazu sagen wird?«
    Die Männer murmelten, und Agamemnon grinste zufrieden in sich hinein.
    »Wir werden die Männer sammeln und uns bereitmachen, in die Schlacht zurückzuziehen«, sagte Automedon schließlich, und Diomedes nickte zustimmend.
    »Und ich werde Achilles die traurige Nachricht überbringen«, sagte Agamemnon.

29
    »Ich habe wirklich gedacht, es wäre eine gute Idee«, sagte Venus mit einem tiefen Seufzer, als Patroklos und Jacky verschwunden waren. »Ich meine, wie hätte ich wissen sollen, dass er direkt in Hektors Arme läuft? Hektor und Achilles haben einander den ganzen Krieg über gemieden. Irgendwie ergibt das alles keinen Sinn.«
    »Außer man zieht die göttliche Einmischung in Betracht«, sagte Kat.
    »Was? Meinst du etwa mich? Mit Hektor hatte ich nichts zu schaffen, und bei Patroklos habe ich eigentlich nur eine Idee angestoßen, mit der er sowieso schon gespielt hat, und ein bisschen Zauber über ihn gesprenkelt.«
    »Ich hab auch nicht dich gemeint. Aber wir wissen alle, dass mehrere Göttinnen bei diesem Spiel mitmischen.«
    »Und Götter«, meinte Venus nachdenklich. »Hera musste Zeus beschäftigen. Er hat viel zu viel Interesse an Troja gezeigt, und sie meinte, er hätte behauptet, gehört zu haben, dass die Olympier sich in den Krieg einmischen.«
    »Echt?«
    Venus sah Kat stirnrunzelnd an. »Ich spreche nicht von Hera, Athene und mir. Zumindest nicht von Hera und mir. Athene hat ein bisschen den Kopf verloren, aber es war klar, dass das mal passiert. Bei Apollos hartem Phallus – sie ist einfach so verklemmt! Aber egal, was wir drei getan haben, ist im Grunde unerheblich. Wir hätten Zeus’ Aufmerksamkeit nicht auf uns ziehen dürfen.«
    »Ich glaube, du unterschätzt die Wirkung, die ihr drei auf Sterbliche habt, aber lassen wir das. Der Punkt ist doch, dass der Krieg ein Ende haben muss, ehe noch jemand stirbt.«
    »Genau unsere Meinung, Schätzchen.«
    »Gut. Dann sorgen wir dafür.« Kat sah nervös zur Zeltklappe. »Zuerst mal – was, zur Hölle, soll ich den Myrmidonen erzählen, wo Patroklos und Jacky geblieben sind?«
    »Sag ihnen einfach, dass deine Dienerin, eine von den Göttern gesegnete

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