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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Heilerin, allein mit ihm sein muss, um zu beten und zu fasten und ihn zu heilen. Dann gehen sie davon aus, dass die Götter eingegriffen haben, aber sie werden es nicht an die große Glocke hängen, solange sie Patroklos nicht geheilt und gesund durch die Gegend laufen sehen.«
    »Und Achilles sage ich die Wahrheit.«
    »Wenn es sein muss. Obwohl es Dinge gibt, die selbst die Liebe für sich behält.«
    »Er weiß Bescheid.«
    »Pardon, Schätzchen?«
    »Ich habe Achilles die Wahrheit über uns gesagt. Patroklos kennt sie auch.«
    »Oh, natürlich.«
    »Es scheint dich nicht zu überraschen«, stellte Kat fest.
    »Schätzchen, man kann ja viel von dir und deiner netten Freundin behaupten, aber zurückhaltend seid ihr ganz bestimmt nicht.«
    »Na gut. Also, wie sollen wir dafür sorgen, dass dieser Krieg aufhört?«
    »Wie du dich bestimmt erinnerst, ist das genau der Punkt, weshalb ich euch beide – und dich im Besonderen – überhaupt in diesen Schlamassel hineingezogen habe«, sagte Venus. »Wenn wir einen rascheren Weg gefunden hätten, den Krieg zu beenden, hätten wir das selbst erledigt, aber da wir keinen Krieg auf dem Olymp riskieren wollten – nicht schon wieder einen –, haben wir uns darauf geeinigt, es mit euch zu versuchen.«
    »Ich komme immer wieder auf das Holzpferd zurück.«
    »Was für ein Holzpferd, Schätzchen?«
    »Das Trojanische Pferd. Über das man in der doofen Ilias nachlesen kann«, erklärte Kat.
    »Du meinst das Riesenpferd, in dem die griechische Armee sich versteckt und als Geschenk nach Troja transportiert wird? So eine Geschichte wie die, dass Achilles mit einem Tritt gegen den Knöchel getötet werden kann? Meinst du das?«
    »Okay, ja. Natürlich hat sich derjenige, der das geschrieben hat, eine Menge künstlerische Freiheiten herausgenommen, aber vielleicht steckt doch auch ein Körnchen Wahrheit darin. Ich habe gesehen, dass einige Kriegsbräute Anhänger tragen, die aussehen wie Pferdeköpfe.«
    »Und ein paar tragen auch Anhänger, die aussehen wie ein erigierter Phallus, aber das heißt nicht, dass wir einen riesigen Penis bauen wollen, ihn mit Kriegern füllen und nach Troja reinschieben. Wenn das funktionieren würde, hätte ich schon vor Jahren daran gedacht. Schließlich bin ich Penisspezialistin.«
    Kat rieb sich den Kopf. Sie fühlte sich schrecklich. Von Venus’ Plauderei bekam sie Kopfschmerzen, und sie musste Achilles unbedingt informieren, dass mit Patroklos alles wieder in Ordnung kommen würde. Hoffentlich jedenfalls. »Ich muss zu Achilles«, erklärte sie Venus. »Patroklos ist wirklich in Tulsa, richtig?«
    »Ja.«
    Auf einmal wurde es Kat flau im Magen. »Venus, du holst sie doch zurück, oder nicht? Ich meine Jacky und Patroklos. Du kannst sie nicht einfach da drüben lassen, Jacky ist doch im falschen Körper und so.« Und in einer anderen Welt als ich , fügte ihre panische Gedankenstimme hinzu.
    »Natürlich kommen sie zurück. Alle beide. Vorausgesetzt natürlich, er überlebt. Wenn nicht – ich weiß nicht, was Jacky dann tun wird …« Die Göttin hielt inne, sah Kats große Augen und schüttelte den Kopf. »Nein, er muss einfach überleben. Und ja, ich hole sie zurück. In der Zwischenzeit werde ich schnell mal hier und dort ein bisschen Magie einsetzen, ehe es sich außerhalb dieses Zelts herumspricht, dass sie, na ja, dass die beiden weg sind. Genaugenommen …« Venus hob die Hand. »Schätzchen, du solltest jetzt gehen. Ich werde das Zelt versiegeln.«
    »Aber was, wenn jemand es bemerkt? Oder reinzukommen versucht?«
    Venus lächelte. »Wir sind in der alten Welt, Katrina. Wenn sie das Zelt nicht öffnen können, denken sie, es ist verflucht – oder gesegnet. Es kommt alles auf den Standpunkt an.« Die Göttin wies in Kats Richtung. »Jetzt geh endlich.«
    »Okay, ich kümmere mich um Achilles. Und denk bitte weiter über Möglichkeiten nach, wie der Krieg beendet werden kann«, sagte Kat.
    »Ja, ja, natürlich. Ruf mich, wenn du mich brauchst«, sagte Venus.
    »Darauf kannst du dich verlassen«, murmelte Kat. Als sie aus dem Zelt schlüpfte, schloss sich die Zeltklappe hinter ihr mit einem seltsamen Knall, als wäre eine Tür ins Schloss gefallen.
    Sie blinzelte, denn ihre Augen mussten sich erst an das helle Sonnenlicht gewöhnen. Unglaublich, dass es gerade mal Mittag war – ihr kam es vor, als wären Jahre vergangen. Wo, zur Hölle, waren denn alle? Kein einziger Krieger war zu sehen. »Achilles?«, rief Kat und ging um das Zelt herum.

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