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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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wirkt nur vorübergehend. Sein Hals ist übel verletzt, und was wir jetzt getan haben, ist so, als versuchte man, ein Loch in einem Damm mit einem Heftpflaster zu flicken. Es wird nicht lange halten.«
    »Was müssen wir tun?«
    »Ihn ins Krankenhaus bringen. Mit richtigen Ärzten, richtigen Medikamenten, einer richtigen Operation.« Jacky fuhr sich mit dem Ärmel über die schweißfeuchte Stirn, und auf einmal bemerkte Kat, dass ihre Hände zitterten. »Er wird sterben, Kat. Ich kann nichts dagegen machen. Nicht hier, nicht jetzt.« Sie presste die Hand auf den Mund, um ein Schluchzen zu unterdrücken.
    »Nein. Nein, zur Hölle, nein. Er wird nicht sterben, nicht wegen dieser blöden verdammten Einmischerei der Göttinnen!« Kat öffnete ihr Herz-Amulett und rief laut hinein: »Venus! Wir haben hier einen Notfall, ich brauche dich!« Einen Moment hielt sie die Luft an und betete lautlos: Bitte, o bitte, lass mich nicht im Stich!
    Und tatsächlich: Mitten im Zelt erschien eine Wolke aus Diamantenstaub, und aus dem verblassenden Glitzern trat Venus hervor. »Schätzchen, was gibt es denn? Ich war sicher, Thetis hätte gesagt, es gibt keine hässlichen Überraschungen mehr.« Der Blick der Göttin wanderte über Kats unverletzten Körper. »Aber du siehst ja auch vollkommen gesund aus. Katrina, du weißt, ich liebe dich von Herzen, aber du solltest wirklich nicht …«
    »Es geht nicht um mich. Es geht um Patroklos«, fiel Kat ihr ins Wort und deutete auf das Bett.
    Die Göttin drehte sich um und erschrak. »Nein! Das sollte nicht passieren.«
    Kat trat neben sie. »Du weißt also, dass er Achilles’ Platz eingenommen hat«, sagte sie.
    Venus’ wunderschöne Augen füllten sich mit Tränen. »Es war so eine gute Idee. Patroklos führt die Griechen zum Sieg, indem er so tut, als wäre er dein Achilles, damit ist der Krieg vorbei, und Achilles lebt.« Traurig schüttelte die Göttin den Kopf und blickte zu Jacky. »Ich wollte nicht, dass er verletzt wird.«
    »Rette ihn«, sagte Jacky mit leiser, angespannter Stimme.
    »Bitte«, unterstützte Kat ihre Freundin. »Wenn du nicht wolltest, dass ihm etwas zustößt, dann musst du ihn retten.«
    Venus näherte sich Patroklos’ geschundenem Körper, drückte die Hand auf seine Stirn und schloss die Augen. Ein Schauder durchlief sie, und sie stieß einen leisen schmerzlichen Laut aus. »Er wird sterben. Ich kann ihn nicht heilen, dafür reicht meine Macht nicht aus. Es ist sein Schicksal.«
    »Nein!«, rief Jacky. »Das Schicksal hast du früher auch verändert. Kat und ich sind gestorben, aber du hast unsere Seelen genommen und unser Schicksal verändert. Bitte tu das auch für ihn.«
    »Ich kann nicht. Es gibt Dinge, die übersteigen sogar die Kraft der Liebe.«
    »Nein, das kann nicht sein«, widersprach Kat fest. »Die Liebe ist stärker als alles andere. Du kannst ihn retten, Venus. Du musst nur die Magie und die moderne Welt miteinander vermischen – und das hast du definitiv schon getan.«
    »Was meinst du damit, Katrina?«, fragte Venus interessiert.
    »Gib ihm ein wenig von deiner Göttinnenmagie. Nicht so viel, als wolltest du sein Schicksal ändern, aber genug für ein bisschen zusätzliche Kraft, und dann schick ihn nach Tulsa. Lass die moderne Medizin das Schicksal ändern. Das tut sie dauernd.«
    »Meine Magie und eure moderne Welt … vielleicht hast du recht.«
    »Die Notaufnahme im Saint John’s Hospital wäre am besten für ihn. Du kennst Tulsa ja, das kriegst du hin«, sagte Kat.
    »Es könnte funktionieren«, meinte Venus.
    »Aber nur, wenn du dich beeilst«, mischte Jacky sich wieder ein und hob Patroklos’ schlaffes Handgelenk.
    »Liebst du ihn?«, fragte Venus unvermittelt.
    Jacky begegnete ihrem Blick. »Ja.«
    »Dann muss ich dir helfen.« Venus lächelte, drückte einen Kuss auf ihre Handfläche und blies ihn zu Patroklos, dessen Körper kurz schimmerte, als wäre er in Glitzer getaucht. »Jetzt geh mit ihm und sorge dafür, dass dein Gesicht das Erste ist, das er vor Augen hat, wenn er erwacht.« Die Göttin klatschte in die Hände, woraufhin Patroklos und Jacky in einer Wolke aus glitzerndem Rauch verschwanden.

    Weder Kat noch die Göttin sahen Agamemnon, der sich in diesem Augenblick aus dem Zelt zurückzog. Sie hatten auch nicht bemerkt, wie der griechische König sich in das Zelt geschlichen hatte, insgeheim bereit, so zu tun, als täte ihm der Tod von Patroklos leid, der eigentlich Achilles hätte ereilen sollen. Kalchas hatte ihm die

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