Mythica 07 - Goettin der Legenden
antwortete er etwas kleinlaut.
»Arthur, ich habe dich schon oft genug in Aktion gesehen. Du könntest dich an die scharfsinnigste Katze anschleichen, ohne dass sie irgendetwas davon mitbekommt. Und trotzdem kommst du hier angetrampelt?«
»Zugegeben, das war wahrscheinlich ein bisschen dumm.«
»Wahrscheinlich? Also bitte, sag uns einfach, was ihr wollt.«
»Wir möchten heute Abend ein Fest veranstalten, um unseren gestrigen Erfolg zu feiern.«
»Und wir hatten gehofft, ihr würdet uns bei der Organisation helfen«, fügte James hinzu. »Denn ehrlich gesagt wissen wir nicht weiter. Wir haben das Küchenpersonal angewiesen, aber was steht als Nächstes an?«
»Ein Fest? Warum habt ihr das nicht gleich gesagt?« Isabel blickte sich um. »Meine Damen, ich glaube, wir haben eine Aufgabe zu erledigen.« Dann wandte sie sich wieder Arthur zu. »Bitte sag mir, dass wir nicht noch mehr von Hester the Jesters Witzen über uns ergehen lassen müssen.«
»Das wird ihm das Herz brechen, Isabel.«
»Na gut, Hester ist eingeladen. Aber lass diesmal bitte den eingelegten Aal weg.«
»Oh, darum hat der König sich bereits gekümmert, Mylady«, erklärte James. »Er hat den Aal von der Speisekarte streichen lassen. Ich habe nicht verstanden, warum, bis … autsch«, keuchte er plötzlich und rieb sich seinen Bauch. »Offenbar mag der König keinen Aal.«
Arthur begegnete Isabels Blick, und sein Herz schlug schneller. Bei allen Göttern, wie sehr er sie begehrte. Vielleicht würden sie sich heute Nacht endlich wieder lieben. Vielleicht würden sie sich jetzt, da die Gefahr eines Angriffs gebannt war, jede Nacht lieben.
Sie lächelte ihn an, und er wusste, dass sie seine Gedanken erraten hatte. »Ich habe eine sehr spezielle Bitte, König Arthur.«
O ja. Selbst wenn sie sich den schönsten Stern am Himmel wünschte, würde er einen Weg finden, ihn ihr zu holen. »Du brauchst sie nur zu nennen, Komtess.«
»Gwen, du kannst die Große Halle doch bestimmt noch einmal genauso wundervoll herrichten wie zu Marys und James’ Hochzeit, oder?«, wandte Isabel sich zunächst an die Königin.
Gwen stand auf und zog Jenny mit sich hoch. »Jenny und ich werden sofort Blumen pflücken und damit beginnen, den Saal zu dekorieren.«
Als sie zur Tür gingen, hielt Arthur Gwen noch einmal zurück. »Ich bin sehr stolz auf dich, Gwen, und Lance ebenso. Er kann sich wirklich glücklich schätzen, dass er dich gefunden hat. Warum stattest du ihm nicht einen Besuch ab, bevor du dich an die Arbeit machst? Er ist bei eurer Hütte und hilft bei den Aufräumarbeiten.«
»Ich werde erwachsen, Arthur«, meinte sie lächelnd. »Und mit ein wenig Glück werde ich auch klüger. Dafür kannst du deiner Liebsten danken.«
»Ich habe ihr wirklich viel zu verdanken, aber deine Klugheit kommt aus dem Inneren, Gwen, sie ist allein dein Verdienst. Stell dein Licht nicht unter den Scheffel. Jetzt geh zu Lance. Sicher fängt Jenny gern schon mal ohne dich mit dem Blumenpflücken an.«
War Isabel als Einzige noch bei Verstand? Sie wusste es nicht sicher, also fragte sie: »Bin ich als Einzige noch bei Verstand?«
»Glaub mir, meine Liebe, du bist mindestens genauso verrückt wie wir«, antwortete Arthur, dann wandte er sich an Mary und James: »Alle, die Isabel für den Wahnsinn in Person halten, heben bitte die Hand.«
Sowohl Mary als auch James hoben sofort die Hand.
»Mary!«, rief Isabel empört.
»Ich liebe Euch, Komtess, aber Ihr seid ein wenig … wild.«
»Denkst du, ich habe falsch gehandelt?«
»Keineswegs!«, antwortete Mary entschieden. »Ihr habt Camelot gerettet. So etwas erlebt man nicht alle Tage. Ich bewundere Euch sehr für Eure Entschlossenheit.«
»Aber es war verrückt?«
»Nur weil der König es gesagt hat.«
Isabel warf Arthur einen bösen Blick zu. »Du, Sir, hast die Karten gezinkt.«
»Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet«, gestand er lächelnd, »aber wahrscheinlich hast du recht.«
Isabel verschränkte die Arme vor der Brust. »James?«
»Verzeihung, Komtess, aber wenn ich zwischen Euch und dem König wählen muss, wähle ich den König. Und meine Frau. Aber Ihr und König Arthur liebt Euch, und das bedeutet, wenn man einen von Euch unterstützt, unterstützt man auch den anderen. Nicht wahr, Liebste?«
»Ganz genau, Liebster«, stimmte Mary zu.
»Großer Gott, das ist bestimmt der Gurkenfaktor«, murrte Isabel.
»Das habe ich genau gehört, Isabel«, sagte Mary. »Und nein, ist er nicht. Ihr beide liegt uns
Weitere Kostenlose Bücher