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Mythica 07 - Goettin der Legenden

Mythica 07 - Goettin der Legenden

Titel: Mythica 07 - Goettin der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Zukunft blicken und sehen, ob …«
    »In der Zukunft kennt man uns ja nicht einmal.« Vor Ärger klang Merlin einen Moment fast wieder wie er selbst. »Du bist nur eine verschwommene Legende, ich ein Mentor, der versagt hat und der deshalb die Schuld für das ganze Debakel in die Schuhe geschoben bekommt.«
    Viviane war entsetzt. Wie konnten die Menschen sie vergessen? Sie war die Göttin der Wasserwege, sie war unersetzlich in der Alten Welt! Wenn sie doch nur einen Plan hätte, einen richtig guten Plan, wie es sich für eine Göttin gehörte, dann würde sie nicht nur ihren Geliebten retten, sondern sie könnte sicher sein, dass ihr Name und ihr Vermächtnis für immer weiterleben würde. Oh, und vermutlich war es ja auch ganz in Ordnung, diesen verdammten dummen Arthur zu retten.
    Wie konnte die Zukunft Merlin die Schuld für die falschen Entscheidungen des Königs geben? Auch das musste dringend korrigiert werden. Und sie war genau die Richtige für diese Aufgabe. »Ich werde einen Weg finden, mein Liebster. Ganz bestimmt.«
    Merlin lachte. »Oh, Viviane, das liebe ich so an dir. Deine Leidenschaft. Deine Sehnsucht, die Dinge in Ordnung zu bringen. Deine Zuneigung zu mir. Wie ist es möglich, dass ein einfacher Zauberer wie ich das Glück hat, von einer Göttin wie dir geliebt zu werden?«
    Sie streichelte seinen Arm. »Du bist alles andere als einfach, mein Liebster. Aber über eines bin ich mir ganz sicher. Das Gute existiert. Du strahlst es aus, als hätte die Sonne dich geküsst. Vielleicht ist dieses Gute der Grund, warum wir uns in diesem Dilemma befinden. Aber ich werde eine Lösung finden. Das verspreche ich dir.«
    Mit einem Schulterzucken legte Merlin sich erneut zurück und atmete die Energie, die ihn belebt hatte, wieder aus. »Selbst wenn du jemanden finden solltest, der bereit ist, dir zu helfen, darfst du ein Leben nicht einfach so verpflanzen. Das weißt du selbst. Man kann eine Seele nicht irgendwo herausreißen, ohne damit zu riskieren, dass sie daran zerbricht. Balance und Vernunft müssen gewahrt bleiben.«
    Viviane beugte sich vor und nahm Merlin in die Arme. »Aber wenn es mir durch eine wundervolle Wendung des Schicksals doch gelingt, schwörst du, dann zu mir zurückzukommen?«
    Lange schaute er ihr in die Augen, und Viviane sah, wie in ihm die Liebe mit der Erschöpfung und mit seinem gebrochenen Herzen kämpfte. Schließlich hob er die Hand und begann, sie in der Luft zu drehen, erst langsam, dann immer schneller.
    Ich lasse einen Teil von mir
    verbunden, Arthur, sein mit dir.
    Meine Zukunft mit der deinen,
    unser Schicksal zu vereinen.
    Wenn du nicht stirbst, wirst du mir geben
    den einzigen Grund, um weiterzuleben.
    Die Energie, die sich um Merlins Hand gebildet hatte, war als schimmernder Schein in der Luft sichtbar. Mit einer Geste, die eher resigniert als hoffnungsvoll wirkte, warf er die glitzernde Macht von sich, auf die Kristallwände der Höhle, die bebend den Zauber absorbierten.
    »So. Es ist vollbracht. Wenn du Arthur rettest, rettest du mich ebenfalls.« Dann küsste Merlin seine Göttin und teilte seinen letzten wachen Atemzug mit ihr.
    Unter Tränen trennte Viviane sich von ihrem Geliebten, der stumm und reglos dalag, nun gänzlich im Bann des ewigen Schlafs, der ihn so gründlich vor dem Elend dieses Lebens schützte, dass es ihm sogar gelungen war, der Unterwelt zu entkommen, in der die Erinnerungen seine Seele gequält hätten.
    Langsam stand die Göttin auf und deckte ihn mit einem dicken, warmen Pelz zu. Noch einmal küsste sie ihn auf die kühle Stirn, dann wandte sie sich ab und verließ mit entschlossenen Schritten die Kristallhöhle.
Mich vergessen? Merlin die Schuld geben? Das wird nicht passieren. Mach dich auf was gefasst, Arthur.

    Viviane hüllte sich in Nebel, als sie aus der Höhle trat, von der man über ihren mystischen See blickte. Auf einer magischen Woge ließ sie sich übers Wasser tragen, hinüber zu der üppig grünen Insel, die hinter dem sich öffnenden Nebelvorhang zum Vorschein kam. Rasch ging sie zu dem zierlichen Steinturm, dem einzigen Gebäude der Insel, die die Einheimischen vor langer Zeit Shalott getauft hatten. Umgeben von Ebereschen und eingehüllt in ihre Magie, benötigte sie die Tarnung des Nebels im Grunde gar nicht. Aber die Göttin rief ihn dennoch ganz selbstverständlich zu sich, denn sie wollte um keinen Preis riskieren, dass neugierige Augen sie bei dem, was sie vorhatte, beobachteten.
    Sie ging nicht wie sonst in den Turm,

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