Mythica 07 - Goettin der Legenden
dich.
Da war Isabel zwar nicht so sicher, aber die Erinnerung, dass Gwens und Arthurs Ehe schon vor ihrem Eintreffen in Schwierigkeiten gewesen war, tröstete sie ein wenig. Allerdings hatte sie keine Ahnung, wie sie Arthurs Retterin sein sollte.
Noch eine letzte Frage, Göttin, vielleicht ohne zu reimen, wie geht’s Merlins Gesundheit und wie geht’s der deinen?
Guter Gott, sie konnte schon gar nicht mehr anders. Wenn die Reime auch etwas schief ausfielen.
Prompt drang Vivianes leises Lachen an ihr Ohr.
Er lächelt, wenn du mit dem König bist, daher denk ich, dass eure Beziehung ihm zuträglich ist.
Isabel war nicht sicher, ob sie ihre Bekanntschaft mit dem König wirklich als Beziehung bezeichnen wollte. Zwischen ihnen bestand bis jetzt hauptsächlich eine … Anziehung.
Es ist das einzige positive Zeichen, das ich in den letzten Tagen von Merlin bekommen habe. Bitte, Isabel, er braucht deine Hilfe.
Na, das war ja nicht mal ansatzweise gereimt. Viviane war offensichtlich nicht in Form.
Du hast ja keine Ahnung
.
In diesem Moment klopfte es an Isabels Tür, kurz darauf öffnete sie sich, und Mary kam herein, in den Händen ein Tablett mit verschiedenen Käsesorten und Brot und einem Krug, in dem sich vermutlich Met befand. »Heute ist ein schöner Tag, nicht wahr?«
»Aber ja. Und du siehst ja richtig blühend aus. Gibt es denn einen Grund dafür, dass du so strahlst?«
Mary setzte das Tablett ab, klatschte in die Hände und kämpfte offensichtlich mit dem Impuls herumzuhüpfen. »James hat ja gesagt, Komtess!«
»Er hat ja gesagt?«, fragte Isabel und nahm sich schon mal ein Stück Ziegenkäse. »Ich dachte, das wäre längst besprochen. Du wirst heiraten, sofort nachdem du das reife Alter von vierzehn Jahren erreicht hast.«
»Nein, nein! Er hat ja gesagt, dass ich ihm die Haare schneiden darf.«
Isabel ließ den Käse fallen, sprang auf und packte Marys Hände. »Das ist ja wunderbar, Mary! Wirklich, wirklich wunderbar! Oh, er wird so ansehnlich aussehen bei eurer Zeremonie.«
»Und das ist noch nicht alles. Anscheinend hat der König allen seinen Männern nahegelegt, es James nachzutun, so dass sie alle – wie war das Wort? – respektakel aussehen.«
Um ein Haar wäre Isabel erstickt vor Lachen. Himmel, die meisten waren ja schon ein ziemliches Spektakel. »Ich denke, du meinst vermutlich, sie sind respektabel.«
»Ja, genau das meine ich.«
»Oh, Mary, das sind gute Neuigkeiten!« Isabel prostete dem Mädchen mit ihrem Krug zu. »Auf eine wunderschöne Hochzeit.« Dann trank sie vorsichtig einen kleinen Schluck. Sie war an das starke Gebräu nicht gewöhnt und auch nicht sicher, ob sie sich jemals daran gewöhnen würde.
Entweder war der Met daran schuld oder der Stolz, den sie fühlte, weil Arthur auf sie gehört und seine Männer dazu gebracht hatte, sich ein bisschen um ihr Äußeres zu kümmern. Höchstwahrscheinlich Letzteres. Sie hielt Mary den Krug hin. »Ist es dir erlaubt, dieses Ge… äh, diesen Met zu trinken, Mary? Falls ja, dann bitte, greif zu.«
Mary kräuselte ihre sommersprossige Nase. »Es ist schon erlaubt, Madam, aber ich mag den Geschmack nicht besonders.«
»Dann magst du vielleicht etwas Brot und Käse?«
Mary schüttelte den Kopf. »Nochmals danke, aber lieber nicht. Ich möchte unbedingt verhindern, dass mein Körper vor meinem Hochzeitstag an Umfang zunimmt.«
Isabel lachte leise. Der Albtraum jeder Braut. Wenigstens das hatte sich im Lauf der Zeit nicht geändert. Sie zermarterte sich das Hirn nach einer Idee, was sie zu Marys Feier beitragen konnte.
Dann hatte sie plötzlich eine Idee. »Mary, hast du schon ein Kleid, das du an deinem großen Tag tragen wirst?«
»Nein, Madam, aber ich hoffe, dass ich die Schneiderinnen in den nächsten Tagen dazu überreden kann, mir zu helfen. Die Königin hat gefordert, dass die Männer, denen ich die Haare schneide, mir für meine Dienste eine kleine Summe zukommen lassen sollen. Und mit dem, was ich gespart habe, hoffe ich, mir ein ganz besonderes Kleid für die Gelegenheit leisten zu können.«
Isabel ging zu ihrem Kleiderschrank hinüber. »Such dir etwas aus«, sagte sie und deutete auf ihre Gewänder. »Welches du willst – du sollst es haben.«
»Oh, das kann ich doch nicht!«
»Doch, ich bestehe darauf. Das ist mein Hochzeitsgeschenk für dich. Und ein Hochzeitsgeschenk kann man nicht ablehnen, nicht wahr? Das wäre ausgesprochen unhöflich.«
Mary sah die Kleider sehnsüchtig an, drehte sich dann
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