Mythica 07 - Goettin der Legenden
pochendes Herz. »Es tut mir leid, Isabel. Ich weiß nicht, wie ich dich um Verzeihung bitten kann.«
Ihr fielen auf Anhieb gleich mehrere Möglichkeiten der Wiedergutmachung ein – aber eines nach dem anderen.
»Vorhin hast du gesagt, du hättest mir von Gwens Affäre erzählt, weil du mir vertraust.«
»So ist es.«
»Aber gerade eben war dieses Vertrauen plötzlich verschwunden.«
»Nein, war es nicht«, widersprach er heftig. »Die Situation war eine andere, Isabel. Ich habe dir etwas sehr Persönliches anvertraut.«
»Und habe ich dieses Vertrauen erschüttert?«
»Nein, natürlich nicht. Aber es ist dennoch nicht dasselbe.«
»Worin genau besteht der Unterschied?«
»Du hast so viele männliche Freunde. Die meisten meiner Soldaten würden alles tun, um dich glücklich zu machen. Du hast sogar meinem Sohn beigebracht, was es heißt, wahrhaft loyal zu sein, und das ist etwas, was ich mein Leben lang nicht bewerkstelligen konnte.«
»Worauf willst du hinaus?«
Er starrte einen Moment zu Boden, bevor er endlich ihrem Blick begegnete. »Viele Männer begehren dich, Isabel. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.«
Viviane, am liebsten würde ich ihm eine Ohrfeige verpassen.
Ich verstehe dich, Isabel, aber das solltest du lassen.
»Was ist vorhin im Wald passiert, Arthur? Zwischen uns, meine ich.«
»Ich habe dir meine Gefühle gestanden«, antwortete er, ohne zu zögern.
»Und was noch?«
»Und du hast mir gesagt, was du für mich empfindest.«
»Habe ich gelogen?«
»Ich könnte es nicht ertragen, wenn dem so wäre.«
»Aber du hegst immer noch Zweifel.« Isabel fuhr sich frustriert durch die Haare. »Mary wollte uns Zeit für uns allein geben. Das wäre die perfekte Gelegenheit. Du könntest mir zeigen, wie ich dich ausziehen muss. Wir könnten miteinander schlafen. Aber du bist so fest davon überzeugt, dass alle Frauen dich früher oder später hintergehen, dass du mir nicht wirklich vertrauen kannst, oder?«
»Bitte lass uns diesen Abend nicht im Streit beenden, Isabel. Ich habe nicht richtig nachgedacht, und das tut mir wirklich leid. Aber du hast mir gerade noch gesagt, dass du mich liebst, und ich werde nicht zulassen, dass du das zurücknimmst, weil ich mich wie ein … wie ein Trottel benehme. Womöglich bin ich einer, aber das ändert nichts daran, dass ich dich liebe.
Ich stehe zu meinen Fehlern, Isabel, aber meine Gefühle für dich bereue ich keine Sekunde. Wenn du dasselbe für mich empfindest, so wie du vorhin gesagt hast, wie kannst du mir dann jetzt den Rücken kehren?«
Isabel wusste, dass sie nie einen anderen Mann so sehr lieben könnte wie Arthur. Auch wenn er manchmal schwer von Begriff war, würde sie ihn ganz sicher nicht einfach aufgeben.
»Du bist der einzige Mann für mich, Arthur. Tom, Dick und Harry sind nur Freunde. Und was die anderen hier im Schloss angeht – ich glaube, in der Hinsicht machst du dir wirklich unnötig Sorgen. Keiner deiner Männer hat sich mir gegenüber auch nur ansatzweise unangemessen verhalten. Na ja, vielleicht Mordred, aber darum haben wir uns gekümmert. Alle anderen haben mir nichts als Höflichkeit und Respekt entgegengebracht.«
»Aber ich sehe, wie sie dich anstarren. Ich höre, was sie im Waffentraining über dich sagen. Gerade gestern hätte ich Edward fast eins mit dem Schwert übergezogen. Zu viele träumen davon, dir nahe zu sein. Ich ertrage den Gedanken nicht, dass einer von ihnen sein Glück versuchen könnte.«
»Und ich sehe, wie die Dienerinnen im Schloss jedes Mal fast in Ohnmacht fallen, wenn du in den Raum geschlendert kommst. Ich höre sie kichern und darüber tuscheln, dass sie für den schönsten König der Welt arbeiten. Aber verdächtige ich dich, dass du mit einer von ihnen ins Bett steigst?«
»Das würde ich niemals tun!«
»Ich auch nicht!«
Einen Moment schwiegen sie beide und funkelten einander zornig an. Isabel fühlte sich wie bei einem Duell im Wilden Westen, als müsste sie gleich ihren Colt ziehen.
Stattdessen holte sie tief Luft. »Es gibt keinen anderen, Arthur. Nicht hier, und auch nicht in Ok…, äh, Dumont. Wenn du möchtest, kannst du Tom, Dick und Harry gern danach fragen. Sie werden dir das Gleiche sagen wie ich. Genau genommen werden sie sich wahrscheinlich schieflachen, dass du denkst, ich wäre mit einem von ihnen zusammen.«
Er legte den Kopf schräg. »Warum das? Du bist so schön und klug und geistreich. Mit Sicherheit hast du eine ganze Schar von Verehrern, die nur darauf
Weitere Kostenlose Bücher