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Mythica 07 - Goettin der Legenden

Mythica 07 - Goettin der Legenden

Titel: Mythica 07 - Goettin der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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anderen trat.
    Arthur hob einen Kieselstein vom Boden auf und warf ihn an die Glastür. Als James überrascht aufsah, winkte Arthur ihn in den Garten heraus.
    »Was ist los, James?«
    »Mary – Miss Mary, die Dienerin, die …«
    »Ich weiß, wer Mary ist«, unterbrach Isabel den jungen Mann lächelnd. »Sie ist eine gute Freundin von mir.«
    »Nun ja, sie, ähm, hat mich gebeten, Euch mitzuteilen, dass sie Kopfschmerzen hat und den Rest des Abends leider nicht zur Verfügung steht. Sie bittet vielmals um Entschuldigung und hofft, dass Ihr« – James räusperte sich – »dass Ihr Eure Bettpelze heute Abend selbst aufdecken könnt. Es tut ihr wirklich sehr leid, Komtess.«
    Von wegen.
Isabel wäre jede Wette eingegangen, dass Mary sich noch nie in ihrem ganzen Leben krank gemeldet hatte. Aber die Geste war so süß, dass ihr fast die Tränen kamen. »Würdest du ihr bitte gute Besserung von mir ausrichten, James? Ich hoffe sehr, dass es ihr morgen früh bessergeht.«
    Er sah sie an und nickte. »Oh, ja, sie wird … ich meine, das hofft sie natürlich auch.«
    »Kann ich irgendetwas für sie tun?«, erkundigte sich Isabel. »Möchte sie, dass ich nach ihr sehe?«
    »Nein, nein, ich glaube, sie ist schon im Bett.«
    »Nun, falls sie doch noch wach ist, dann würde ich ihr raten, eine Tasse Tee mit Honig und einem Schuss Met zu trinken.«
    »Ich werde ihr eine anbieten«, verkündete James, wurde dann aber plötzlich so rot wie Marys Haare. »Ich meine, ich werde ihr eine Tasse Tee bringen lassen, wenn sie es wünscht.«
    »Vielen Dank. Bitte wünsche ihr alles Gute von mir.«
    »Das werde ich.«
    »Und – James?«
    »Ja, Madam?«
    »Richte ihr auch meinen Dank aus.«
    »Sehr gern. Ich glaube, sie wusste schon, dass ihr so etwas sagen würdet, Komtess.«
    »Natürlich. Sie und ich sind Freundinnen fürs Leben.«
    Mit einem leisen Lachen ging James ins Schloss zurück.
    Als er außer Sicht war, warf Arthur Isabel einen verwirrten Blick zu.
    »Willst du eine Interpretation?«, fragte sie.
    »Wenn das heißt, dass du mir erklärst, was gerade passiert ist, dann brauche ich ganz dringend eine Interpretation, ja.«
    »Die kurze oder die lange Version?«
    »Eine, die ich verstehe.«
    »Okay, also, ich denke, nach unserem Abgang hat auch James den Essenstisch verlassen, um Mary aufzusuchen. Sie hat die Situation sofort durchschaut und James mit dieser Ausrede zu mir geschickt, damit ich weiß, dass sie heute Abend nicht plötzlich in mein Zimmer platzen wird, um mir beim Umziehen zu helfen.«
    »Und weshalb?«
    »Damit ich ungestört bin.«
    »Zu welchem Zweck? Denkt sie, dass du die Nacht mit einem Mann verbringen wirst, Isabel? Erwartest du Besuch? Wen?«
    Okay, Viviane, ich weiß nicht weiter. Sind wirklich alle Männer so dämlich?
    Dieser Mann ist hin und weg, er liebt dich sehr,
    aber durch seine Vergangenheit fällt ihm Vertrauen schwer.
    Viviane, seine Begriffsstutzigkeit macht mich stumm.
    Ach komm schon, er ist süß, jetzt sei nicht dumm.
    Natürlich hatte Viviane recht. Isabel wusste, dass seine emotionalen Narben unmöglich schon vollständig verheilt sein konnten. Vielleicht war es ein Teil ihrer Aufgabe hier in Camelot, ihn zu heilen.
    Sie sah zu ihm auf und hob die Hände, um ihn zu beruhigen. Er war angespannt, und seine Augen flehten um eine Antwort.
    »Arthur …«
    »Sag mir die Wahrheit, Isabel.«
    »Hör mir zu. Mary ist meine beste Freundin. Sie kennt mich besser als irgendjemand sonst.«
    »Und?«
    »Für wen macht sie wohl den Weg frei? Was denkt sie, mit wem ich heute Abend gern ungestört wäre?«
    »Jeder Mann hier möchte mit dir zusammen sein. Ich kann nicht einmal zählen …«
    »Arthur. Was glaubt Mary – meine beste Freundin, die mich sehr gut kennt –, mit wem ich die Nacht verbringen möchte?«
    Endlich ging dem großen Mann ein Licht auf. Es war ein urkomischer Anblick, aber Isabel wusste, dass Lachen jetzt wahrscheinlich keine gute Idee wäre.
    »Mit mir?«
    »Na klar, du Dummkopf.«
    »Sie wollte uns Zeit für uns allein geben?«
    »Ja, und James auch. Die beiden haben dafür gesorgt, dass wir heute Abend garantiert nicht gestört werden.«
    »Dann gibt es keinen anderen?«, fragte er.
    Die zaghafte Hoffnung in seinen Augen brach Isabel fast das Herz. »Ich weiß, dass du verletzt worden bist, Arthur. Aber solange du ständig denkst, dass ich dich vielleicht auch betrügen werde, kommen wir nicht weiter.«
    Er nahm ihre Hand und küsste ihre Finger, dann legte er sie auf sein

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