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Mythica Bd. 5 - Göttin der Rosen

Mythica Bd. 5 - Göttin der Rosen

Titel: Mythica Bd. 5 - Göttin der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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es genauer in Augenschein zu nehmen. Der untere Pool war tief, von einem Ring des gleichen, weißen Gesteins umgeben, und durch das klare Wasser konnte sie sehen, dass der Boden des Beckens mit weißem Sand bedeckt war.
    »Die oberen Bäder sind heißer als das große Becken darunter«, erklärte Nera. »Sie sollten sich perfekt dazu eignen, Eure Schmerzen zu lindern.«
    »Wow …«, hauchte Mikki. »Das Einzige, was das hier noch perfekter machen würde, wären Seife, saubere Klamotten und reichlich Wein.«
    Die Worte waren kaum ausgesprochen, da erklangen aus der Richtung der Treppe hinter ihnen trippelnde Schritte. Sprachlos sah Mikki zu, wie mehrere junge Frauen auf die Terrasse geeilt kamen. Manche von ihnen trugen Tabletts mit Krügen und Kelchen voller Wein, andere waren beladen mit feinem Leinen, einige hatten Körbe mit kleinen Glasflaschen, weichen Schwämmen und Bürsten dabei.
    Gii lachte über Mikkis verblüfften Gesichtsausdruck. »Empousa, wenn Ihr Euch etwas wünscht, wird es gebracht. Diese Frauen sind Palastdienerinnen, deren einzige Aufgabe darin besteht, dafür zu sorgen, dass es Euch an nichts mangelt.«
    »Das ist ja wie Magie«, flüsterte Mikki.
    »Nicht wie Magie. Es ist Magie. Eure Magie«, erklärte Gii, während sie vorsichtig die Brosche löste, die Mikkis schmutzigen Chiton an ihren Schultern zusammenhielt.
    »Also sind meine Wünsche im Grunde Befehle?«, fragte Mikki und beobachtete schockiert, wie die Palastdienerinnen ihre Schätze auf der Terrasse abluden, vor ihr knicksten und dann die Treppe wieder hinaufliefen.
    »Das sind sie, ja«, antwortete Gii.
    »Mein Gott, und was passiert, wenn ich mir etwas Unangebrachtes wünsche?«
    Gii sah ihr forschend in die Augen. »Ich glaube, dafür seid ihr zu klug, Empousa.«
    Sie konnte es nur hoffen. Auf jeden Fall war es gut, dass sie erst mal eine ganze Weile in den Gärten arbeiten musste. Sich spät in der Nacht eine dreistöckige Cremetorte zu wünschen, das war vielleicht nicht gefährlich und unangebracht, aber ohne körperliche Ertüchtigung wäre es alles andere als klug.
    Gedankenverloren ließ Mikki sich von Gii aus ihrem Chiton helfen, dann sank sie mit einem wohligen Seufzer in eines der fünf blubbernden Becken. Nera, Aeras und Floga hatten bereits fünf Kelche bis oben hin mit sonnenlichtfarbenem Weißwein gefüllt und an jedes Becken einen Korb voller Glasfläschchen und Schwämme gestellt. Gii reichte Mikki einen der Kelche, bevor sie ihre eigenen Kleider ablegte.
    »Ich bin so froh, dass Ihr diesen kalten Weißwein ausgesucht habt!«, sagte Floga aus dem Becken links von Mikki. »Ich habe den ganzen Nachmittag von genau diesem Wein geträumt.«
    »Aber ich habe mir keinen …«, setzte Mikki an, verstummte dann, als ihr klarwurde, dass sie sich tatsächlich einen kalten, erfrischenden Weißwein vorstellte, als sie ihren Wunsch ausgesprochen hatte. Unglaublich …
    Der Wein bildete einen wunderbaren Kontrast zu dem heißen, blubbernden Wasser, und Mikki schauerte wohlig. Sie lehnte sich an den glatten Rand des Beckens und betrachtete die atemberaubende Schönheit, die sich vor ihr ausbreitete. Die Quellen lagen am hinteren Ende der Klippe, auf der der Palast errichtet war, und Mikki sah direkt auf einen Teil der Gärten hinab, der allem Anschein nach nur mit einer einzigen Rosenart bepflanzt war. Die Beete waren spiralförmig angelegt, und obwohl Mikki wusste, dass diese Rosen sicher auch krank waren, erschienen sie ihr grüner und gesünder als die im Rest der Gärten. Jenseits der Beete konnte sie die Hecke aus Rispen-Rosen sehen, und dahinter den Wald. Die Sonne war bereits hinter den Bäumen am Horizont verschwunden, aber der Himmel schimmerte noch in den langsam ersterbenden Farben. Genüsslich nippte Mikki an ihrem Wein, blickte auf die runden Rosenbeete hinab und bewunderte die Symmetrie und Eleganz der einzigartigen Anlage. Wenn sie genau hinsah, konnte sie die Ansätze einiger Knospen ausmachen, und es schien ihr sogar, als wären ein paar von ihnen aufgegangen. Sie waren scharlachrot, mit einem Hauch von Gold am unteren Rand …
    Mikki setzte sich so ruckartig auf, dass das Wasser über den weißen Beckenrand schwappte.
    »Ich habe mich schon gefragt, wann Ihr es bemerken würdet«, sagte Gii leise.
    »Waren diese Beete schon immer mit Mikado-Rosen bepflanzt?«
    »Nein. Mit jeder neuen Empousa wachsen dort neue Rosen. Dieser Bereich der Gärten ist Hekates Hohepriesterinnen heilig. Wenn Ihr genau hinseht, könnt Ihr

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