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Mythica Bd. 5 - Göttin der Rosen

Mythica Bd. 5 - Göttin der Rosen

Titel: Mythica Bd. 5 - Göttin der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Empousa. Hätte ich gewusst, dass Ihr nicht allein esst, hätte ich den Tisch gleich für zwei Personen decken lassen.«
    »Mach dir deswegen keine Sorgen. Ich habe mich ganz spontan dazu entschieden«, versicherte Mikki ihr schnell und hoffte inständig, dass die Dienerin nur ihre Wünsche und nicht ihre Gedanken lesen konnte. »Den Rest kann ich selbst erledigen.«
    Das Mädchen sah verwirrt aus, nickte aber. »Natürlich, Empousa. Soll ich noch mehr Essen und Wein bringen?«
    »Nein, danke. Das reicht auf jeden Fall. Du musst dir wirklich keine Umstände machen.«
    »Es bereitet mir nie Umstände, Euch zu dienen, Empousa.«
    Mikki musste sich ein Seufzen verkneifen. Sie wusste schon jetzt, dass so emsiger Service schnell anstrengend werden konnte.
    »Wie heißt du?«, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
    Die Dienerin blinzelte sie überrascht an. »Daphne.«
    »Daphne – das ist ein sehr schöner Name.«
    Das Mädchen errötete.
    »Ich kann das selbst auf den Balkon tragen, Daphne.« Mikki nahm ihr das Tablett ab. »Aber morgen früh brauche ich deine Hilfe. Ich werde mit den Elementaren frühstücken. Könntest du uns Essen für fünf Personen bringen?«
    »Ja, Empousa.«
    »Wunderbar! Dann könnt ihr – äh – Frauen euch heute Abend ausruhen. Ich brauche nichts mehr.« Daphne öffnete den Mund, und Mikki sah ihr an, dass sie protestieren wollte, also fuhr sie entschieden fort: »Gute Nacht, Daphne. Bis morgen früh, wenn du das Frühstück bringst.«
    Widerstrebend knickste Daphne und verließ ihr Zimmer.
    »Nervtötend hoch zehn«, murmelte Mikki vor sich hin, während sie das Gedeck auf den Tisch stellte. »Dieses ganze ›Ja, Empousa, was kann ich für Euch tun, Empousa?‹ klingt in der Theorie vielleicht ganz schön, aber in Wirklichkeit ist es absolut nervtötend.« Natürlich wäre es das wahrscheinlich nicht, wenn ich mich nicht wie ein Teenager heimlich mit meinem Freund treffen würde. »Ich bin kein Teenager«, sagte sie zu ihrem Spiegelbild und strich sich durch ihre langsam trocknenden Haare. »Und er ist nicht mein Freund. Das ist nichts anderes als ein Geschäftsessen.« Sie presste eine Hand auf ihren flatternden Magen. »Also hör auf, so verdammt nervös zu sein!«
    Der Tisch war fertig gedeckt. Sie war bereit – jedenfalls so bereit wie möglich. Mikki ging zu dem kleinen Tisch und setzte sich. Dann legte sie die Hände in den Schoß, schloss die Augen und dachte an den Wächter … daran, wie gewissenhaft er heute auf die Frauen aufgepasst hatte … an sein Lachen … die Hitze seines Körpers, wenn er ihr nahe war … seine Berührung … und daran, wie einsam er gewirkt hatte, als er allein in den Schatten verschwunden war, während die Frauen um ihn herum sich zu kleinen Grüppchen zusammenfanden.
    »Empousa, Ihr seht traurig aus. Stimmt etwas nicht?«
    Sie öffnete die Augen und sah ihn knapp außerhalb des Lichtscheins stehen, der von dem Kerzenständer auf ihrem Tisch ausging.
    »Ich bin nicht traurig, nur konzentriert. Ich bin es nicht gewöhnt, jemanden zu rufen, indem ich einfach an ihn denke.«
    »Das ist eine Gabe, die Hekate jeder Empousa schenkt.«
    »Oh, und ich weiß das zu schätzen – ich muss mich nur daran gewöhnen.« Sie deutete auf den Stuhl auf der anderen Seite des Tischs. »Bitte, setze dich doch. Ich habe gar nicht gemerkt, wie hungrig ich bin, bis ich das Essen gerochen habe.«
    Er trat langsam aus dem Schatten heraus, als wollte er ihr Zeit geben, sich wieder an seinen Anblick zu gewöhnen. Mikki machte sich klar, dass sie ihn nicht anstarren sollte – dass sie ihn damit womöglich kränkte. Aber er war ein so faszinierendes Wesen, dass sie nicht einfach lächeln, höfliche Konversation machen und so tun konnte, als würden nicht jedes Mal, wenn sie ihn sah, Schockwellen durch ihr Bewusstsein ziehen. Er trug wieder ein kurzes, militärisches Outfit, das den größten Teil seiner muskulösen Beine freiließ, und plötzlich bemerkte sie, dass seine Beine, obwohl sie mit Fell bewachsen waren, mehr denen eines Menschen glichen als denen eines Tieres. Der Lederharnisch schmiegte sich so eng an seine Brust und seinen Bauch, dass sich darunter seine eindeutig männlichen Muskeln abzeichneten. Nein, berichtigte sich Mikki in Gedanken, kein Menschenmann hat so eine Brust. Er ist nicht mehr in Stein gefangen, aber er sieht definitiv so aus, als wäre er aus Marmor gemeißelt.
    Mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass er inzwischen am Tisch stand und sich von ihr

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