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Mythica Bd. 5 - Göttin der Rosen

Mythica Bd. 5 - Göttin der Rosen

Titel: Mythica Bd. 5 - Göttin der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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– es regnete ja –, womöglich hatten sie da beschlossen, sich auf ihre eigene Art zu amüsieren. Offensichtlich waren sie tatsächlich so klug, wie Mikki angenommen hatte.
    »Ich bin sicher, die Elementare werden jede Sekunde hier sein, und ich lasse euch gern herein.«
    Die Augen des Anführers leuchteten auf, und er verbeugte sich erneut vor Mikki. »Von der Empousa persönlich ins Reich der Rose eingeladen zu werden, ist eine Ehre, die wir nicht verdienen.«
    »Oh, das ist kein Problem. Wir können zusammen zum Palast zurückgehen. Ich wollte mich nämlich auch gerade auf den Weg machen.« Sie würde sich nicht beklagen, von vier unwiderstehlich hübschen Männern begleitet zu werden. Und sie tat nichts Falsches damit. Auf einmal wurde sie wütend. Zur Hölle, nein! Es war nicht falsch. Sie war verliebt, aber doch nicht tot! Und sie tat weiter nichts, als die Männer zu den Frauen zu bringen, die sie gerufen hatten. Gut, vielleicht flirtete Mikki ein bisschen, aber das war harmlos. Warum auch nicht? Sie fühlte sich erstaunlich hübsch, und obendrein wurde sie geliebt. Aber das bedeutete ja nicht, dass sie kontrolliert und in einen Käfig gesperrt werden wollte! Wenn Asterius vorhatte, ihr sein Brandzeichen aufzudrücken und sie wie eine Preisstute zu behandeln, lag er gründlich daneben. Erwartete Asterius so etwas tatsächlich von ihr? Dass sie ihm erlaubte, über sie zu verfügen, als wäre sie sein Besitz? Auf einmal bekam sie Angst. Was, wenn es so war? Schließlich war er ein Tier. Wie konnte sie davon ausgehen, dass er wusste, wie man mit einer Frau umging?
    Irgendwo in Mikkis Innerem versuchte eine warnende Stimme, sich in dem Getöse seltsam defensiver Gedanken, die wie ein widerlicher Eintopf in ihr brodelten, Gehör zu verschaffen. Aber das Stimmchen kam nicht an gegen den Hass, den Neid, den Egoismus und die Angst, die alle laut durcheinanderbrüllten.
    Verärgert ging sie zum Tor und betrachtete es stirnrunzelnd. Kein Griff. Keine Klinke. Kein Riegel, der zurückgeschoben werden konnte. Frustriert und vor allem verdrossen über die massiven Kopfschmerzen, die in ihren Schläfen pochten, hob sie schließlich die Hand und drückte gegen das Tor.
    »Hier spricht die Empousa. Öffne dich, verdammt nochmal«, murmelte sie wütend.
    Sofort ging das lebendige Tor auf, die vier Männer traten aus dem wabernden Nebel und lächelten Mikki an, als hätte sie ihnen soeben Zutritt zum Paradies verschafft. Mikki erwiderte das Lächeln, wollte aber nur, dass die Männer sich beeilten und endlich hereinkamen. Der grau vernebelte Wald gefiel ihr ganz und gar nicht, und sie wollte das Tor möglichst schnell wieder schließen. Sobald der letzte Mann hindurchgegangen war, hob sie wieder die Hand, flüsterte dem Tor zu, sich zu schließen, und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als es ihr augenblicklich gehorchte. Dann wandte sie sich den Männern zu.
    »Okay, zum Palast geht es in diese Richtung«, erklärte sie und deutete zu dem breitesten Marmorweg.
    »Nach Euch, Empousa«, sagte der Blonde zuvorkommend.
    Mikki wollte losgehen, blieb aber abrupt stehen, als der Dunkelhaarige plötzlich vor sie trat und ihr den Weg versperrte.
    »Äh, hier entlang ist es schon richtig«, sagte Mikki und zeigte über die Schulter des Mannes. Vielleicht war der Kerl hübsch anzuschauen, aber anscheinend war er nicht der Hellste.
    »Wollt Ihr vielleicht unsere Namen erfahren, ehe Ihr uns zum Palast führt, Empousa?«, erklang die Stimme des goldhaarigen Mannes direkt hinter ihr, so dicht, dass sie seinen Atem auf ihren Haaren spürte. Dann traten die anderen beiden Männer vor und schlossen den Kreis um sie, so dass sie von ihnen umzingelt war. In diesem Augenblick klärte sich endlich Mikkis Kopf – die Kopfschmerzen verschwanden ebenso wie die aufgebrachten Emotionen, die dort getobt hatten.
    Auf einmal hatte sie schreckliche Angst. Die Männer waren bestimmt Traumdiebe, und sie hatte das Rosentor für sie geöffnet.
    Von dem Augenblick an, als sie das Gespräch mit dem goldhaarigen Mann begonnen hatte, war ihr Instinkt zum Schweigen gebracht worden, doch jetzt warnte er sie lautstark, keine Furcht zu zeigen. Sie schluckte die Galle hinunter, die ihr in die Kehle gestiegen war, richtete sich majestätisch auf und trat dem Goldhaarigen entgegen.
    »Was soll das, junger Mann?«, fauchte sie.
    »Wir möchten uns Euch nur vorstellen, Empousa. Wisst Ihr, wir kennen Euch nämlich schon. Es war uns ein Vergnügen, Euch zu

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