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Mythor - 049 - Der Drachensee

Mythor - 049 - Der Drachensee

Titel: Mythor - 049 - Der Drachensee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Terrid
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hatte nicht die leiseste Ahnung, gegen wen er überhaupt kämpfte, und die Gefahr war nicht von der Hand zu weisen, dass er möglicherweise seinen Verbündeten an die Gurgel ging.
    »Tjubal wird euch dafür streng bestrafen«, sagte Mythor. Er führte ein paar Hiebe, mit denen er seine Gegner zusammentrieb, ohne sie ernstlich anzugreifen.
    »Versuche nicht, uns hereinzulegen«, zischte einer der beiden Schwertkämpfer.
    Es war zum Aus-der-Haut-Fahren. Mythor stand tatsächlich zwei Drachentötern gegenüber, die fest davon überzeugt waren, es mit einem Feind zu tun zu haben.
    In dieser Lage konnte Mythor zweierlei tun. Er konnte die Waffe senken und durch diese eindeutige Geste den Angreifern klarmachen, dass er ihr Freund war. Er hatte allerdings arge Zweifel, ob das Hirnschmalz der beiden Kämpfer ausreichte, die Bedeutung dieser Geste zu verstehen. Weit eher würden sie das Missverständnis erst bemerken, wenn ihre Schwerter bis zum Heft in Mythors Leib staken.
    Es blieb Mythor nichts anderes übrig, als die beiden zu Leidtragenden des Missverständnisses zu machen.
    Er schwang das Schwert und schaffte sich zunächst einmal ein wenig Luft, dann sprang er den beiden Kämpfern mit Macht entgegen, warf sie um und schlug dann mit der Breitseite des Schwertes zu. Das gab keine schweren Verletzungen, machte es den beiden aber unmöglich, die Schwerter zu halten. Mit Fußtritten beförderte Mythor die Waffen in die entfernteste Ecke des Raumes.
    »Ihr bleibt stehen, oder es ergeht euch nicht besser!« drohte Mythor den Speerschleuderern.
    Es war entsetzlich, welches Ausmaß an todeskühner Tapferkeit die Drachentöter in dieser lächerlichen Situation aufbrachten. Obwohl sie befürchten mussten, von Mythor erschlagen zu werden, griffen die Speerträger an. Ihre Waffen hielten sie auf Mythor gerichtet, sie versuchten, ihn aufzuspießen, da der Raum zum Wurf nicht ausreichte.
    »Lasst endlich diesen Unfug, ich bin euer Verbündeter!« rief Mythor unwillig. Mit Altons prächtiger Klinge schlug er beiden Speeren die Spitze ab, aber auch das konnte die Drachentöter nicht aufhalten – sie rückten Mythor auf den . Leib, bis er die Geduld verlor und sie mit wuchtigen Fausthieben niederstreckte.
    Das alles kostete Zeit und Kraft, und davon besaß er im Moment keinen unerschöpflichen Vorrat.
    Mythor verließ den Raum.
    Nach einem ersten Rundblick wusste er endlich, wo er steckte. Er hatte jenen Raum erreicht, den er zuerst betreten hatte, als Tjubal ihn zur Torburg geführt hatte.
    Da war die Anlegestelle der Boote, an der jetzt drei Kähne lagen, in ihnen Körper aufgestapelt wie Scheite. Da war die Treppe, die in die Höhe führte: sie war verlassen, aber von oben her erschollen Waffenklirren und Männergeschrei.
    Mythor sah sich kurz um, dann hatte er gefunden, was er gesucht hatte. In einem Winkel des Raumes entdeckte er einen handfesten Prügel, wie dazu geschaffen, die Drachenbändiger zur Besinnung zu rufen – oder ihnen das Bewusstsein zu nehmen, das hing vom Standpunkt ab.
    Er fackelte nicht lange, griff sich den Prügel, steckte Alton ein und stürmte die Treppe in die Höhe.
    Die Drachenbändiger waren auf einen derartigen Angriff beim besten Willen nicht gefasst. Einer nach dem anderen bekam den Prügel auf den Schädel gedroschen und versank in fassungsloser Ohnmacht. Es wäre Mythor ein leichtes gewesen, mit diesem hinterhältigen Angriff die Reihen der Drachenbändiger entsetzlich zu lichten. Mit Alton in der Faust hätte er die Schädel förmlich mähen können – aber daran war Mythor nicht gelegen, es widerstrebte ihm in tiefster Seele. Es reichte vollauf aus, wenn sie besinnungslos zusammenbrachen, und manch einer würde von diesem Kampf mehr davontragen als nur einen handfesten Brummschädel. Einer polterte die ganze Treppe hinab, und Mythor war sicher, dass er sich unterwegs den einen oder anderen Knochen gebrochen hatte.
    »Hahaha, da ist er ja!«
    Dieses Organ war Mythor schon einmal aufgefallen. Wieder erklang Tjubals dröhnende Stimme.
    Im Innern der Torburg war der Kampf entschieden. Die Drachentöter hatten gesiegt – nicht zuletzt dank der verheerenden Wirkung, die Mythors Erscheinen im Rücken der Angreifer ausgelöst hatte. Als ihm etwas feucht in die Augen stieg, er wischte und Blut an den Händen fand, begriff Mythor, dass er sich irgendwo eine dieser stark blutenden, aber harmlosen Verletzungen zugezogen hatte.
    Wahrscheinlich sah er aus wie der leibhaftige Tod, und das verstärkte noch die

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